Vier Aggressoren griffen in blauen Handschuhen an
Basel, 6. September 2020
In Basel kam es heute Sonntagmorgen früh zu einem Raubüberfall auf zwei 22-jährige Männer. Sie hatten sich zunächst am Rheinbord aufgehalten. Als sie gegen 1.15 Uhr zu ihren in der Alemannengasse abgestellten Fahrzeugen zurückkehrten, wurden sie auf der Höhe des Stachelrains von vier Männern bedrängt, die Geld und Smartphones forderten. Während zwei Täter einen der Männer zu Boden schlugen und ihm das Smartphone raubten, versuchten die beiden anderen dessen Kollegen zu berauben.
Aufgrund der Hilferufe wurden Anwohner alarmiert, so dass die Täter in Richtung Peter Rot-Strasse flüchteten, dort in drei parkierte Autos – ein rotes Mercedes-Coupé, ein graues sowie ein schwarzes Fahrzeug – stiegen und in unbekannte Richtung flüchteten. Eine sofortige Fahndung blieb erfolglos.
• OnlineReports-Fahndungshilfe. Gesucht werden:
1. Unbekannter, ca. 30-35 Jahre alt, ca. 160-170 cm gross, braune Hautfarbe, feste Statur, Haare rasiert, trug schwarze Jacke mit Kapuze und grauen Rucksack sowie blaue Handschuhe
2. Unbekannter, ca. 180-185 cm gross, mittlere Statur, weisse Hautfarbe, trug grauen Pullover und graue Hose sowie blaue Handschuhe, sprach gebrochen Deutsch
3. Unbekannter, 30-35 Jahre alt, ca. 175 cm gross, braune Hautfarbe, kurze, dunkelbraune Haare, Dreitagebart, sprach gebrochen Deutsch, trug blaue Handschuhe
4. Unbekannter, ca. 180-185 cm gross, weisse Hautfarbe, Haare rasiert, trug blaue Handschuhe
Zeugen-Angaben erbeten an Telefon 061 267 71 11 oder an einen Polizeiposten.
"Ein bunt zusammengewürfelter Abschaum"
Wenn ich mir so über das letzte Jahr die OnlineReports-Meldungen über nächtliche Raubüberfälle und Schlägereien vor Augen halte, denke ich, dass das Bild unserer schönen "Weltstadt" langsam zur Fassade verkommen ist. Schon der Dreck in den Strassen zeigt, wie die Stadt in den letzten Jahren heruntergekommen ist. Leider ist die Stadtreinigung so fleissig, dass dies den meisten Menschen gar nicht bewusst wird. Und eben, es vergeht eigentlich kein Wochenende ohne mehrere Überfälle oder Belästigungen auf der Strasse, teilweise sogar bei Tageslicht. Es erinnert mich an Zustände in Randquartieren lateinamerikanischer Städte, nur dass dort oft die schiere Not zu solchen Taten führt.
Bei uns ist es ein bunt zusammengewürfelter Abschaum, der allnächtlich aktiv wird. Wie im vorliegenden Beispiel gezeigt, sind dies Individuen, welche oft Autos ihr eigen nennen und überfallen, um den eigenen Lebenstil zu finanzieren oder aus purer Lust zum verbrecherischen Handeln oder Dreinschlagen.
Ich fände es interessant zu wissen, wie viel der auf Grossratssitze aspirierenden Kandidat/innen dies als Problem erkennen. Oder will man sich auch in Zukunft lieber nur der Eingabe von Interpellationen, Motionen, Anzügen, schriftlichen Anfragen zu Problemchen wie ein oder zwei Parkbuchten mehr oder weniger, Anzahl Pflastersteine oder Teerflächen, Verbreiterung von Velostreifen oder Baustellen auf öffentlichem Grund beschäftigen?
Es wird nun aber Zeit, auch die echten Probleme anzugehen, auch wenn sie unangenehm sind und man als "Law and Order"-Freak hingestellt werden könnte.
Lucas Gerig, Bürgerrat, Basel