Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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(Nur) glückliche Lehrer machen Schüler glücklich

Psychologie, Informatik, Medizin, Jurisprudenz, Biologie und Geschichte – so ungefähr lauteten die Berufswünsche im Freundeskreis meiner Tochter um die Matur herum, und mit viel Enthusiasmus stürzten sie sich in die Universitäten. Alle waren sie problemlos und ohne Ehrenrunde durch die Schule gekommen, hatten die Matura bestanden.

Und dann war Schluss. Es rasselten alle durch die Prüfungen, allen voran ausgerechnet die einst cleversten Schüler. Ratlos stehen sie nun da, weichen auf andere Studiengänge aus, wissen nicht, wie weiter.

Tatsache ist, dass diejenigen Jugendlichen, die das Potential für ein Studium hätten, nicht mehr lernen, zu lernen. Und Begabung hin oder her: Es gewinnt keiner eine Goldmedaille auf der Sprungschanze, wenn er noch nie auf Skiern stand.

Studieren heisst pauken. Der Beruf eines Studierenden besteht darin, täglich stundenlang über Büchern zu sitzen, und sich das, was da gelesen wird, in den Kopf zu hämmern. Das lernt heute nicht mehr, wer von Natur aus eine schnelle Auffassungsgabe hat, denn die reicht völlig aus für die Matur. Es gibt auch begabte Schüler, die nicht zuhören – und die kriegen es natürlich auch in der Schule nicht auf die Reihe, aber davon ist hier nicht die Rede.

Wer kein Schnelldenker ist, erhält  Stützkurse, Abklärungen, Unterstützung hinten und vorne. Manche kommen so, mit viel Aufwand, auch zur Matur, und so manches Mal hilft auch der "Paragraph Neun", den alle Schüler kennen: Probleme Zuhause oder gesundheitlicher Natur, was weiss ich, und man kann dennoch befördert werden – und wird es auch, denn vielleicht, vielleicht, macht einer ja noch den Knopf auf.

Dagegen, dass Schwächeren geholfen ist, ist nichts einzuwenden. Aber dass dadurch die Schnellen ausgebremst werden, darf nicht geschehen. Ein Bekannter, Professor der Biochemie, der auch Mediziner unterrichtet, sagte mir kürzlich, er müsse drei Viertel aller Studierenden durchfallen lassen. Was soll mit diesen geschehen? Sie sind anfangs bis Mitte zwanzig, haben, ausser der Matura, nichts in der Hand, und stehen dann da wie der Esel am Berg.

Natürlich war die Institution der Orientierungs-(losen)Schule ein Humbug sondergleichen. Sieben Jahre Gesamtschule für alle Kinder, egal, ob langsam, schnell, deutschsprachig oder nicht, das kann nicht gut gehen. Dies wurde endlich eingesehen, weshalb neue Lösungen her müssen: "Harmos". Richtig ist dabei, dass versucht wird, dem Kantönligeist an den Kragen zu gehen, und richtig ist auch, dass diese unsäglichen sieben Jahre wieder aufgesplittet werden sollen.

Aber: Wir sind ja alle einmal in die Schule gegangen, und woran erinnern wir uns? An die Lehrkräfte. Egal, ob sieben, vier, fünf oder wie viele Primarschuljahre, Sekundarschuljahre, Real- oder Bezirksschule: Die guten Lehrer hat man glühend verehrt, bei den andern hat man gleich auch noch das Fach gehasst.

Der Lehrer, die Lehrerin, sie sind das Tor zu Welt, sie sind diejenigen, die es in der Hand haben, Jugendliche auf das Studium vorzubereiten, ihnen beizubringen, zu lernen. Sie können die Schwächeren begleiten, ihnen Mut machen. Oder eben nicht.

Genau da muss die Schulreform ansetzen: Die Lehrkräfte müssen ihren Job machen können, und zwar so, dass der ihnen Freude macht, denn diese Freude geht auf die Kinder über. Es macht keine Freude, Klassen mit 26 Jugendlichen in Chemie zu unterrichten, kann nicht, auch wenn die tapferen Lehrer dies bestreiten. 45 Minuten Unterrichtseinheit sind zu wenig. Kaum ist die Klasse ruhig, fängt sie wieder an zu rumoren – an wirklichem Unterricht bleibt netto vielleicht eine halbe Stunde. Und schon wieder Pause und das nächste Fach. Ruhe muss da ins System, Regelmässigkeit, Klarheit, Strukturen.

Kurzum, mehr Geld!

Sonst ist "Harmos" nichts als harmlos, und die Probleme bleiben exakt genau die gleichen. Und für die ganze harmlose Übung werden Unsummen ausgegeben, die ausgerechnet der Schule nichts nützen.

7. März 2011
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

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in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.