© Fotos by Ingo Höhn
![]() Obsessive Phantasie: Eine reiche und mächtige Witwe identifiziert sich mit der Heldin Dido.
"Dido and Aeneas" am Theater Basel: Die Königin lässt sich bittenHenry Purcells Stück verschmilzt auf der Grossen Bühne mit zeitgenössischen Klängen und aktuellen Fragestellungen. Von Sigfried Schibli Ein Bett an der rechten Bühnenseite eines mit Ölgemälden vollgehängten Herrschaftshauses. Aus ihm schält sich – sind es zehn, sind es zwölf Leintücher? – eine ältere Frau heraus, die zu amorphen, schleifenden Geräuschen krächzende Laute von sich gibt. Das soll die Karthagerkönigin Dido sein? Nicht ganz. Vielmehr eine Dame der gehobenen englischen Klasse, die sich irgendwie in die mythische Königin hineinfantasiert und während der kommenden hundert Spielminuten nicht von ihren Wahnvorstellungen ablassen wird. Purcells Partitur enthält einige der schönsten Stücke, die das an Preziosen reiche Barockzeitalter zu bieten hat. Ob die moralische Botschaft des Stücks – eheliche Treue über den Tod hinaus – die Schülerinnen von damals erreicht hat, ist unbekannt. Gewiss ist nur, dass Purcells Partitur einige der schönsten Stücke enthält, die das an Preziosen reiche Barockzeitalter zu bieten hat. Und dafür hat das Theater Basel nicht nur die in der Barockszene bekannte Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis aufgeboten, sondern auch das Barockorchester La Cetra unter dem Dirigenten Johannes Keller und den theatereigenen, mit allen stilistischen Wassern gewaschenen Chor (Einstudierung Michael Clark).
Es wird viel getanzt auf der Basler Bühne. Offenbar sind dem Theater Basel nach dem "Ring des Nibelungen" die finanziellen Mittel knapp geworden. Etwa zwei Drittel der Musikzeit sind vom 2000 geborenen Japaner Atsuki Sashai neu komponiert, und der offenbar auch als Instrumentalist an Geige und Cello geschulte und auf der Bühne präsente Vollblutmusiker hat der Versuchung widerstanden, den herrlich farbigen, tänzerischen Barocksound von Purcell in ein heutiges Musikidiom zu übersetzen. Vielmehr schafft Sashai ruhige Klangflächen und Strukturen aus Einzel- und Liegetönen, die es nie mit dem tänzerischen Duktus der Musik Purcells aufnehmen wollen. 6. April 2025
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