Sarah Bühler: "Und übrigens ..."

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Wo bleiben die fliegenden Autos?

Warum gibt es immer noch keine fliegenden Autos? Was ist eigentlich aus den Plänen zur Besiedelung des Mars geworden? Und wo bleiben bitte sehr unsere Tarnumhänge? Solche – zweifellos berechtigten – Fragen sind Ausgangspunkt eines neuen Buches von David Graeber, des wichtigsten Anthropologen unserer Zeit. Er will wissen, warum kein einziges der technologischen Wunder, die uns für das Jahr 2015 versprochen wurden, Wirklichkeit geworden ist. Seine Gedanken sind faszinierend und verdienen einen kurzen Kommentar:

In den Science-Fiction-Filmen der fünfziger Jahre sehen wir Raumfahrzeuge aus Blech, die an (fast) durchsichtigen Seilen mühsam durchs Bild gezerrt werden. Alles wirkt etwas unbeholfen und löst reflexartig den Gedanken aus, die damaligen Zuschauer wären von den Special Effects der neusten Star Wars-Episode höchst beeindruckt.

David Graeber sieht das anders: "Sie wären eher enttäuscht, dass wir die spektakulären Raumschiffe nicht in Wirklichkeit haben, sondern nur immer bessere Methoden zu ihrer Simulierung." Ausserhalb der virtuellen Welt, so sein ernüchterndes Urteil, gibt es spätestens seit den siebziger Jahren schlicht keine Innovation mehr.

Noch um 1980 gab es zwar grossangelegte Versuche, die Welt durch den kreativen Einsatz von Technologie zu verändern. Besonders spannend klingt das damalige Vorhaben, das Hungerproblem der Welt zu lösen durch ein essbares Bakterium namens Spirulina, das aus den Meeren und Seen geerntet werden sollte. Oder die Errichtung von Solarkraftanlagen im All, die ihren Strom zur Erde zurückschicken. Beide Projekte blieben kostspielige Träume.


"Unsere Träume und Fantasien
bleiben Luftschlösser."


D
as Internet, die Innovation unserer Zeit, ist zweifellos bemerkenswert. Aber: Ein Science-Fiction Fan aus den fünfziger Jahren würde uns wahrscheinlich darauf hinweisen, "dass wir es hier im Grunde nur mit einer superschnellen und global verfügbaren Verbindung von Bibliothek, Postamt und Versandkatalog zu tun haben" (Graeber).

Worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen? Warum sind die scheinbar grossen Innovationen unserer Gegenwart – das neue iPhone! – in Wirklichkeit so bescheiden?

Graeber lenkt unseren Blick auf die Universitäten. Die Forschung wird dort gegenwärtig von administrativen und Marketingzwängen bestimmt. Professoren sollen Selbstvermarkter sein und ihre Projekte müssen, damit sie finanzielle Unterstützung erhalten, dauernd "verkauft" werden. Wissenschaftlerinnen können nur dann mit Unterstützung rechnen, wenn sie von Anfang an so tun als wüssten sie bereits, was sie entdecken werden. Originalität verleiht einem Forschungsantrag gewissermassen den Todesstoss!

Ein ängstlicher bürokratischer Geist, so Graeber, durchdringt alle Aspekte des geistigen Lebens. Jene Denkerinnen, denen zuzutrauen ist, dass sie mit neuen konzeptionellen Durchbrüchen aufwarten, sind gleichzeitig jene, die kaum finanzielle Unterstützung erhalten.

In anderen Worten: Bürokratie verhindert seit rund dreissig Jahren Innovationen. Wir haben uns damit abgefunden, dass unsere Träume und Fantasien Luftschlösser bleiben, und trauen uns nicht einmal zu hoffen, dass sie Wirklichkeit werden könnten.

Welche Lösungen gäbe es? Graeber schlägt ein alternatives System vor, in dem die Technologie den Bedürfnissen von Menschen dient und das möglichst ohne Zeit und Geist raubende Bürokratie auskommt. Ob sein Glaube in die Technologie berechtigt ist, sei dahingestellt. Dass wir aber viel mehr Platz für Querköpfe, mutige Denkerinnen und Utopisten brauchen, ist aber zweifellos richtig – wenn wir uns einige aktuelle Probleme in Erinnerung rufen, wohl sogar unumgänglich.

28. März 2016
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Sarah Bühler, geboren 1988, studierte Geschichte an der Universität Basel, an der sie bis August 2016 einen Lehrauftrag innehatte. Sie schreibt derzeit ihre Dissertation zum Ende des Römischen Reiches an der Universität Tübingen. Aufgewachsen in Gelterkinden präsidierte sie bis 2015 die lokale Sektion der Grünen Baselland. Sarah Bühler lebt inzwischen in Tübingen und Strassburg. Seither beschränkt sich ihre politische Aktivität auf die Beobachtung der gesellschaftlichen Entwicklung der Schweiz.

sarah.buehler@unibas.ch

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"Auf die Plätze, los"

Vor Jahren beklagte sich eine junge Frau, die Jungen hätten in unserer Gesellschaft zu wenig Freiräume. "Was möchten Sie denn tun?" fragten wir sie. "Ich möchte in Zürich auf der Bahnhofstrasse den Handstand machen". "Bitte schön" sagten wir, "gehen Sie und spazieren Sie auf den Händen solange Sie mögen. Keine bessere Gelegenheit dafür als die Bahnhofstrasse in Zürich. Es wird lange gehen, bis Ihnen jemand Aufmerksamkeit schenkt!"

Also, Querköpfe, mutige Denkerinnen und Utopisten, auf die Plätze, los. Die Barrieren sind  nicht immer aussen. Häufig sind sie innen, in unserem eigenen Gemüt. Gemüt leitet über zu "Mut".


Judith Stamm, Luzern


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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.