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Niqab-Aktivistin Nora Illi und die journalistische Ethik

Hamburg, 8. November 2016

In ihrer Sonntagabend-Talksendung diskutierte ARD-Moderatorin Anne Will über "Mein Leben für Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?". Mit in der Runde und der unbestrittene Blickfang: Die Schweizerin Nora Illi, vorgestellt als die sogenannte "Frauenbeauftragte" des sogenannten "Islamischen Zentralrats der Schweiz".

Moderatorin Will, üblicherweise sehr gut dokumentiert, stellte die vollverhüllte Schweizer Konvertitin als einigermassen bedeutende Persönlichkeit dar, was schon die Präsenz in der Runde deutlich machte. Doch Nora Illi ist, obschon bald europaweit bekannt, eine unbedeutende Figur. Ihr sogenannter "Zentralrat" hat keinerlei repräsentative Bedeutung für die 400'000 in der Schweiz lebenden Muslime. Die Zahl seiner Mitglieder wird auf höchstens 200 geschätzt.

"Propagandistin eines nihilistischen Vernichtungskults"

Illi nutzte die Gelegenheit, für ihren Schleier als Mittel der "Selbstentfaltung", "Selbstbestimmung", "Freiheit" und des "Respekts" zu werben. Will dokumentierte dann allerdings in einem Einspieler einen Illi-Text, der für in den Dschihad ziehende Teenager Verständnis signalisiert, aber mahnt, dies sei eine "bitterharte Langzeitprüfung mit ständigen Hochs und Tiefs".

In deutschen Medien brach nach der Sendung ein Sturm der Entrüstung aus. FAZ-Feuilleton-Redaktor Michael Hanfeld bezeichnete Illi wortgewaltig als "perfekte Propagandistin eines nihilistischen Vernichtungskults, weil sie die Unterdrückung – insbesondere die der Frauen – als Befreiung auszugeben weiss". Gäste wie der islamismus-kritische Psychologe Ahmad Mansour und der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach warfen dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor, derartige Dschihad-"Propaganda" an ein Millionen-Publikum zu verbreiten.

Teil der journalistischen Kernaufgabe

Der Protest war aus der Situation heraus verständlich, aber bei Lichte betrachtet ungerechtfertigt. Will hat mit der Text-Einblendung nicht für Illis Sache geworben, sondern die eifernde Schweizerin als Schlangenfängerin entlarvt. Solche Dokumentations-Arbeit gehört zur journalistischen Kernaufgabe. Eine andere sehr berechtigte Frage ist, ob es sachlich geboten war, die Konvertitin – gemessen an ihrer untergeordneten Bedeutung – in die Sendung einzuladen. Will hätte zumindest die bescheidene Rolle des sogenannten "Zentralrats" in der Schweiz klar deklarieren müssen.

So wird man den Gedanken nicht los, dass bei der Auswahl der Gäste der Skandal-Effekt durch die verhüllte Provokateurin durchaus auch Kalkül war.

Die "Begutachtung der Unverhüllten

Deutlich wurde in dieser TV-Runde aber, wie wenig zielführend es ist, eine Frau streiten zu lassen, die nur gerade ihre Augenpartie freigibt und im Schutz ihrer Verhüllung die unverhüllten Gesprächspartner nach Belieben "begutachten" kann. Da sind die Spielregeln von vornherein einseitig verteilt.



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"Die Türkei macht es gerade vor"

Peter Toebak, es hat doch schon Nationalrätin Angelina Moser – ziemlich hilflos und lächerlich – in der Aussenpolitischen Kommission einen Vorstoss gegen die Präsenz von Roger Köppel im deutschen Fernsehen unternommen! Schwebt auch Ihnen ein Index vor mit Namen von "solchen Leuten" und "schillernden Figuren", die Sie als rufschädigend für das Herkunftsland und unter Ihrer Würde einstufen, deren Teilnahme an ausländischen Diskussionsrunden unmöglich gemacht werden soll? Die Index-relevanten Kriterien können Sie natürlich im Freundeskreis gemäss den entsprechenden unterschiedlichen Interessen nach Gutdünken anpassen – "damit es konstruktiv vorwärts geht"!

Die Türkei macht es gerade vor! Wie sagen Sie: "Empathie und Vernunft sind gefragt." Andersdenkenden den Mund verbieten zu wollen ist das genaue Gegenteil davon.


Wilhelm Schaub, Ecromagny (F)




"Eine Art Borderliner-Tourismus"

Es fällt auf, dass die deutschen Medien überhaupt gerne schillernde Figuren aus der Schweiz zur Diskussion einladen. Durften wir auch nicht bereits mehrmals Köppel als "Repräsentant" des schweizerischen Gedankenguts in einem etwa gleichen Programm zu Wort kommen sehen? Und bald erhält möglicherweise auch Freysinger noch diese "Ehre" zugeteilt? Natürlich, so kann man denken, trifft die Retourkutsche ein, sobald schweizerische Medien Leute aus der AfD anfangen einzuladen!
 
Aber hören wenigstens die seriösen Medien einmal auf, solche Leuten immer wieder eine Plattform zu bieten. Eine Art Borderliner-Tourismus hin und zurück entsteht, rufschädigend für das Herkunftsland. Viel Geschrei, wenig Substanz. Wie schade und wie kontraproduktiv. Hoffen wir, dass die Amerikaner es heute im Interesse des eigenen Lands und der ganzen Welt besser tun. Empathie und Vernunft sind gefragt, damit es konstruktiv vorwärts geht.


Peter Toebak, Liestal



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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.