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Zwangsheirats-Versuch eines "armen" Business Man

Zwei Jahre hinter Gitter und Landesverweis: Das ist die Konsequenz aus dem Versuch eines Kurden, der eine Schweizerin mit Morddrohungen zur Heirat zwingen wollte, um die Niederlassung nicht zu verlieren. Das Baselbieter Strafgericht urteilte heute Freitagabend.
Muttenz, 2. Februar 2018

Wegen versuchter Zwangsheirat, Drohung, Nötigung und weiterer Delikte verurteilte das Strafgericht den türkischen Angeklagten I. N. zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Zudem verweist es ihn für die Dauer von zehn Jahren des Landes.

Auftritt smart, aber unglaubwürdig

Das Urteil ist milder als von Staatsanwältin Ludovica de Giudice gefordert: Sie hatte zweieinhalb Jahre und 15 Jahre Landesverweisung verlangt. Nebst weiterem muss er 3'000 Franken als Schadenersatz und Genugtuung zahlen. Die Vertreterin der Privatklägerin hatte 30'000 Franken Genugtuung gefordert.

Im smarten Look eines Geschäftsmannes – Anzug und Krawatte – und in Handschellen betrat der 55-jährige Angeklagte den Gerichtssaal. Er bezog zu Recht IV-Rente, betrog aber die kantonale Sozialversicherung: Während dreieinhalb Jahren kassierte er unter falscher Deklaration ("ich habe kein Vermögen") über 30'000 Franken an Ergänzungsleistungen, obschon er in der Türkei über Bankkonten und Immobilien im Wert von mehreren hunderttausend Franken besitzt, was er gegenüber den Behörden verschwieg.

Unglaubliche "Beziehungskisten"

Doch dies ist nur der harmlose Teil des Prozesses. Viel unglaublicher ist, wie es der Angeklagte mit Beziehungen, Recht und Moral insbesondere gegenüber Frauen hält. 1985 in die Schweiz eingereist, lernte er schon ein Jahr später eine Schweizerin kennen, von der er sich zwanzig Jahre später scheiden liess. 1993 traf er auf die heute 47-jährige Schweizerin, mit der er unverheiratet und kurz nacheinander drei Söhne hatte. Zwar trennte sich die Familienmutter 1999 vom Vater ihrer Kinder, liess sich aber 2004 wieder mit ihm ein und gebar ihm 2011 noch eine Tochter.

Stabil war die Beziehung trotz des Kinderreichtums nie. Vor dreieinhalb Jahren heiratete er in der Türkei eine Frau, liess sich aber gut ein Jahr später wieder scheiden und kehrte Anfang 2016 zu seiner Baselbieter ex-Partnerin zurück.

Drohung mit dem Rüstmesser

Gegen ihren Willen zog er in ihre Wohnung im mittleren Baselbiet ein. Eine Untermiete-Bestätigung versuchte er seiner Partnerin abzunötigen, indem er ihr mit einem Rüstmesser drohte. Als das kantonale Amt für Migration erwog, dem Angeklagten die Niederlassungs-Bewilligung zu widerrufen und ihn auszuweisen, zwang N. seine damaligen Partnerin unter Anwendung massiver Drohungen, in das "Gesuch um Vorbereitung der Eheschliessung" einzuwilligen.

Bevor es so weit kam, fiel der Zivilstandsbeamtin die Bemerkung der Beinahe-Braut auf, sie wolle "eigentlich gar nicht heiraten". Nur die Angst vor den wiederholten Drohungen ihres Partners, die ganze Familie und sich selbst umzubringen, hatte sie so weit gebracht. Sie musste sich Beschimpfungen wie "Schlampe", "Hure" oder "Miststück" gefallen lassen.

Ausflüchte und falsche Behauptungen

In seiner anderthalbstündigen Urteilsbegründung liess Strafgerichtspräsident Christoph Spindler an den Ausflüchten und Behauptungen des schlecht Deutsch sprechenden Kurden, der in einer weiteren Beziehung noch ein fünftes Kind gezeugt hatte, kaum ein gutes Haar. Aus seiner Verurteilung wegen Körperverletzung schon 2002/2003 habe er genauso wenig gelernt wie aus einer ihm angebotenen Therapie und dem hohen Betrag, der in seinem Betreibungsregister-Auszug steht.

In den Einvernahmen habe er "immer wieder andere Versionen" aufgetischt. Es stimme nicht, dass es die Frau gewesen sei, die habe heiraten wollen. Sein Bild eines "perfekten Hausmannes", das er dem Gericht habe abgeben wollen, entspreche "in keiner Weise der Wahrheit".

Abschiebung nach Haftentlassung

Ein kleiner Trost: N. bleibt zwar in Sicherheitshaft, wird bei guter Führung aber kommenden August daraus entlassen, weil ihm fast ein Jahr Haft an der Strafe angerechnet wird. Dann aber wird er sogleich in die Türkei abgeschoben. Als der optische Business Man in Handschellen von zwei Polizeikräften aus dem Gerichtssaal geführt wurde, gab er sich weinerlich wie ein Kind. Man müsse doch seine fünf Kinder bedenken.



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BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

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In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
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Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
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Cemi Thoma wird ab
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Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
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Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.