| 
                © Screenshot by SF DRS "Steinigung ist nicht islamisch": Muslim Farhad Afshar (rechts im Bild)* Ein Meister der Verschleierung
 Welche Rolle der Berner Muslim Farhad Afshar im interreligiösen Dialog spielt, ist unklar Von Beat Stauffer Er trat wiederholt auch in Basel auf, letztmals an der Basler Islam-Tagung an der Universität Ende November letzten Jahres. Er ist eine elegante Erscheinung, spricht mit sanfter Stimme und ist rhetorisch überaus gewandt: Farhad Afshar (62), der aus dem Iran stammende Berner Soziologe, ist zum privilegierten Ansprechpartner im interreligiösen Dialog geworden. Doch der selbst ernannte Vertreter der Schweizer Muslime ist auch für langjährige Bekannte kaum fassbar. Nur wenige Muslime in der Schweiz stehen derart häufig im Rampenlicht wie Farhad  Afshar. Der gebürtige Iraner, der seit über 30 Jahren in der Schweiz lebt, ist  zum privilegierten Ansprechpartner in Sachen Islam geworden. Kaum eine  Podiumsdiskussion oder Tagung von nationaler Bedeutung, an der Afshar nicht  teilnimmt. Enorm ist auch seine Medienpräsenz, im Fernsehen DRS ist der Berner  Soziologe mittlerweile ein häufiger Gast. Afshar ist zudem Präsident der  "Koordination islamischer Organisationen Schweiz" (KIOS), sitzt als einziger  Vertreter der Muslime in dem von den Landeskirchen ins Leben gerufenen "Rat der  Religionen", und beteiligt sich aktiv an zahlreichen interreligiösen  Projekten.
 Seit Jahren engagiert sich Afshar zudem auch massgeblich für  die Ausbildung von Imamen in der Schweiz. Ein besserer Botschafter für die  Anliegen der Muslime, so meinen viele, sei hierzulande schwerlich zu  finden.
 
 Eloquente Koran-Zitate
 
 In der Tat ist Farhad Afshar  von ausnehmend gewinnendem Wesen. Seine elegante Erscheinung, seine sanfte  Stimme und sein ausgezeichnetes Deutsch beeindrucken. Er wirkt gebildet und  weltgewandt, schöne Koran-Zitate gehen ihm leicht von den Lippen, und seine  Ausbildung als Sozialwissenschafter scheint Gewähr zu bieten für eine  Verankerung in westlichen Denktraditionen. Dass Afshar auch andere, höchst  problematische Seiten hat, merkt erst, wer sich näher mit ihm  beschäftigt.
 
 Hört man sich in Kreisen um, die sich um den interreligiösen  Dialog bemühen, so wird in der Tat ein eher positives Bild von Afshar  gezeichnet. Er sei "einer der fähigsten Sprecher der muslimischen Seite", sagt  Hartmut Haas, der in Bern das Projekt "Haus der Religionen" betreut. Für Albert  Rieger, der sich in Bern im Auftrag der reformierten Kirche seit mehr als 15  Jahren um den Dialog mit Muslimen bemüht, war Afshar immer "ein sehr  konstruktiver und kritischer Partner". Als 1994 in der Stadt Bern der Versuch  unternommen wurde, die grossen Weltreligionen an einem Tisch zu versammeln, habe  sich Afshar an vorderster Front engagiert.
 
 "Deutliche Verhärtung" in  den letzten Jahren
 
 Allerdings ist auch eine leise Kritik zu  vernehmen. Afshar sei beseelt von der Idee eines "reinen, idealen Islam", sagt  Haas. Die Missstände in der islamischen Welt könnten für ihn diesen idealen  Islam nicht anfechten. Von da her könne er nur schwer Zugeständnisse machen oder  Dinge kritisch hinterfragen. Andere Beobachter sprechen von einer dauernden  Verteidigungshaltung und von einer "deutlichen Verhärtung" , die sie bei Afshar  in den letzten Jahren wahrgenommen hätten.
 
 In kirchlichen Kreisen stösst  Afshar zuweilen auch auf handfeste Kritik. Doch namentlich äussern mag sich  niemand. Die Vertrauensbasis zu den Muslimen, so wird befürchtet, könnte dadurch  untergraben, ja in Frage gestellt werden. Der interreligiöse Dialog in der  Schweiz scheint noch auf sehr brüchigem Fundament zu  beruhen.
 
 Fragwürdige Legitimation
 
 Der erste Kritikpunkt  betrifft den Afshars Anspruch, schweizerische Muslime zu vertreten. Die von ihm  gegründete KIOS hat nämlich als Koordinationsstelle islamischer Vereine auf  nationaler Ebene bis heute nur eine sehr geringe Bedeutung: Gerade mal drei  kantonale Dachverbände und ein paar kleinere Vereine beteiligen sich daran. Über  eine gewichtige eigene Basis, die ihn zu einer Vertretung mandatiert hätte,  verfügt Afshar in keiner Weise.
 
 Der zweite Punkt bezieht sich auf den  Umstand, dass Afshar als schiitischer Muslim in der schweizerisch-muslimischen  Community eine zentrale Rolle einnehmen will. Da die Schiiten hierzulande aber  eine verschwindend kleine Minderheit darstellen, ist es höchst problematisch,  dass ausgerechnet Afshar im "Rat der Religionen" die Muslime vertritt. Es ist  davon auszugehen, dass die grosse Mehrheit der Schweizer Muslime, die aus dem  Balkan und aus der Türkei stammen, einen iranischen Schiiten nie als ihren  Vertreter akzeptieren würden.
 
 Der dritte Kritikpunkt betrifft die  zentrale Rolle, die Afshar beim Projekt einer Ausbildung von Imamen in der  Schweiz spielt. Nach der 8. islamischen Weltkonferenz, die im Mai 1998 in  Teheran stattfand, sei Afshar an ihn heran getreten, erinnert sich der Theologe  Werner Schatz, der langjährige Islam-Beauftragte der evangelisch-reformierten  Kirche Basel-Stadt. Afshar soll dabei stets die Idee verfolgt haben, Professoren  von der ägyptischen Al-Azhar- und der Hoziye Elmy-Universität im iranischen Ghom  für die Ausbildung der Imame in der Schweiz zu engagieren. Der iranische Staat  soll auch bereit gewesen sein, eine Schweizer Delegation nach Teheran einzuladen  und die Sache vor Ort zu besprechen. Ein hochrangiger Beamter des iranischen  Aussenministeriums traf auf jeden Fall Werner Schatz in der Schweiz, um  Vorgespräche über eine derartige Zusammenarbeit zu  führen.
 
 Befremdendes Ausbildungs-Projekt
 
 Das ambitiöse  Projekt stiess aber auf Schwierigkeiten verschiedenster Art und konnte bis heute  nicht realisiert werden - glücklicherweise. Denn allein schon die Idee,  Theologen aus einem Land, das bis heute die Todesstrafe für Ehebruch oder für  "unzüchtiges Verhalten" religiös legitimiert, an einer Schweizer Universität  unterrichten zu lassen, muss aufs Höchste befremden. Ebenso problematisch  erscheint die enge Zusammenarbeit zwischen einem schweizerischen Muslimvertreter  und dem iranischen Aussenministerium.
 
 Ein skeptisches Bild zeichnen  schliesslich diejenigen, die Afshar aus seiner Studienzeit kennen oder ihm  später als Sozialwissenschafter begegnet sind. Einhellig ist das Erstaunen über  den Wandel, den Afshar in den letzten 20 Jahren durchgemacht  hat.
 
 Einst fortschrittlicher Soziologe mit  "Drittwelt-Bonus"
 
 Hier drängt sich ein kurzer Rückblick auf die  berufliche Karriere des jungen Farhad Afshar auf, der Anfang der siebziger Jahre  in die Schweiz kam und an der Universität Bern Sozialwissenschaften, Soziologe  und Ökonomie studierte. Verschiedene Zeugen erinnern sich an einen aufgeweckten  jungen Mann, der mit grossem Interesse die Theorien der Frankfurter Schule in  sich aufsog. Später spezialisierte er sich in Entwicklungssoziologie, einem  Fach, das er bis heute in Bern unterrichtet.
 
 Afshar, so erinnert sich ein  Sozialwissenschafter, war damals fest "im sozialdemokratischen Kuchen  eingebunden", verkehrte mit dem späteren Stadtpräsidenten Klaus Baumgartner und  anderen heutigen SP-Notablen. Er galt als fortschrittlicher Soziologe, der zudem  über einen "Drittwelt-Bonus" verfügte. Als Dozent, so berichten ehemalige  Studenten, war er beliebt und hatte zudem ein gewisses Charisma. Mit Religion  hatte Afshar damals kaum etwas am Hut; auf jeden Fall drang nichts davon nach  aussen.
 
 Unerklärlicher Gesinnungswandel
 
 Zwei Dinge waren  es, die sein universitäres Umfeld in den folgenden Jahren irritierten. Zum einen  publizierte der junge Soziologe so gut wie nichts. Gerade mal ein einziges Buch,  das als "unterhaltsame und unkonventionelle Einführung in die Soziologe"  charakterisiert wird, veröffentlichte Afshar in den vergangenen 25 Jahren.  Weitere wissenschaftliche Publikationen sucht man vergebens – keine ideale  Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere. Es ist deshalb erstaunlich,  dass sich Afshar unter solchen Umständen überhaupt an der Uni halten konnte –  wenn auch nur als Dozent mit einem relativ kleinen Pensum. Habilitiert hat er  nämlich nie.
 
 Kaum nachvollziehbar ist aber für viele ehemalige  Weggenossen der Wandel, den der kritische Soziologe in ihren Augen durchgemacht  hat. Irgendwann, so ist zu hören, müsse Afshar "zum Licht", sprich zum Islam  zurückgefunden haben. Seine religiöse Orientierung habe von diesem Moment an  alles Andere in den Hintergrund gerückt. Doch nicht nur das. Viele betrachten  ihn heute als "Edelfundi", der seine Überzeugungen allerdings gut zu kaschieren  weiss. Kaum jemand kann sich erklären, was ihn zu diesem Gesinnungswandel  veranlasst hat.
 
 Wo blieb das kritische Denken?
 
 In diesem  Umfeld sind denn auch sehr harte Urteile über den einst als Hoffnungsträger  gefeierten Entwicklungssoziologen zu vernehmen. Ein Uni-Dozent, der Afshar nach  eigenen Worten einst "sehr zugetan war", diagnostiziert "steigenden  Realitätsverlust bei gleichzeitig abgehobener Ideologisierung". Ein ehemaliger  Mitarbeiter von Schweizer Radio DRS qualifiziert ihn gar als "eitle Person mit  höchst undurchsichtigem Background" und spricht von "chamäleonartigen  Auftritten".
 
 Soweit mögen die meisten Beobachter in ihren Einschätzungen  nicht gehen. Sie sind sich jedoch darin einig, dass Afshar irgendwie nicht  fassbar und politisch kaum einzuordnen ist. Und sie stellen fest, dass sich  kritisches Denken bei Afshar weitgehend verflüchtigt hat. An Beispielen mangelt  es nicht: So soll er an einer öffentlichen Veranstaltungen auch schon mal den  Iran in den höchsten Tönen als Hort der Kultur und der Menschenrechte gelobt  haben.
 
 Koran als Richtschnur der Menschenrechte
 
 Wo steht  Farhad Afshar wirklich? Einfach lässt er sich nicht positionieren. Während sich  der umstrittene Genfer Islamwissenschafter Tariq Ramadan, mit dem er sich in  gewisser Hinsicht vergleichen lässt, auf hunderten von Seiten über seine  Vorstellungen eines europäischen Islam ausgelassen hat, existieren von Afshar  nur gerade ein paar wenige Aufsätze, die zudem zu den wirklich strittigen  Punkten keine Auskunft geben. Sein Verständnis von Menschenrechten – das  zumindest geht aus einer dieser Schriften klar hervor – ist theozentrisch: Nur  der Islam, so schreibt Afshar im Wesentlichen, kenne die wahren  Menschenrechte.
 
 Das Problem dabei ist, dass der Koran auf diese Weise zur  höchsten Richtschnur des inhaltlichen Verständnisses der Menschenrechte gemacht  wird.
 
 Auch im Gespräch ist Afshar nur schwer zu fassen. Vieles bleibt  selbst nach einem fast zweistündigen Interview verschwommen und unklar. Afshar  ist ein Meister der Vernebelung. Statt auf gestellte Fragen zu antworten, holt  er immer wieder zu längeren Exkursen aus. Statt die eigene Position und heikle  Begriffe klar zu definieren, bleibt Afshar meist vage und mehrdeutig. Zudem  vermischt er regelmässig verschiedene Ebenen: Einen "idealen" Islam, wie er ihn  sich wünscht, und den Islam, so wie ihn die meisten Muslime  verstehen.
 
 Erlaubt sich aber der Journalist, den gelehrten Wortschwall zu  unterbrechen und um Präzisierung zu bitten, so sind die Antworten nicht selten  entlarvend. Es wäre nicht uninteressant, Afshars Gesprächsstrategie einer  näheren Analyse zu unterziehen. Zumindest in den Grundzügen stimmt sie mit  derjenigen deutscher Islamisten überein. Von einem interreligiöser Dialog mit  solchen Gesprächspartnern ist auf jeden Fall kaum viel zu  erwarten.
 
 Scharia als "Quelle der Rechtsfindung"
 
 Vollkommen  unklar bleibt Afshar auch bezüglich seiner Positionierung als Muslim. Es gebe  für ihn, so erklärte er gegenüber OnlineReports, nur "einen Islam", und er  betrachte sich einfach als "gläubigen Muslim". Das ist, bei aller Skepsis  Definitionen gegenüber, doch etwas dürftig. Klar wird zumindest, dass Afshar die  Notwendigkeit einer Aufklärung innerhalb der islamischen Kultur und einer Reform  des religiösen Denkens kategorisch bestreitet. "Dem Islam vorzuwerfen, er habe  keine Aufklärung durchgemacht, ist für mich nichts Anderes als ein  eurozentrischer Kampfbegriff zur Herabsetzung des Islam", sagt Afshar. Der  Begriff Aufklärung sei, wenn er von der Geschichte getrennt werde, "vollkommen  inhaltslos", denn niemand im Islam würde die Notwendigkeit der Wissenschaft  bestreiten. Aufklärung könne sich "nie gegen die Religion" richten, gibt er  später zu Protokoll.
 
 Äusserst aufschlussreich sind Afshars Aussagen zur  Scharia. Die Scharia sei im islamischen Verständnis nichts Anderes als eine  "Quelle der Rechtsfindung"; eine Methode, mit der man das islamische Recht  ableiten könne. Sie sei kein Gesetz. Auf den Einwand, dass dies der gängigen  Definition widerspreche, holt Afshar aus zu einem Exkurs über die  Kolonialgeschichte und die Einführung europäischer Rechtsysteme in islamischen  Ländern, um dann einzuräumen, dass etwa in Saudiarabien zu einem "sehr strengen  Strafrecht" gegriffen werde. Da die Regierungen solcher Länder aber der eigenen  Bevölkerung die Freiheit vorenthielten und die Religion missbrauchten um die  politische Repression zu rechtfertigen, stünden sie schon "im Widerspruch zum  islamischen Recht".
 
 "Gegenwarts-Interpretation des Koran  möglich"
 
 Dann holt Farhad Afshar erneut aus, berichtet über die fünf  verschiedenen Rechtsschulen innerhalb des Islam und über das "unglaublich  fortschrittliche" Instrument des "Ischtihad", das eine "Interpretation des  Korans nach den Anforderungen der Gegenwart" ermögliche. Schliesslich führt er  aus, dass sich kein Muslim an ein religiöses Gutachten gebunden fühlen müsse –  eine geradezu groteske Aussage, denkt man an den Fall Rushdie oder an  Todesurteile gegenüber Homosexuellen oder Ehebrecherinnen im Iran.
 
 Nach  einer halben Stunde wissen wir immer noch nicht, wie Afshar zur Scharia und zu  den in ihr postulierten schweren Körperstrafen steht. Der Leiter des islamischen  Zentrums in Genf, Hani Ramadan, hat bekanntlich die Strafe der Steinigung  verteidigt, während sein Bruder Tariq sich bloss zu einem "Moratorium" bezüglich  der Anwendung der Scharia-Strafen durchringen konnte. Können zumindest Sie, Herr  Afshar, sich klar distanzieren?
   "Sogar Jesus distanziert sich nichtvon der Steinigung."
 
 Farhad Afshar: Es ist absurd, sich von der Scharia distanzieren zu  wollen: Es ist eine juristische Erkenntnismethode zur Analyse der Rechtsfindung,  und diese Methode hat keine Aussagen ...
 OnlineReports: ... bitte  etwas klarer.
 
 Afshar: Ich weiss nicht, was Herr Ramadan vertritt.  (...) Doch schauen wir uns nur mal die Steinigung an. Die Steinigung ist erstens  nicht islamisch, sondern semitischen Ursprungs. Die berühmteste Parabel über die  Steinigung haben sie im Christentum. Das heisst, wenn wir islamisches Recht  verstehen wollen, müssen wir wissen, woher die Quellen kommen. Die Strafe der  Steinigung kommt aus der Bibel. Sogar Jesus distanziert sich nicht von der  Steinigung. Er sagt nicht, Ehebruch ist gut, sondern er verhindert die  Steinigung, indem er sagt, diejenigen sollen den ersten Stein werfen, die keine  Sünden haben. Im Islam geht man darüber weit hinaus. Es steht dem Richter frei,  die entsprechenden Traditionen eines Landes mitzuberücksichtigen."
 
 Das  islamische Recht kenne zudem ganz starke Einschränkungen für die Anwendung des  Strafrechts, führt Afshar weiter aus.
 
 OnlineReports: Dennoch:  Die Steinigung ist im traditionellen islamischen Strafrecht vorgesehen, und die  Brüder Ramadan sagen, das lasse sich nicht ändern. Weshalb distanzieren Sie sich  nicht öffentlich von den Brüdern Ramadan?
 
 Afshar: Ich brauche mich  nicht von Hani Ramadan zu distanzieren. Ich finde, seine Ansichten werden durch  den Islam widerlegt. Als Moslem müsste er gefälligst die schweizerische  Verfassung akzeptieren. (...) In Bezug auf die Steinigung muss man sagen: Es ist  dem Richter frei gestellt, die Maximalstrafe zu verhängen. Schon bei Christus  geht das nicht mehr. Schon vor dem Islam konnte man die Steinigung nicht  durchsetzen, ohne die religiösen Gesetze zu verletzen. Für jeden Moslem ist  Jesus unglaublich wichtig (holt aus). Wir können nicht hinter Jesus zurückgehen.  Wenn er schon die Steinigung verhindert hat, ist ein Moslem verpflichtet, in  dieser Denktradition weiterzudenken und zu überlegen: Was erfordert die heutige  Zeit?
 
 Zu etwa mehr Klarheit konnte sich Afshar erst zwei Wochen später  durchringen: Er lehne das islamische Strafrecht explizit ab, liess er die  OnlineReports wissen, weil er gegen die Todesstrafe in jeglicher Form in allen  Kulturen und Ländern sei.
 
 "Soweit ich weiss, gibt eskeine Steinigungen im Iran."
 
 
 OnlineReports: Steinigungen werden heute noch in islamischen  Ländern praktiziert. Zum Beispiel im Iran. Dort soll im Moment sogar ein  Jugendlicher wegen "unzüchtigen" sexuellen Handlungen gesteinigt werden. Gibt es  derartige Fälle tatsächlich noch im Iran?
 Afshar: Eigentlich gibt  es keine Steinigungen im Iran, soweit ich weiss, aber es ist relativ einfach für  Sie, das festzustellen. Sie müssen bloss die Botschaft anrufen und sich  informieren lassen über das Justizministerium und ob es solche Fälle gibt. Dann  hätten Sie eine verlässliche Quelle.
 
 OnlineReports: Als  iranisch-schweizerischer Doppelbürger sollten Sie eigentlich über solche Dinge  informiert sein.
 
 Afshar: Also ich würde sagen: Nach der heutigen  iranischen Rechtsprechung sollte es nicht vorkommen. Aber wenn Sie Fälle haben  ...
 
 OnlineReports: ... habe ich Sie richtig verstanden:  Ehebrecherinnen werden im Iran heute nicht mehr  gesteinigt?
 
 Afshar: Ja, das würde ich annehmen. Aber falls das  vorkommt, kenne ich Aussagen des Justizministers, der sagt, dass man die  Gesetzgebung so anpassen muss, dass sie der Zeit entspricht. Es gibt eine  verbindliche Regelung, dass alle Todesstrafen ausgesetzt sind im  Iran.
 
 OnlineReports: Sie schenken den Aussagen des Ministers  Glauben?
 
 Afshar: Ja, bis ich vom Gegenteil  erfahre.
 
 Vollkommen unklar sind auch Afshars Beziehungen zum Iran.  Verschiedene Informanten berichten über seine regelmässigen Besuche in der  iranischen Botschaft in Bern sowie über häufige Reisen in den Iran. Afshar ist  auch Präsident des "Schweizerischen Hilfswerks Iran" (NIKU) und eines weiteren  Hilfswerks, das sich "International Charity Organisation" (ICO) nennt.
 
 Angesichts des Umstands, dass Afshar Einschränkungen der Kultusfreiheit  gegenüber Muslimen in der Schweiz wiederholt mit harten Worten kritisiert hat,  ist es erstaunlich, dass er sich kaum öffentlich zu den schweren  Menschenrechtsverletzungen in seiner alten Heimat äussert. Wäre es nicht seine  Pflicht, dazu klar Stellung zu beziehen?
 
 "Ich verlange von andern Schweizerauch nicht, dass sie sich
 von Nordirland distanzieren."
 
 
 Afshar: Ich bin erstaunt, dass Sie von mir verlangen, dass ich  Stellung nehme zu Ereignissen in der Welt. Ich verlange auch von anderen  Schweizern nicht, dass sie sich von Nordirland distanzieren. Das wäre ja eine  Form von Kollektivhaftung."
 OnlineReports: Es geht nicht um die  ganze Welt, sondern um den Iran. Da sind Sie als schweizerisch-iranischer  Doppelbürger direkt betroffen. Doch Sie schweigen.
 
 Afshar: Das  stimmt nicht. Sie müssen bloss in die Presse schauen. Ich habe über die  Situation im Iran geschrieben (Anmerkung der Redaktion: Diese Artikel im  "Tages-Anzeiger" sind vor über 20 Jahren erschienen). Doch das betrifft mich  nicht primär (...).
 
 "Mit allen Opfern solidarisch"
 
 Er sei  als Mensch solidarisch mit allen Opfern von Menschenrechtsverletzungen, sagt  Afshar - sowohl mit den Opfern westlicher Aggressionen (Irak-Krieg) wie auch mit  den Opfern von terroristischen Anschlägen. Initiativen wie das gemeinsame Gebet  im Berner Münster, an dem er sich selber beteiligte, scheinen ihm die adäquate  Antwort, um derartige Menschenrechtsverletzungen zu denunzieren.
 
 Auf die  Art seiner Beziehungen zum Iran angesprochen, antwortet Afshar, er habe sich  "einen Freiraum bewahrt". Im Übrigen weist er darauf hin, dass die iranische  Verfassung religiöse Minderheiten öffentlich-rechtlich anerkenne und ihnen ein  "direktes Vertretungsrecht" im Parlament gebe. Der Iran sei in dieser Hinsicht,  meint Afshar selbstbewusst, "einen Schritt weiter als die Schweiz".
 
 Fragen zu Afshars Hilfswerk und  Stiftungs-Engagement
 
 Afshars Beziehung zu seiner alten Heimat bleibt  auch nach diesem Gespräch reichlich vage. Dabei besteht einiger  Erklärungsbedarf, etwa bezüglich des von Afshar gegründeten Hilfswerks  "International Charity Organisation", das sich angeblich um die "kulturnahe  Integration von Flüchtlingen" im Iran bemüht. Genau dieses Projekt verfolgte  nämlich die "Swiss Academy for Development" SAD, eine 1991 im Rahmen der  700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft gegründete Stiftung. Afshar gehörte zu  deren Gründern und war bis zu seinem Ausscheiden Stiftungsrat. In Auftrag der  SAD hielt er sich in den neunziger Jahre mit Unterbrüchen im Iran auf, um von  Hilfswerken finanzierte Modell-Dörfer für Flüchtlinge aufzubauen.
 
 Gemäss  den OnlineReports vorliegenden Informationen beschloss der Stiftungsrat, nachdem  er Unregelmässigkeiten und Kompetenzübertretungen festgestellt hatte, Afshar von  allen Funktionen zu entheben und von der Stiftung auszuschliessen. Afshar selber  spricht hingegen vage von "Meinungsverschiedenheiten" und einer Trennung in  gegenseitigem Einverständnis. Ein abruptes Ende eines ambitiösen Projekts und  ein unschöner Abgang war es allemal.
 
 Fundamentalistische Positionen -  verklausuliert
 
 Wer ist dieser Mann, der in der Schweizer  Muslim-Community eine zentrale Rolle spielen will? Vieles bleibt auch nach  umfangreichen Recherchen seltsam verschwommen. Klar ist aber, dass dieser Mann  keinesfalls im Sinn hat, den Islam mit der europäischen Moderne auszusöhnen und  auf diese Weise einem offenen, an humanistischen Werten orientierten Islam zum  Durchbruch zu verhelfen. Er vertritt vielmehr, wenn auch verklausuliert, klar  fundamentalische Positionen. Nur schon aus diesem Grund ist sein Einsitz im "Rat  der Religionen" und in anderen nationalen Gremien nicht unproblematisch. Eine  Zumutung sind schliesslich seine Vorstellungen zur Ausbildung von Imamen an  Schweizer Universitäten. Iranische Theologen, die nach wie vor die Todesstrafe  gegenüber Minderjährigen rechtfertigen, braucht es dazu wohl  zuallerletzt.
   * Anlässlich der Feier für die Tsunami-Opfer  am 5. Januar 2005 im Berner Münster 13. Februar 2005 ZUR PERSON Farhad Afshar wurde 1942 in Teheran geboren. Er stammt aus einer alten  iranischen Adelsfamilie. Zusammen mit seiner Frau, die als Chemikerin arbeitet,  wohnt Afshar in der Nähe von Bern. Afshar selber ist neben seinem Lehrauftrag an  der Universität Bern nach eigenen Worten als "Berater für Projekte in  industrielle Entwicklung und Kooperation" tätig. Seine Auftraggeber sind  grössere schweizerische und ausländische Firmen; Namen will Afshar keine nennen.  Die meisten Projekte betreffen islamische Länder, darunter auch den Iran. Afshar  betätigt sich auch als Investor im Tourismus: Zusammen mit seiner Ehefrau ist er  Besitzer einer alten Hotelliegenschaft am Thunersee. 
                
                "So intelligent, respektvoll und diplomatisch"
 
 Ich bin froh, Herrn Afshar persönlich kennengelernt zu haben. Ich kenne wenige Leute, die wenigstens genau so intelligent, respektvoll und diplomatisch sind. Und er strahlt so viel Würde aus! Ich bewundere ihn und sein Engagement. Ich kenne mich in Islam nicht aus, und bin keine Muslimin. Ich war mal seine Studentin. Elena Moskalenko, Bern "Ein Raub der in der Bundesverfassung verankerten Religionsfreiheit"
 
 Dass ein stark verzerrtes Bild über den Islam und über die Muslime von sehr grossem Unwissen aufgrund von vielen falsch gelieferten Informationen zeugt, ist unbestritten. Als Muslimin, die sich in ihrem muslimischen Glauben (und dies in seinem Kern und seiner einzig als zuverlässig zu nehmenden Quelle, dem Koran und dem "Hadith", die Lehre des Propheten) in keiner Weise unterdrückt fühlt, der man aber ihren "so fremden Glauben" nicht ansehen würde, muss ich wohl auch befürchten, als eine durch westliches Erscheinungsbild getarnte Extremistin und Fanatikerin zu gelten. Leider müsste ich mit von hasserfüllten (und äusserst feigen) anonymen Briefen, Mails oder Zuschriften rechnen.
   Dabei wäre ein Dialog nötiger denn je, denn existierende Vorurteile müssen abgebaut werden. Der Islam lässt genau so wie Herr Afshar beschrieben hat zu, nach eigenem Ermessen situativ zu urteilen. Er lässt es auch zu, unseren Intellekt anzuwenden in Fragen, die das menschliche Zusammenleben regeln. Somit lässt er nach meinem Verständnis auch zu, gewisse Fragen auch zeitgemäss zu diskutieren und anzupassen. So auch jene mit der Steinigung. Herr Afshar sagte es zurecht, dass heutzutage wahrscheinlich keine (oder wenn überhaupt dann nur äusserst selten und nur in extremistisch-orientierten Regimes) Steinigungen stattfinden würden. Vielmehr werden generell um der Erdkugel Menschenrechte verletzt und dies quer durch die Anhänger verschiedener Religionen.
   Dabei möchte ich beim Unwissen bleiben und Bezug nehmen auf einige Leserbriefe. So hört man immer wieder davon, wie die Beschneidung von Mädchen dem Islam zuzuschreiben sei. Dass diese jedoch einzig und alleine ein afrikanisches Brauchtum ist und überhaupt nichts mit dem Islam zu tun hat, möchte man nicht zur Kenntnis nehmen. Dass das Tragen des Kopftuchs Frauen zwar zu ihrem eigenen Schutz vor lüsternen Blicken empfohlen wird, sie jedoch nicht dazu gezwungen werden sollen, ist ein weiterer Punkt.
   Sehr wichtig erscheint mir ebenfalls zu klären, dass der Koran im eindeutigen Verständnis Zwangsverheiratung verbietet. Auch die Scheidung ist entgegen unwissenden Aussagen erlaubt. Dabei reicht es, wenn emotionale Kälte und Lieblosigkeit in einer Ehe herrschen würden, um diese zu legitimieren, so ein Urteil des Propheten selbst zu jener Zeit. Ein Wirrwarr der Informationen und ein "Nicht-gelten lassen" wollen, scheint mir eine gezielte Hetzkampagne konkret gegen die muslimische Minderheit in der Schweiz zu sein. Dass darüber diskutiert und entschieden wird, ob auch muslimischen Kindern an den Primarschulen der Religionsunterricht mit Schwergewicht des christlichen Glaubens unterrichtet werden soll, empfinde ich als einen Raub meiner in der Bundesverfassung klar verankerten Religionsfreiheit, ja gar als ein aus panischer Angst entstandenes "hastiges" christliches Missionieren.
   Ich bin froh, wenn Herr Afshar und andere Vertreter der muslimischen Gemeinschaft auch für mich als Muslimin sprechen "dürfen", ansonsten blieben Stimmen der etwa 350 000 in der Schweiz lebenden Muslime nicht gehört, nicht zuletzt auch bei einem grossen Teil wegen sprachlichen Defiziten. (Viele
 wollen es zwar so haben, vergessen aber dabei, dass grössere Konflikte nur das Resultat von Unterdrückung sein müssen.) Was ich mit Sicherheit nicht möchte, ist unter die Ruder von wenigen Fanatikern zu geraten. Genauso wenig möchte ich vor einer Wahl gestellt werden, mich entweder zu meinem muslimischen Glauben oder zu meiner schweizerischen Identität zu bekennen. Mervat Gaafar, Männedorf "Mehr Nachsicht, meine Herren!"
 
 Ich finde den Artikel sehr tendenziös. Es wird versucht, Farhad Afshar in ein Schema zu pressen, und weil das nicht geht, wird er verteufelt. Aber der Journalist ist nicht alleine: Alle wollen klare und einfache Antworten. Aber der Islam mit seinen 1,3 Milliarden über fast alle Kontinente verteilten Glaubensangehörigen kennt viele Erscheinungsformen. Ich leite Kurse zum Thema Islam in der Erwachsenenbildung und werde oft mit Fragen konfrontiert, die man nicht einfach so pauschal beantworten kann. Auch ich muss oft "ausholen" und immer wieder relativieren. Das ist keine Schwäche (Afshar sei "unfassbar"), sondern Zeichen von Fachkompetenz. Ausserdem muss Herr Afshar in seiner Funktion als Vermittler dem Zielpublikum entsprechende Register ziehen, - was nicht automatisch eine Inkonsequenz seiner Absicht(en) bedeutet. Etwas mehr Nachsicht also, meine Herren! Mailin Scherl, Ebikon "Auch in Basel entstehen Parallelgesellschaften"
 
 Anlässlich meines Besuches im Juni 2002 in der Moschee am Leimgrubenweg habe ich das Vergnügen gehabt, Herrn Farhad Afshar kennen zu lernen. Er hat am Gespräch zwischen Herrn Karatekin und mir teilgenommen. Ich kann den Ausführungen im  Bericht von Beat Stauffer voll und ganz zustimmen. Eine klare Antwort auf meine Fragen habe ich allerdings von keinem der Teilnehmer an diesem Gespräch erhalten. Ausser die Erkenntnis, dass offenbar in der Moschee die Gesetze der Scharia Gültigkeit haben. Niemand will hören, aber es entstehen überall Parallelgesellschaften in ganz Europa - so auch in Basel. Angelika Zanolari, Präsidentin Basler SVP, Basel "Als allwissende Propheten gehandelt"
 
 Betreffend "kaum fassbar" und "rhetorisch gewandt" gibt’s auch in der Schweiz Beispiele. Ich denke da an diverse Ökonomen, die sich in der Öffentlichkeit exponieren, meistens aus der Sankt Galler Schule. Ökonomie ist auch eine Art von Religion, nur auf einem anderen Gebiet, doch mit ebenso grossen Auswirkungen fürs Volk, da sich gewisse Kreise auf Aussagen solcher selbsternannten Weissager abstützen, wenn’s ins Konzept passt. Verfolgt man den Werdegang solcher Ökonomen einige Jahre zurück, findet man öfters exakte, aber konträre Angaben zu dem, was sie heute zu predigen pflegen. Nur werden ihre heutigen Ausführungen mit "wenn" und "aber" so umschrieben, dass niemand einen Strick daraus drehen kann. Der Vergleich mit der Wetterfahne kommt mir hier in den Sinn. Bedenklich an der ganzen Geschichte ist aber die Tatsache, dass in beiden Fällen solche Leute als allwissende Propheten gehandelt werden. Da wären wir wieder bei der Religion. Bruno Heuberger, Oberwil "Ist Multikulti nur wunderbar?"
 
 Würde die grüne Grossrätin die Recherche-Fähigkeiten des Journalisten anzweifeln, wenn es ein kritikloses Porträt wäre? Alle sind nett und Multikulti ist nur wunderbar? Keine Islamisten in der Welt, die mit Täuschung, Terror und Unterwanderung ein totalitäres Weltsystem zu errichten versuchen, das in seiner Brutalität und Intoleranz den Nazis und Kommunisten in nichts nachsteht?
   Interessant, dass während sich islamische Länder von Christen und Juden entleeren aufgrund von Unterdrückung und Diskriminierung, Islam-Themen in Europa "selbstverständlich" (= unkritisch normal?) werden sollen.
   Eine Diskussion ist überfällig, aber bitte kritisch. Die Zulassung von Parallelgesellschaften, deren Werte mit Menschenrechten und unserer freiheitlichen Gesellschaft unvereinbar sind, schadet letztlich allen (und im Besonderen den Frauen, siehe z.B. "Die fremde Braut" von Necla Kelek). Doch für Immigrantinnen will Frau Alder gemäss Leserbrief (6. Dezember 2004): "nicht das Recht habe/n, anderen Menschen unsere/meine Meinung über die Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft aufzuzwingen". Sind alle grüne Frauen so solidarisch? Handelt es sich bei den Grund- und Menschenrechten um Meinungen? Kein Mucks zur Beschneidung, Zwangsehen, Kopftuch-, Gebärzwang und sonstiger Unterdrückung – Verzeihung – "anderen" Stellungen der Frau in der Familie, wie es politisch korrekt heisst.
   Interessant ist, dass Herr Afshar
 1. Menschenrechtsverletzungen in seiner alten Heimat Iran nicht verurteilen will, kann oder darf.
 2. anscheinend Kontakte zu iranischen Beamten hat.
 3. versucht, die Imam-Ausbildung unter iranischen Einfluss zu bringen.
 4. nichts publiziert (was für ein Uni-Departement ist denn das? Und unsere Steuern!).
   Doch danach fragt Frau Alder nicht. Ich frage mich, ob Herr Afshar erpresst wird (der unerklärliche "Gesinnungswandel") oder ob er Taqiya - das Verschweigen seiner religiösen Identität oder seine wahren Absichten im Fall von Bedrohung - praktiziert. Es ist kein Geheimnis, dass Islamisten nach aussen "den Islam" als Frieden verkaufen und nach innen ganz anderes predigen. Mit Täuschung kann man viele unbewusste Unterstützer gewinnen, zum Beispiel leichtgläubige Politiker. Des weiteren wird versucht, Nationen mit Terroranschlägen, Geiselnahmen, Enthauptungen, etc. zu erpressen. Und die einzelnen besonders mutigen und kritischen Stimmen werden gezielt bedroht, erpresst und liquidiert.
   Der Menschenrechtsaktivist und ehemalige Vorsitzende von Amnesty International in Tunesien, Abu Ahwla (Muhammad Bechri): "...hatten die islamistischen Terrorexperten im freien Westen reichlich Gelegenheit, eine wirkungsvolle Propagandamaschine aufzubauen. ... Amir Taheri schätzte die Aufwendungen der islamistischen Propagandamaschine auf ungefähr 100 Milliarden Dollar in den letzten zwanzig Jahren. Auf diese Weise wurden sie zur grössten Propagandamaschine in der Geschichte, noch größer als die kommunistische während der sowjetischen Ära. ... [Der ägyptische Liberale] Saadeddine Ibrahim fragte vor kurzem, wie er denn gegen eine Propagandamaschine ankommen solle, die auf ein Netz von 150'000 Moscheen in Ägypten zurückgreifen kann." (Newsletter von MEMRI, 11.2.2005, www.memri.de) Andy Wolf, Muttenz "Gibt es Gegenargumente?"
 
 Ob die kritischen Äusserungen bezüglich Herrn Afshar gerechtfertigt sind, oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen, finde es jedoch wichtig, dass Islam-Themen immer und überall erscheinen, damit das Thema selbstverständlich wird. Gibt es Gegenargumente zu diesem Artikel oder kann Herr Afshar dazu Stellung nehmen, was ich sehr angebracht fände? Beatrice Alder, Basel |