Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Gummi, so weit das Auge reicht

Radiergummis roch ich einst gerne, Bleistifte und Radiergummis, erste Primar. Aber dann kam mein Physiotherapie-Trauma, und seither ist dieser Matten-, Ball-, Bänder- und Turnschuh-Gummi-Mief für mich negativ konnotiert. Was eine nette Umschreibung meiner Panikattacken beim Anblick von Black Rolls & Co. ist. Und dies, wo meine Tochter zwei nun Physiotherapeutin werden will. Familienessen, und sie sagt mir, dass ich schief dasitze, eine Schulter hochziehe, und solche Dinge eben, ich ahne es schon. Aber lassen wir das.

Schuld ist Werner Günthör, Weltmeister im Kugelstossen anno 1987, 1991 und 1993, gefühlte drei Meter gross. Uns verband vor etwa dreissig Jahren zweierlei: Wir waren frisch operiert und lagen Schragen an Schragen in der Physiotherapie. Er lesend, verkabelt, seine Muskulatur zuckte gemütlich vor sich hin. Ich mit hochrotem Kopf und einer sadistischer Physiotherapeutin, die mir im Kasernenton Befehle erteilte,  "... und noch ein bisschen höher, halten Sie duuuurch!".

Sowas macht ja keiner mit, also reklamierte ich, ich wolle auch die Günthör-Methode. Er lachte sich halb schief, aber es half alles nichts, ich musste da durch.

Ein paar Bänderrisse, Schleudertraumata und ähnliche Spässchen später landete ich erneut in einer Physiotherapie. Und da gab ich natürlich gleich den Tarif durch: Methode Günthör, lesen und automatisch die Muskeln zucken lassen, nix hochroter Kopf. Also verkabelten sie mich und liessen mich zuckend zurück. Das war aber doch auch langweilig, also reklamierte ich, ich würde nichts spüren. Und so drehte die Physio-Sadistin an allen Knöpfen an dem Gerät da, und da ging dann die Post aber ab, ich baute schier einen epileptischen Anfall in meinem Knie.


"Die knallblaue Sohle sieht ja aus wie
ein Formel 1-Wagen aus Schaumstoff."


Daraufhin löste die Täterin unerschütterlich die Platten und Kabel von den Brandblasen, und ich war entlassen. Ich solle wieder kommen, wenn die Haut verheilt sei. Kam natürlich nicht in die Tüte, ich machte ein riesen Physiotherapietrauma-Drama und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Es gibt ja Pillen, und überhaupt, so ein bisschen weh tut es doch jedem irgendwo.

Aber es kam, wie es kommen muss: Schmerzgeplagt und kleinlaut schleppte ich mich kürzlich wieder zur Sportmedizin, was eine Medizin für Unsportliche ist. Und siehe da, die Szene hat sich total verändert. Die Doctores wippen mit Wahnsinnsschuhen rum, Sohlen, so dick wie meine High-Heels hoch, aber Vollgummi, hinten mit einer Delle drin, fast wie früher bei den Skischuhen. Neongrün mit Neonpink, absolut faszinierend.

Ich fragte meinen Arzt, welchen Sport er denn damit betreibt. Aber nichts da, das sind seine Alltagsschuhe. Er federte damit also um mich herum und drückte wie ein Hornochse exakt dort ins Fleisch, wo's tierisch wehtat. Was mich bedauern liess, dass ich ihm das verraten hatte. Immerhin: "Das kriegen wir hin, Sie müssen bloss in die Physiotherapie!". Den Teil mit dem "kriegen wir hin" mochte ich, den andern nicht.

Vorab: Es riecht mehr denn je nach Gummi. Aber sonst: Heile Welt, die Gummibesohlten sind friedlich, mitfühlend, die Sadisten scheinen ausgestorben. Und ich muss es leider zugeben: Es nützt, auch wenn zuweilen der Kopf leicht rötlich wird. Verhaltenstherapeutisch ist die Sache also ein Rundumsieg und ich fange an, den Gummigeruch wieder zu lieben, schnuppere an Radiergummis und denke wehmütig an die erste Primar.

Bloss die dicken Gummiknollen an den Füssen, die lasse ich aus. Ich habe ja Sportschuhe, Tanzsportschuhe, reicht völlig. Und diese Einlagen da, die sie mir noch verpassen wollen, das soll sich ja keiner getrauen. Stellen Sie sich das mal vor, in meinen Riemchen-Sandalettchen, so eine knallblaue Sohle drin, zwei Zentimeter dick, mindestens, sieht ja aus wie ein Formel 1-Wagen aus Schaumstoff. Nicht mit mir, auch wenn sie noch so gut nach Gummi riechen und Günthör auch solche trägt. Er kann ja nicht auf High Heels ausweichen, der Arme.

28. August 2017
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

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vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.