Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Trübes Polit-Wetter in der Sommerzeit

Es gibt untrügliche Zeichen dafür, dass die Sommerferienzeit anfängt. Beispielsweise Sommeranlässe. Manchmal hat man Glück, aber häufig sitzt man schlotternd an einem notdürftig gegen Regen verbastelten wunderschönen Ort im Grünen, die High Heels versinken im Morast. Und hätte lieber ein Fondue in einem Cliquenkeller und Hüttenfinken.

Auch Max Göldi hätte in den letzten zwei Jahren wohl sehr viel lieber in einer Alphütte ein Fondue gegessen, anstatt in der Botschaft oder im lybischen Kerker zu schmachten.

Soweit die Fakten. Wissen Sie eigentlich, was da genau geschehen ist? Ich weiss nicht viel mehr, als das eben Beschriebene. Aber die Zeitungen waren voll von Stories zur Sache, immer wieder, fast zwei Jahre lang. Aber mal dementierte dieser, mal verreiste jener, sie gaben Statements ab und die Lösung stand kurz vor der Tür. Es konnte dauernd gleich soweit sein, und war es doch nicht. Jedenfalls ging wahnsinnig viel und doch nichts und was genau weiss eigentlich keiner so richtig. Wie wir gerade eben erfahren, wollte die Schweiz sogar in Libyen einmarschieren. Scheint's. Wenn's stimmt.

Es gibt da ja noch andere Sachen, die UBS-Tragödie zum Beispiel, die Minarett-Tragödie, die Steuerhinterzieh-Tragödie, die Datenklau-Tragödie. Es kriselt allenthalben. Und all die Geschäftsprüfungskommissionen machen die Sache nur noch schlimmer, denn da gibt es immer noch eine Gegenstellungnahme, Dementis, Präzisierungen, was weiss ich. Mir wird da leicht mulmig. Und das ist leicht untertrieben.

Was tut der reife Bürger einer direkten Demokratie, wenn ihm obermulmig wird? Die Presse mal A sagt, dann wieder B? Ich jedenfalls versuche in so Fällen, mir ein eigenes Bild zu machen. Das ist nicht ganz einfach, denn ich kann ja nicht in eine Bundesratssitzung hineinspazieren. Also tue ich mir beispielsweise die TV-"Arena" an. Womit mir noch viel mulmiger wird.

Eigentlich, so dachte ich nämlich, würden diejenigen Personen Politik machen, die wir gewählt haben. Die müssten dann ja vor Kameras und Mikrophonen das Sagen haben. Nationalräte, Ständeräte, Bundesräte. Und man sollte sehen können, wen man denn da, angesichts des Desasters, fälschlicherweise gewählt hat. Bundesrat sollte nur werden, wer überlegen, konsensfähig und kooperativ ist.

Ich sagte schon damals, als man Herrn Blocher durch die Wahl in den Bundesrat domestizieren wollte, dass das nicht gut gehen kann. Denn der Bundesrat ist keine Anstalt für Schwererziehbare. Diejenigen, die jetzt im Bundesrat sitzen, scheinen allerdings alle ziemlich vernünftig, jedenfalls könnte man sich vorstellen, dass sie intelligent genug sind, sich zusammen zu raufen und eine gute Landespolitik zu machen. Was sie aber nicht zu tun scheinen. Wenn denn das stimmt, was uns die Medien erzählen.

Denn in dieser Kampf-"Arena" sitzen Leute, mit denen wir Wähler nichts zu tun haben, die aber eine unglaublich grosse Röhre schwingen. Etwa Zeitungsmacher, vor allem einer. Leute, die sich unglaublich wichtig vorkommen, Männer mit Macht, die so tun, als könnten sie Bundesräte ausradieren, wenn diese nicht spuren. Leute, die wir nie wählen würden. Die würden das auch nicht wollen, denn hinzustehen und den Job eines Bundesrates machen, ist doch etwas ganz anderes, als in einer "Arena" den Macker zu spielen.

Es ist  ganz einfach, in der "Arena" die solchermassen wichtigen Leute von den unwichtigen zu unterscheiden. Die wichtigen werden nie unterbrochen, die unwichtigen dauernd. Herr Blocher kann schwadronieren wie er will, unlimited. Dabei haben wir den doch weggewählt. Frau Nationalrätin Leutenegger Oberholzer, soviel ich weiss gewählt und breit akzeptiert, wird dagegen dauernd herablassend unterbrochen. Sie glauben es nicht? Dann sehen Sie sich im Archiv die Sendung der "Arena" vom 16. April 2010 an. Egal, welcher politischen Couleur man ist: So geht das nicht. Nicht in einer direkten Demokratie. Das ist unwürdig, unanständig, undemokratisch.

Was macht der Bundesrat also wirklich? Was richtig, was falsch? Ich weiss es nicht, ich erfahre es nicht, und ich finde diese Tatsache unglaublich unheimlich, mafiös geradezu.

Herr Göldi kam gesund nach Hause und ist glücklich. Die Sonne scheint, der Sommer kommt. Wir werden mit den High Heels nicht mehr im Rasen versinken – und wer weiss, vielleicht kriegt es jemand fertig, diese wirklich, wirklich ungeheuer wichtigen Leute zu verjagen, auf dass der Bundesrat wieder seiner Arbeit nachkommen kann, ohne nach links und rechts einknicksen zu müssen. Und wir erfahren klar und unprätentiös, was Sache ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

28. Juni 2010
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

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vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.