Kongo-Mineure schuften wie Sklaven für uns Konsumenten

Amnesty International dokumentiert mit einem neuen Bericht die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen von Minenarbeitern in der Demokratischen Republik Kongo. Diesmal steht vor allem China am Pranger.
Bern/London, 19. Juni 2013

Der ferne Kongo, das «Herz der Finsternis» und seit dem 19. Jahrhundert die äusserst ertragreiche Ausbeutungszone westlicher Nationen und neuerdings auch Chinas, rückt in letzter Zeit vor allem der Rohstoff-Firmen wegen ins Interesse der Öffentlichkeit. Nun hat sich auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) dem Treiben fremder Wirtschaftsmächte in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) angenommen. AI bestätigt schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Tätigkeiten lokaler und ausländischer Unternehmen. Dabei gehe es um "völkerrechtlich illegale Zwangsräumungen sowie gefährliche und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse".

Im Zentrum des Berichtes stehen chinesische Unternehmen. Grund: Diese sind inzwischen die einflussreichsten und mächtigsten ausländischen Wirtschaftsakteure der Rohstoffindustrie im Kongo, der zu den Ländern mit den grössten Mineralvorkommen weltweit gezählt wird. An Kongo-Kinshasa bereicherten sich bereits die Belgier schamlos. Die US-Amerikaner bauten ihre über Japan ausgeklinkten Atombomben aus dem Kongo-Uran und hielten dem Diktator Mobutu Sese Seko und seinem "Zaire" die Treue. Und in den sechziger Jahren führten die Rohstoffvorkommen in der reichsten Provinz Katanga zu einem blutigen, durch den Westen und die Sowjetunion angeheizten Sezessionskrieg.

Nun ist aber China an der Reihe: Es importiert grosse Mengen Kobalt und Kupfer aus der DR-Kongo, das meistens – so AI – von Kleinstbergbauern im sogenannten handwerklichen Bergbau gewonnen wird. Das kann man sich so vorstellen: Die Menschen in den Minen arbeiten mit blossen Händen, ohne richtiges Werkzeug, ohne ausreichende Kleidung und das alles unter gefährlichen Bedingungen und in tropischer Hitze.

Verraten von der eigenen Regierung

"Das Minengeschäft in der Demokratischen Republik Kongo ist geprägt von jahrzehntelanger Ausbeutung der Kleinstbergbauern und der Anwohnerinnen und Anwohner", bestätigt Audrey Gaughran, Leiterin der Abteilung Globale Themen von Amnesty International das, was unabhängige Medienschaffende schon vor Jahren beschrieben haben. Die kongolesischen Minenarbeiter und ihre Familien werden aber auch von der eigenen Regierung im Stich gelassen, weiss AI ebenfalls zu bestätigen. "Die kongolesischen Behörden haben es nicht nur unterlassen, die Rechte der eigenen Bevölkerung gegenüber der Bergbauindustrie und dem Handel mit Mineralien zu schützen, sondern haben auch selbst Menschenrechtsverletzungen begangen, um das Bergbaugeschäft zu fördern.»

Bei der Befragung durch Amnesty International stritten die in die Untersuchung einbezogenen Unternehmen zum Teil jede Verantwortung für die begangenen Menschenrechtsverletzungen ab – und verwiesen auf die Rolle der Behörden, berichtet die Menschenrechtsorganisation mit Sitz in London. Es sei "geradezu zynisch", dass Unternehmen auf die Beteiligung der örtlichen Polizei bei Menschenrechtsverletzungen verwiesen, "um ihrem Handeln einen legitimen Anstrich zu verpassen und sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen", kritisiert Gaughran.

Wasserentzug, Hungerlöhne und Deportationen

Sie verweist überdies auf die häufigen, nur Tage vorher angekündeten Zwangsräumungen, um Platz für neue Minen zu schaffen. In einem konkreten Fall seien die Leute einfach in den Busch gefahren worden, "ohne dass ihnen Häuser oder andere Einrichtungen zur Verfügung gestellt wurden". Nicht genug: Häufig versperrten Minengesellschaften den Gemeinschaften auch den Zugang zum Wasser. Und schliesslich würden die Arbeiter für die geförderten Mineralien kaum entlöhnt und weiterhin systematisch ausgenutzt. Das gewonnene Eisenerz werde übrigens über "eine undurchschaubare Kette von Zwischenhändlern" an Unternehmen und Länder im Ausland verkauft.

Eine grössere Transparenz in der Verkaufskette könnte die Ausnutzung der Arbeiter verhindern, meint Audrey Gaughran. "Wenn alle Unternehmen, die in der Rohstoffindustrie tätig sind, sorgfältig prüfen würden, unter welchen Bedingungen die gekauften Mineralien gefördert und gehandelt wurden, könnte das den Mineralhandel nachhaltig verbessern." Das stimmt, aber zuerst müssten die Unternehmen gezwungen werden, endlich die Menschenrechte einzuhalten und auf ihre Ausbeutungspolitik zu verzichten. Auch hier sind die Konsumenten und Konsumentinnen nicht machtlos. Sie können beispielsweise protestieren, auf die Produkte dubioser Konzerne verzichten oder etwas mehr für die Produkte jener Unternehmen zahlen, welche gerecht produzieren.




Weiterführende Links:
- Glencore-Konzern der Kinderarbeit im Kongo beschuldigt
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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.