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Wessels Management by "Kommt schon gut"

Von PETER KNECHTLI

Der Basler Baudirektor Hans-Peter Wessels nahm vor mehr als vier Jahren an  einer Sitzung mit der damaligen BVB-Spitze teil, an der den französischen Projekt-Partnern eine Million Euro Finanzierungsbeihilfe zum Bau des elsässischen Teils an der grenzüberschreitenden Tramlinie 3 für den 2,6 Kilometer langen Streckenabschnitt von der Landesgrenze bis zum Bahnhof Saint-Louis versprochen wurde. Die "Basler Zeitung" griff die Problematik und Rechtmässigkeit dieses Finanzierungsbeitrags in zahlreichen Artikeln auf und sprach von "Schmiergeld", bis sich das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) vor wenigen Tagen endlich zu einer "Stellungnahme" veranlasst sah.

Der ganz grosse Knüller, den die Kaskaden-Berichterstattung suggeriert, ist diese Wessels-Story nicht, auch wenn inzwischen die Staatsanwaltschaft ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung eingeleitet hat. Das allein heisst noch gar nichts. Es würde nicht überraschen, wenn der Fall vor der Strafverfolgung im Sand verliefe.

Die "Basellandschaftliche Zeitung" hat den Fall nun aufgegriffen und Wessels sich gegen die BaZ-Vorwürfe wehren lassen, als Departements-Vorsteher habe er an den zuständigen Instanzen von Grossem Rat und BVB-Verwaltungsrat hinweg den Franzosen die Million versprochen, ohne dafür eine konkrete Gegenleistung erhalten zu haben.

Er könne, sagt darin Wessels, "die Untersuchung nicht vorwegnehmen". Aber er finde es "vollkommen offensichtlich, dass unterdessen rechtlich alles in bester Ordnung ist". Diese Aussage ist insofern ein Eingeständnis, als erst "unterdessen" rechtlich alles in trockenen Tüchern scheint, nicht aber 2012, als der mündliche Deal besiegelt wurde. Ein Finanzierungs-Beschluss des Verwaltungsrats lag nicht vor. Dies wurde erst nachgeholt, nachdem sich die französischen Behörden 2015 nach dem drei Jahre zuvor versprochenen Obolus erkundigt hatten. Die Beteiligten, so Wessels, hätten es "versäumt, das Ganze zu verschriftlichen".


"Wessels hätte schon 2014 eine erhöhte
Sicherheitsstufe zünden müssen."


N
ach meiner Meinung geht es gar nicht darum, ob sich insbesondere der sozialdemokratische Departements-Chef mit seiner mündlichen Millionen-Zusage einer rechtlichen Verfehlung schuldig gemacht hat.

Zur Diskussion steht viel mehr, ob Wessels in diesem Fall wirklich verantwortungsbewusst gehandelt hat. Und da sind ernsthafte Zweifel angebracht. Das zeigt sich schon daran, dass der BVD-Chef den neusprachlichen Begriff "verschriftlichen" verwendet für die Summe von einer Million Euro, die notabene nicht aus seiner privaten Schatulle, sondern aus der Kasse der staatlichen BVB fällig wird. Verspräche Privatmann Wessels einem Nachbarn eine Million, ohne für den Deal eine schriftliche Vereinbarung zu treffen? Wohl kaum.

Hier liegt ein wunder Punkt des immerzu frohen und intelligenten SP-Magistraten, der Basel – wenn auch nicht zu jedermanns Freude – in der Entwicklung so tatkräftig vorantreibt wie seine Vorgängerin Barbara Schneider: Er regiert eine erkennbare Spur zu stark nach dem Motto "Kommt schon gut".

Das wurde schon deutlich, als die unappetitliche Privilegien-Wirtschaft der alten BVB-Führung zutage trat und sich Beobachter wunderten, weshalb Wessels sich davon hatte überraschen lassen. Mindestens nach dem personellen Reinemachen an der BVB-Spitze vom Frühjahr 2014 hätte Wessels eine erhöhte Sicherheitsstufe zünden müssen.

Statt dessen wird das Prinzip "Kommt schon gut" erneut im Millionen-Versprechen gegenüber den Franzosen manifest, bei dem es Wessels grosszügig bei der "Vermündlichung" beliess, wo doch jeder KV-Lehrling und jede erstsemestrige Jus-Studentin weiss, dass mündliche Abmachungen dieser Grössenordnung – und erst recht in einem Staatsbetrieb – schriftlich besiegelt werden müssen.

Natürlich sind die BVB ein ausgelagerter staatlicher Regiebetrieb, der operativ in eigener Verantwortung führt. Dennoch war Hans-Peter Wessels 2012 als Staats-Repräsentant physisch anwesend, als die mündliche Millionen-Zusage erging. Also hätte er die Corporate Governance-Verpflichtung gehabt, über seine Kanäle auf die Vereinbarungs-Pendenz hinzuweisen und eine zeitnahe "Verschriftlichung" samt Kredit-Beschluss des BVB-Verwaltungsrats einzufordern.

So sah er sich zu einer umständlichen späten Rechtfertigung gezwungen, statt sofort den Fehler einzugestehen und das zu tun, was auch Quellen in seiner Partei für richtig gehalten hätten: "Ein bisschen Asche auf den Kopf hätte nicht geschadet."

21. Februar 2017
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"Regierungsräte machen keine Fehler"

Lieber Steffi, Regierungsräte machen bekanntlich keine Fehler. Nur die Medien. So einfach ist das.


Roland Stark, alt-SP-Grossrat, Basel



"Warum nicht einfach eine Entschuldigung?"

Den Schluss von Peter Knechtli habe ich sinngemäss von einigen Leuten, die mich als  SP-Grossrat angesprochen haben, jetzt auch schon ein paar Mal gehört. Es waren im übrigen Personen, die Hans-Peter Wessels im allgemeinen durchaus gewogen sind: "Weshalb hat er sich nicht einfach klipp und klar entschuldigt, einen persönlichen Fehler eingeräumt? Ohne Neusprech-Formulierungen ... er hätte nur gewonnen!


Steffi Luethi-Brüderlin, SP Grossrat, Basel


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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.