![]() Bekiffte Schüler machen die Schule zur FarceVon PETER KNECHTLI 19. Dezember 2002
![]() "Ohne Regeln kann keine Gemeinschaft funktionieren" Danke für Ihren differenzierten Kommentar! Kiff und Suff gehören in der Tat aus den Schulen verbannt. Die Schule darf und soll Regeln aufstellen, ohne die kann nämlich keine Gemeinschaft funktionieren. Und das ist durchaus ohne eine generelle (Re)Kriminalisierung des Cannabis-Konsums - mit dem damit verbundenen Repressionsaufwand - machbar. Die Diskussionen um Liberalisierung oder Verbot von Cannabis werden erst mit Abschluss der Revision des Betäubungsmittelgesetzes ein Ende finden. Hier gilt es, den Umgang mit Cannabis klar, realistisch und griffig zu reglementieren, mit einem kontrollierten Zugang und einer Überprüfung der Qualität, aber vor allem mit einem unmissverständlichen Bekenntnis zum Jugendschutz. In der Zwischenzeit ist Aufklärungsarbeit zu leisten, noch und noch und mit immer neuer Kreativität. Gesellschaftliche Tatsachen zu ignorieren oder unterdrücken zu wollen, bringt nichts. Die Dinge ändern sich aber, wenn ein Umdenken stattfindet. Wenn sie wirklich wissen, was sie sich damit antun, wollen die Jugendlichen nicht mehr kiffen. Und darauf kommt es an. Simone Abt, Landrätin SP, Binningen "Ich kann jeden einzelnen Satz unterschreiben" Als ehemaliger Schulpflegepräsident der Sekundarsschule Sissach gratuliere ich Ihnen zu Ihrem ausgezeichneten Kommentar. Ich kann jeden Satz einzeln unterschreiben, insbesondere ist mir der Begriff der "Lernignoranz" aufgefallen. Hansjörg Degen, Sissach "Alles ist am Wanken" Es scheint mir bedenklich, was heute in der Schule und ausserhalb alles abgeht. Das Kiffen wird wirklich verharmlost. Die Erwachsenen nehmen die Kinder nicht mehr ernst. Es gibt Frauen, welche Kinder als Prestige haben, wie z.B. Ihren BMW. Viele Erwachsene sind keine Vorbilder. Alte Tugenden zählen heute nichts mehr, deshalb ist innerhalb und ausserhalb der Familie ein Zerfall zu sehen. Die Lehrerschaft, die ihre Aufgaben noch ernst nimmt, wird von den Eltern kaum unterstützt. Man zieht nicht am gleichen Strick. Die Politiker haben einige Aufklärungsbroschüren bewilligt und dies kostet dem Bürger viel Geld. Meistens werden diese Broschüren kaum gelesen. An den Schulen werden Präventivmassnahmen ergriffen, doch ohne die Unterstützung der Eltern und Erzieher bringt auch dies nicht viel. Grundwerte sind nicht mehr vorhanden und so ist alles am Wanken. Sicher dürfen Schüler nicht bekifft sein. Ich richten den Aufruf an die Erwachsenen, die Kinder wieder ernst zu nehmen, sich vor allem Zeit zu nehmen, etwas Positives zu unternehmen. Die Lehrer müssten wieder etwas mehr in die Natur gehen mit den Schülern. Wir haben unsere schöne Schöpfung vergessen. Im Frühjahr die schönen Blumen, Bäume, Tiere und die frische Landluft. Auch sollte wieder besser auf die Ernährung geschaut werden. Die Leute sind übersäuert, weil sie zuviel Süsses und zuviel Fleisch essen. Weil sie so sauer sind, sind sie auch so aggressiv. Wenn man nur wollte, es wäre so schön auf dieser Erde - auch für die Schüler in der Schule. Lehrer und Eltern müssten härter durchgreifen und besser zusammenarbeiten. Im übrigen hat vor allem die Frau ihre Aufgabe nicht mehr wahrgenommen seit der Emanzipation. Schade. Dies kostet dem Steuerzahler viel Geld. Ich empfehle die Broschüre "Drogen nein danke". Zu beziehen bei der Polizei oder der Schweizerischen Koordinationsstelle für Verbrecherprävention, Postfach 230, 8021 Zürich. Margrit Blatter, SD-Landrätin, Reigoldswil "Wir alle sind in der Verantwortung" Ihr Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Irgendwie stimmt halt der alte Spruch "zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland" doch. Traditionelle Wertvorstellungen haben nichts mit Wertekonservatismus zu tun, sondern manchmal ganz einfach nur mit Stil und Anstand, dem gegenseitigen Umgang untereinander. Die Schule kann nicht reparieren, was zu Hause an Fehlentwicklungen läuft, sie kann aber mithelfen. Wir alle sind in der Verantwortung: Eltern, LehrerInnen, PolitikerInnen. Wir müssen Anstand und Kultur vorleben, damit unsere Jugend auch wieder Vorbilder hat und Werte vermittelt erhält! Barbara Umiker, Leiterin Kommunikation Justiz-, Polizei- und Militärdirektion Basel-Landschaft, Liestal "Die Gesellschaft praktiziert zahllose Widersprüche" Was regen wir uns denn über kiffende Jugendliche auf: Sie können es gar nicht besser wissen, weil sie es nicht besser erleben mit unserer gesellschaftlichen Moral, die immer doppelbödiger wird: Da läuft diese Gesellschaft einerseits Sturm gegen das Rauchen an sich und gegen die Zigaretten-Werbung im Besonderen, gleichzeitig soll aber das Kiffen freigegeben und neuerdings Wein- und Bier-Reklame an den Regionalsendern erlaubt werden. Bereits Realität ist ja auch die staatliche Gratis-Abgabe von Heroin an schwer Süchtige. Oder: Da toleriert diese Gesellschaft, dass Velofahrer die primitivsten Spielregeln im Strassenverkehr missachten, fordert aber gleichzeitig laufend neue Strafverschärfungen und Einschränkungen für den motorisierten Verkehr. Diese Gesellschaft will auf der einen Seite, dass Sexualstraftäter rigoros lebenslänglich verwahren werden und läuft gegen Frauen-Gewalttäter Sturm, handkehrum fordert sie (zumindest ein Teil dieser Gesellschaft) jedes nur erdenkliche Verständnis für jene Rechtsbrecher, die - nach gerade trendigen Wertvorstellung - zu irgendwelchen sozial benachteiligten Minderheiten gehören und deshalb unbedingt Schonung brauchen.
Solange in unserer Gesellschaft solche und eine Vielzahl weiterer gravierender Widersprüche hemmungslos praktiziert und damit unsere Spielregeln des Zusammenlebens laufend nach eigenem Gutdünken und persönlichen Wertmassstäben zurechtbiegt, darf sich diese Gesellschaft nicht darüber beklagen, wenn dies die Jugendlichen übernehmen und sich nach ihren eigenen Wertmassstäben verhalten. Spielregeln sind da, um eingehalten zu werden. Oder aber, wir ändern sie ganz demokratisch, wenn sie überholt sind. Etwas dazwischen darf es eigentlich nicht geben, sonst herrscht bald einmal das nackte Chaos. Edi Borer, Basel "Ohne Regeln kann keine Gemeinschaft funktionieren" Danke für Ihren differenzierten Kommentar! Kiff und Suff gehören in der Tat aus den Schulen verbannt. Die Schule darf und soll Regeln aufstellen, ohne die kann nämlich keine Gemeinschaft funktionieren. Und das ist durchaus ohne eine generelle (Re)Kriminalisierung des Cannabis-Konsums - mit dem damit verbundenen Repressionsaufwand - machbar. Die Diskussionen um Liberalisierung oder Verbot von Cannabis werden erst mit Abschluss der Revision des Betäubungsmittelgesetzes ein Ende finden. Hier gilt es, den Umgang mit Cannabis klar, realistisch und griffig zu reglementieren, mit einem kontrollierten Zugang und einer Überprüfung der Qualität, aber vor allem mit einem unmissverständlichen Bekenntnis zum Jugendschutz. In der Zwischenzeit ist Aufklärungsarbeit zu leisten, noch und noch und mit immer neuer Kreativität. Gesellschaftliche Tatsachen zu ignorieren oder unterdrücken zu wollen, bringt nichts. Die Dinge ändern sich aber, wenn ein Umdenken stattfindet. Wenn sie wirklich wissen, was sie sich damit antun, wollen die Jugendlichen nicht mehr kiffen. Und darauf kommt es an. Simone Abt, Landrätin SP, Binningen "Ich kann jeden einzelnen Satz unterschreiben" Als ehemaliger Schulpflegepräsident der Sekundarsschule Sissach gratuliere ich Ihnen zu Ihrem ausgezeichneten Kommentar. Ich kann jeden Satz einzeln unterschreiben, insbesondere ist mir der Begriff der "Lernignoranz" aufgefallen. Hansjörg Degen, Sissach "Alles ist am Wanken" Es scheint mir bedenklich, was heute in der Schule und ausserhalb alles abgeht. Das Kiffen wird wirklich verharmlost. Die Erwachsenen nehmen die Kinder nicht mehr ernst. Es gibt Frauen, welche Kinder als Prestige haben, wie z.B. Ihren BMW. Viele Erwachsene sind keine Vorbilder. Alte Tugenden zählen heute nichts mehr, deshalb ist innerhalb und ausserhalb der Familie ein Zerfall zu sehen. Die Lehrerschaft, die ihre Aufgaben noch ernst nimmt, wird von den Eltern kaum unterstützt. Man zieht nicht am gleichen Strick. Die Politiker haben einige Aufklärungsbroschüren bewilligt und dies kostet dem Bürger viel Geld. Meistens werden diese Broschüren kaum gelesen. An den Schulen werden Präventivmassnahmen ergriffen, doch ohne die Unterstützung der Eltern und Erzieher bringt auch dies nicht viel. Grundwerte sind nicht mehr vorhanden und so ist alles am Wanken. Sicher dürfen Schüler nicht bekifft sein. Ich richten den Aufruf an die Erwachsenen, die Kinder wieder ernst zu nehmen, sich vor allem Zeit zu nehmen, etwas Positives zu unternehmen. Die Lehrer müssten wieder etwas mehr in die Natur gehen mit den Schülern. Wir haben unsere schöne Schöpfung vergessen. Im Frühjahr die schönen Blumen, Bäume, Tiere und die frische Landluft. Auch sollte wieder besser auf die Ernährung geschaut werden. Die Leute sind übersäuert, weil sie zuviel Süsses und zuviel Fleisch essen. Weil sie so sauer sind, sind sie auch so aggressiv. Wenn man nur wollte, es wäre so schön auf dieser Erde - auch für die Schüler in der Schule. Lehrer und Eltern müssten härter durchgreifen und besser zusammenarbeiten. Im übrigen hat vor allem die Frau ihre Aufgabe nicht mehr wahrgenommen seit der Emanzipation. Schade. Dies kostet dem Steuerzahler viel Geld. Ich empfehle die Broschüre "Drogen nein danke". Zu beziehen bei der Polizei oder der Schweizerischen Koordinationsstelle für Verbrecherprävention, Postfach 230, 8021 Zürich. Margrit Blatter, SD-Landrätin, Reigoldswil "Wir alle sind in der Verantwortung" Ihr Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Irgendwie stimmt halt der alte Spruch "zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland" doch. Traditionelle Wertvorstellungen haben nichts mit Wertekonservatismus zu tun, sondern manchmal ganz einfach nur mit Stil und Anstand, dem gegenseitigen Umgang untereinander. Die Schule kann nicht reparieren, was zu Hause an Fehlentwicklungen läuft, sie kann aber mithelfen. Wir alle sind in der Verantwortung: Eltern, LehrerInnen, PolitikerInnen. Wir müssen Anstand und Kultur vorleben, damit unsere Jugend auch wieder Vorbilder hat und Werte vermittelt erhält! Barbara Umiker, Leiterin Kommunikation Justiz-, Polizei- und Militärdirektion Basel-Landschaft, Liestal "Die Gesellschaft praktiziert zahllose Widersprüche" Was regen wir uns denn über kiffende Jugendliche auf: Sie können es gar nicht besser wissen, weil sie es nicht besser erleben mit unserer gesellschaftlichen Moral, die immer doppelbödiger wird: Da läuft diese Gesellschaft einerseits Sturm gegen das Rauchen an sich und gegen die Zigaretten-Werbung im Besonderen, gleichzeitig soll aber das Kiffen freigegeben und neuerdings Wein- und Bier-Reklame an den Regionalsendern erlaubt werden. Bereits Realität ist ja auch die staatliche Gratis-Abgabe von Heroin an schwer Süchtige. Oder: Da toleriert diese Gesellschaft, dass Velofahrer die primitivsten Spielregeln im Strassenverkehr missachten, fordert aber gleichzeitig laufend neue Strafverschärfungen und Einschränkungen für den motorisierten Verkehr. Diese Gesellschaft will auf der einen Seite, dass Sexualstraftäter rigoros lebenslänglich verwahren werden und läuft gegen Frauen-Gewalttäter Sturm, handkehrum fordert sie (zumindest ein Teil dieser Gesellschaft) jedes nur erdenkliche Verständnis für jene Rechtsbrecher, die - nach gerade trendigen Wertvorstellung - zu irgendwelchen sozial benachteiligten Minderheiten gehören und deshalb unbedingt Schonung brauchen.
Solange in unserer Gesellschaft solche und eine Vielzahl weiterer gravierender Widersprüche hemmungslos praktiziert und damit unsere Spielregeln des Zusammenlebens laufend nach eigenem Gutdünken und persönlichen Wertmassstäben zurechtbiegt, darf sich diese Gesellschaft nicht darüber beklagen, wenn dies die Jugendlichen übernehmen und sich nach ihren eigenen Wertmassstäben verhalten. Spielregeln sind da, um eingehalten zu werden. Oder aber, wir ändern sie ganz demokratisch, wenn sie überholt sind. Etwas dazwischen darf es eigentlich nicht geben, sonst herrscht bald einmal das nackte Chaos. Edi Borer, Basel |
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