Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Die Frauen-Wehr gegen Männer-Pfoten

Es ist eine riesige Reaktion, die da im Gange ist, mit #MeToo, dem öffentlichen Bekenntnis von unzähligen Frauen, sexuell gegen ihren Willen angegangen worden zu sein. Es ist auch ein Hype, wie so vieles im Netz, welches genauso verschwinden wird wie "Je suis Charlie" und was da sonst noch in letzter Zeit an Empörungswellen durch den Äther schwappte. Wenn nun aber Samuel Schumacher am Samstag in der "Schweiz am Wochenende" schreibt, er wisse nicht mehr, wie mit Frauen umgehen, dann reagiert der falsche.

Zu verniedlichen gibt es nichts: Die physische, psychische und soziale Unterlegenheit macht Opfer zu Opfern, und die Überlegenheit gepaart mit mangelnder Empathie, übersteigertem Selbstwertgefühl und einer verächtlichen Grundhaltung dem andern gegenüber macht Täter. Ob weibliche oder männliche. Nur dass halt in unserer Gesellschaft noch häufig die Frauen die Opferrolle erdulden müssen. Es geht hier aber eigentlich um ein Underdog-Thema, kein Frauenthema.

Als ich einst als junge Juristin in einem Grossunternehmen anfing, warnten mich die Sekretärinnen: Wenn der und der ins Zimmer käme, müsse ich unbedingt die beiden grossen Schubladen der Korpusse links und rechts des Stuhls am Schreibtisch aufziehen, denn der stehe sonst neben einen und fahre mit der Hand an Orte, an denen man seine Pfoten definitiv nicht wolle.


"Auch ein kurzer Blick und warum nicht
ein leichter Pfiff, je nach Situation."


S
ie hatten ihre Tricks, die Damen, aber wehren durften, konnten sie sich nicht. Anders als ich, die ich Kampfsport machte. Ich setzte den angesehenen Mitarbeiter des nichtbaslerischen Gerichts, an dem ich als Volontärin war, mit einem Schlag ausser Gefecht, als er mich an einem einsamen Ort im Gerichtsgebäude packte. Zwar liess ich ihn schreiend zurück und floh, aber es war ein traumatisches Erlebnis.


Szenenwechsel. Schreiten auf der Strasse, anerkennende Blicke, das ist doch schön. Macht stolz. Auch ein kurzer Blick im Tram, und warum nicht ein leichter Pfiff, je nach Situation. Da lächelt eine selbstbewusste Frau doch kurz zurück. Natürlich ohne Zwinkern, aber sicher auch ohne Empörung.

Wir Frauen möchten erobert werden, aber respektvoll. Es ist ein riesiger Unterschied, ob auf dem Stirn-Display des Herrn "guter Hintern, satte Titten" geschrieben steht, oder "tolle Frau, tolle Ausstrahlung". Als ein Klient mir nach einer Sitzung hinterher pfiff, legte ich das Mandat umgehend nieder. Geht gar nicht, respektlos. Wir Frauen spüren den Unterschied, und sollten den jungen Frauen, unseren Töchtern, beibringen, ihn zu spüren.

Wenn Mütter den Töchtern hingegen beibringen, "zu zeigen, was sie haben", und diese noch nicht so weit sind, mit Ausschnitt, Push-Ups und Minirock auszugehen, dann ist das der falsche Ansatz, aber leider an der Tagesordnung. Vor allem in Kreisen mit patriarchalen Strukturen. Die Tochter an den Mann bringen, das ist vorbei.

Meine Töchter mussten zum Gruss nie die Hand geben, denn ich wusste zu genau, wie rasch ein Kind herangezogen und gegen seinen Willen abgeknutscht wird. Und als eine meiner Töchter sich einmal unwohl fühlte neben einem aufdringlichen Herrn, und ich das merkte, wechselte ich umgehend den Platz mit ihr. Dass dies Aufsehen erregte, war mir egal, und sie war erleichtert.

Herr Schumacher, bitte flirten Sie, wenn eine Frau ihnen gefällt. Achten Sie aber darauf, ob es ihr gefällt, Sie merken das. Und wenn Frauen "Nein" sagen, meinen sie "Nein", nicht "Vielleicht". Und ein "Vielleicht" ist noch kein "Ja", da ist noch etwas Bemühung nötig, mit Respekt. Sonst ist sie weg.

Hoffentlich.

23. Oktober 2017
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

andreastrahm@bluewin.ch

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sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Ganz selbstverständlich als Freiwild betrachtet"

Sicher, der Hype wird vorübergehen. Immerhin haben wir heute eine höhere Sensibilität und ein Ernstnehmen des Themas sexuelle Belästigung entwickelt. Auch wenn es für Abhängige immer noch schwierig ist, sich wirksam zu wehren. Ausser mit Kampfsport natürlich ...

Als ich, naiv und unerfahren, nach der Matura in den sechziger Jahren auf der damaligen "National-Zeitung" als Redaktions-Volontärin eintrat, wurde Anmache als "Kompliment" betrachtet. Immerhin nicht allgemein, die meisten Redaktoren wussten, was Anstand war. Doch einige Herren (die alle nicht mehr unter den Lebenden weilen) betrachteten die asprierende Berufskollegin ganz selbstverständlich als Freiwild. Besonders in Erinnerung ist mir noch der verheiratete Familienvater, der mich coram publico um ein Rendez-vous bat: "... und bring s’Fründinli mit, i ha gärn Doppeldeckerli".

Weinsteins gab es schon immer, sie werden auch nicht aussterben. Was es noch zu wenig gibt, ist Respekt und wirkungsvolle Unterstützung für ihre Opfer.


Esther Murbach, Basel



"Hoffentlich lesen es auch die 'Richtigen'"

Besten Dank. Zeitgerechter und träfer Kommentar von Frau Strahm. Hoffentlich lesen es auch "die Richtigen", die gibt es, wie man lesen konnte, sogar in Gerichtsgebäuden.


Albert Augustin, Gelterkinden


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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.