Aurel Schmidt: "Seitenwechsel"

<< [ 1 | (...) | 151 | 152 | 153 | 154 | 155 | 156 | 157 | 158 | 159 | 160 | (...) | 206 ] >>

Gesetze sind keine Verbote

Die Krebsliga und die Lungenliga beider Basel haben eine Initiative zum Schutz vor dem Passivrauchen lanciert. Ein liberodemokratischer Parteigänger, in seinem Freiheitsdurst beschnitten, reichte daraufhin eine staatsrechtliche Beschwerde ein, weil die Initiative seiner Ansicht nach gegen das Recht auf Leben und Privatsphäre sowie die persönliche und Wirtschaftsfreiheit verstosse. Sie drücke eine sozialistische Geisteshaltung aus. Wir wissen daher jetzt, dass 1. eine Initiative etwas Sozialistisches ist (so wird die Demokratie dekonstruiert) und 2. das Rauchen ein wirtschaftsfreundlicher Akt ist (Krankheit ist gut für die aktuelle Berechnung des Bruttosozialprodukts). Es war an der Zeit, es einmal offen zu sagen ...

In Wirklichkeit ist Rauchen nicht nur eine Belästigung der Passivraucher, sondern nachgewiesenermassen eine Gesundheitsgefährdung aller. In Norwegen, sogar in Italien ist das Rauchen in öffentlichen Räumen untersagt - problemlos. In Deutschland und Frankreich ist es vorgesehen. Anders sah der Basler Beschwerde-Führer in diesem Land eine "Normophobie" um sich greifen.

In ihren vier Wänden können alle tun und lassen, was sie wollen. Das Verhalten in der Öffentlichkeit unterliegt anderen Kriterien. Das Zusammenleben der Menschen muss sinnvoll geregelt werden. Es kommt allen zugut. Andernfalls breitet sich eine Schreckensherrschaft aus, wie William Golding sie in seinem Roman "Herr der Fliegen" eindrücklich beschrieben hat.

Was als Normophobie bezeichnet wird, ist unter diesen Umständen eine üble Nachrede auf eine Gesellschaftsform, in der Ordnung walten und nicht Willkür herrschen soll.

Sollen Raucher tun dürfen, was sie wollen? Ist Rücksichtnahme Freiheitsentzug? Und die Raser? Sind Verkehrsreglungen eine Behinderung des Autofahrens? Sollen Raubkopierer ungehindert ihrem Tun nachgehen? Da wehrt sich inzwischen selbst die Wirtschaft. Sollen Insidergeschäfte straffrei sein? Gilt für Hassprediger die Religionsfreiheit? Und für Gammelfleischproduzenten die Wirtschaftsfreiheit? Ist es verfehlt, gegen Chemie-Deponisten vorzugehen, die viel verdienen, wenn sie Anderen eine ausgebeutete, kaputte Welt hinterlassen? Kämpfen Litterer, die die öffentlichen Grünanlagen privatisieren, für eine freiere Schweiz? Soll man den Vandalen nachts in den S-Bahn-Zügen ihren Spass lassen?

Antwort überflüssig. Trotzdem stimmt jetzt auch die NZZ in die Jeremiade über die "Verbotsgesellschaft" ein, nachdem kurz zuvor in ihren Spalten noch der "Ruf nach mehr Regeln" ertönt und der "Preis zu larger Normen" beklagt worden war, den wir bezahlen müssen.

Man sagt jetzt einfach Verbot statt Gesetz und lenkt auf diese Weise die Diskussion in eine falsche Richtung.

Regulierung passt den Alles-Deregulierern nicht ins Konzept. Das ist verständlich. Sie möchten sich nicht einschränken müssen. Doch ihre Deregulierung ist nur eine umgekehrte Regulierung, die ihnen sowohl Vorteile bringt als auch erlaubt, ihre Absicht hinter einer praktischen Begriffsfassade zu verstecken.

9. April 2007
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Aurel Schmidt, 1935–2024, war bis Mai 2002 Redaktor der "Basler Zeitung" (vorher "National-Zeitung"). Er war mitverantwortlich für das jeden Samstag erscheinende "Basler Magazin" und verfasste zahlreiche philosophische Essays, Reise-Reportagen, Kommentare und Kolumnen. Schmidt, der heute als Schriftsteller und freier Publizist in Basel lebt, machte sich auch als Autor mehrerer Bücher einen Namen: "Der Fremde bin ich selber" (1982), "Wildnis mit Notausgang. Eine Expedition" (1994), "Von Raum zu Raum. Versuch über das Reisen" (1998). Ausserdem liegen vor: "Lederstrumpf in der Schweiz. James Fenimore Cooper und die Idee der Demokratie in Europa und Amerika" (2002), "Gehen. Der glücklichste Mensch auf Erden" (2006), "Auch richtig ist falsch. Ein Wörterbuch des Zeitgeists" (2009). Zuletzt erschienen: "Die Alpen. Eine Schweizer Mentalitätsgeschichte" (2011). © Foto by OnlineReports.ch

aurel.schmidt@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Dümmliche Deregulierungs-Phobie"

Kürzlich fuhr ich auf dem Rad um 22 Uhr über die Mittlere Brücke. Gegenüber vom Käppelijoch pisste ein etwa 40-jähriger Mann vom Trottoir her auf die Strasse und traf dabei auch eine auf dem Rad vorbeifahrende Frau. Sie beklagte sich, indem sie dem Pisser vorwarf, einen unhöflichen Akt zu vollbringen. Er schrie: Hier sind wir in der Schweiz und ich kann machen, was ich will. Das ist ein freies Land!

Am anderen Tag habe ich den dümmlichen Leitartikel in der NZZ , den Aurel Schmidt nennt, gelesen. Wieder einmal ging es dort darum, der sogenannten Deregulierung das Wort zu reden. Warten wir es ab: Wenn am 1. Mai in Zürich erneut ein paar Scheiben in Bruch gehen werden - was allerhöchstens Ausdruck einer dümmlichen "Deregulierungs"-Phobie ist -, werden wir in der NZZ dann schon wieder gemahnt, den sogenannten Anfängen zu wehren. Natürlich mit härtester Regulierung.

Im Prinzip geht es den Deregulierungs-Ideologen ausschliesslich darum, ohne Rücksicht auf Andere vor allen Dingen die Umwelt kaputt verschmutzen zu dürfen, und zwar um der kurzfristigen Rendite willen. Aurel Schmidt hat diese Haltung knapp, aber präzise beschrieben.


Alois-Karl Hürlimann, Basel



"Es scheint an Gestaltungs- wie an Führungskraft zu fehlen"

Für einmal verstehe ich Aurel Schmidt ganz und gar nicht. Eigentlich erlebe ich ihn in seinen Kolumnen meistens als offenen, liberalen Geist. Aber nun scheint er doch zu kurz gezielt zu haben. Zu Recht titelt er "Gesetze sind keine Verbote". Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Verbote allein sind eben auch noch keine Gesetze. In letzter Zeit verliert die Politik ganz offensichtlich Fantasie und Kraft. Auf jede gesellschaftliche Entwicklung, die man in einer vermuteten Mehrheitssicht als Fehlentwicklung beurteilt, ist die Politik auf allen Ebenen offenbar nur noch mit dem Ruf nach "Verbot" reaktionsfähig. Es scheint sowohl an Gestaltungs- wie an Führungskraft zu fehlen. Oder ist Politik in unserer Gesellschaft so nebensächlich geworden, dass sich auch beste Handlungsabsicht nur noch verliert? Wer eine Gesellschaftsform aufbaut, die nur noch aus Verboten besteht, wird die Menschen verlieren.
 
Und in diesem Fall hat Aurel Schmidt schon sich selbst verloren. Denn in einem Text aus seiner Feder mit dem Titel "Die Aufklärung ist noch nicht überholt" lese ich: "Niemand hat die Wahrheit gepachtet, und 'niemand weiss von nichts etwas Genaues' (Xenophanes). Deshalb sind Kritik und Kontroverse wichtiger als Purismus, Betroffenheit, Empörung & Co." Und ganz sicher auch wichtiger als nur der simple Ruf nach Verboten.


Rudolf Mohler, Oberwil



"Ein exemplarischer Schluss-Satz"

1. Es ist eine freie Entscheidung, in ein Restaurant zu gehen, in dem geraucht wird. Kein Mensch wird dazu verpflichtet und ein Wirt kann in seiner eigenen Gaststube (sic!) immer noch selbst entscheiden, ob geraucht wird oder nicht. Auch wer sich dafür entscheidet, in einer Gaststube zu arbeiten, wo geraucht wird, setzt sich dem selben oder gar geringeren Risiko aus, wie viele andere Berufsgruppen (beispielsweise Bauarbeiter) bei denen wir dies anstandslos hinnehmen.

2. Weshalb es Rauchverbote in Restaurants braucht, ist für mich unerklärlich und hat mit einer freien Gesellschaft nichts zu tun, sondern mit einer Gesellschaft, die den Menschen ihr eigenes mehrheitsfähiges moralisches Verhalten vorschreiben will, obwohl sie nicht einmal davon betroffen ist. Grundsätzlich stehen Freiheitsrechte über den Rechten der Demokratie. Anders gesagt: Niemals darf demnach eine Demokratie über Leben und Freiheit eines Mensches entscheiden dürfen. Die Rechtsnatur dieser Freiheitsrechte begründet jeder wohl anders.

3. Es gibt in Basel zahlreiche Lokale, in denen nicht geraucht wird. Jeder kann diese aufsuchen, wenn er möchte. Ich möchte jedoch nicht, dass anderen Personen meine oder fremde moralische Vorstellungen aufgezwungen werden, wenn dadurch niemand tangiert wird, der sich nicht selbst freiwillig dem Rauch aussetzt.

4. Einer der einzigen Gründe, weshalb der Gesetzgeber ein Gesetz (im formellen Sinn) mit Aussenwirkung erlässt, ist übrigens genau dafür, damit er Freiheitsrechte von Menschen einschränken kann. Ansonsten gilt glücklicherweise immer noch, dass ein Mensch ohne staatliches Zutun tun und lassen kann, was wer will, wenn es formell-gesetzlich nicht geregelt ist.

5. Es sei mir als jüngerer Person vielleicht noch erlaubt, anzumerken, dass der Autor meines Empfindens etwas dem Klassendenken aus Zeiten vor dem Mauerfall nacheifert. Exemplarisch ist der Schluss-Satz der Kolumne, welcher nicht mehr wirklich in die heutige Welt passt und mich eher an die siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert. Ich finde es denn auch erwähnenswert, dass - um im besagten Denkschema zu bleiben - ausgerechnet diese Gruppierungen und Personen am lautesten nach Rauchverboten schreien, die sich selbst als grosse 68er-Befreier feiern. Doch anscheinend sich die Eltern von gestern und die "befreiten" Eltern von heute so unterschiedlich auch nicht.


Siro Imber, Allschwil



"Widerspruch, Herr Imber!"

Was Siro Imber völlig ausser Acht lässt, ist

1. die solidarische Haftung, welches unser gesamtes Versicherungswesen ausmacht: Die Risiken, welche beispielsweise das Rauchen generiert, tragen alle, die krankenversichert sind. Auch und gerade jene, welche nicht rauchen. Diese werden nicht gefragt, ob sie den Rauchern bei den eindeutig öfter und stärker anfallenden Krankheitskosten beistehen wollen oder nicht. Sie werden einfach zur Kasse gebeten. Was die Raucher mit ihrem Beitrag in die AHV-Kasse leisten, wiegt die Solidarkosten, welche die rund 70 bis 75 Prozent Nichtraucher in der Schweiz an die Krankheitskosten, welche die Raucher nachgewiesenermassen als Individuen in sehr viel grösserem Umfang verursachen als die Nichtrauchenden, nicht auf.

2. Warum soll eine nichtrauchende Person dann, wenn sie eben nicht Tabakrauch ausgesetzt werden möchte, weil sie nicht unnötige Krankheitsrisiken auf sich ziehen möchte, aus vielen Lokalen, vielen öffentlichen Einrichtungen usw. ausgeschlossen werden, weil die Rauchenden meinen, ihre Freiheit sei total, diejenige der Nichtrauchenden aber sei einzuschränken? Darauf läuft es hinaus, wenn der uneingeschränkten Raucherfreiheit das Wort geschrieben wird. Dann kann man aber sagen: Rauchende gefährden nicht nur - freiwillig - ihre Gesundheit, sondern sie gefährden auch die Gesundheit der Nichtrauchenden überall dort, wo sie uneingeschränkt rauchen. Zum Beispiel die Gesundheit des Gaststättenpersonals.

3. Gerade auf Grund des in Punkt 2 Geschriebenen ist klar, dass es Rauchern zuzumuten ist, sich in Fumoirs zurückzuziehen. Nicht die Nichtrauchenden sollen sich verziehen, sondern die Rauchenden. Das hat nichts mit Freiheitsberaubung zu tun, sondern mit Gerechtigkeit und Rechtsgleichheit. Die Rauchenden nehmen sich heute in der Schweiz nach wie vor heraus, die Nichtrauchenden zu kujonieren. Dies soll gesetzlich endlich geändert werden. Mit 68ern oder mit "Ewiggestrigen" oder gar "Klassenkämpfen" hat das schlicht nichts zu tun - man schaue sich in Italien um, in Frankreich, in den USA. Das sind ja nun auch nicht gerade Staaten, in denen 68er das Sagen haben.


Alois-Karl Hürlimann, Basel



"Mich nervt das hysterische Getue"

Ich frage mich was als Nächtes dran kommt, wenn die Anti-Raucherkampagne vorbei ist. Schliesslich ist ja alles gut, was in der EU verboten, reguliert und mit Paragrafen und viel Blabla erlassen und dann auch noch mit einem Bussenkatalog manifestiert wird!? Gesetze, Strafandrohungen, Polizeistaat, Überwachung von allem und jedem. Es ist schon jetzt feststellbar, wie teilweise aggressiv "gemotzt" wird, wenn sich einer in gewissen Restaurants oder Cafés eine Zigarette anzündet, aber normalerweise ja nicht direkt, sondern, typisch schweizerisch, hintenrum.

Im Übrigen ist es belustigend, wenn immer der Erfolg in anderen Ländern gemeldet wird. In Italien zum Beispiel hat es praktisch vor jedem Restaurant/Bar/Cafe ein vom Wirt aufgestelltes Zelt, welches noch mit Gasheizstrahler beheizt wird, und in dem sich die Raucher statt im Restaurant aufhalten. Der Vorteil ist, dass es im Restaurant viel unbesetzte Plätze hat, der Nachteil aber, dass genau so viel geraucht und zusätzliche Energie (Gasheizstrahler) verschwendet wird. Die Verkaufszahlen der Zigaretten sind nicht zurückgegangen!

Nun denn, ich freue mich schon darauf, wenn bei uns die "Antiraucher-Polizei" unterwegs ist und Strafzettel verteilt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es, wird ein Raucher freundlich darauf aufmerksam gemacht, doch bitte rauszugehen oder das Rauchen zu unterlassen, meistens keine Diskussionen gibt. Es ist auch hier so: So wie man in den Wald ruft, tönt es zurück! Mich als Nichtraucher jedenfalls nervt das jetzige hysterische Getue gewisser Kreise.


Werner Wagner, Muttenz



"Noch immer gibt es viel zu wenige Nichtraucher-Restaurants"

Vielen Dank, Herr Schmidt, für Ihren brillanten Beitrag wider das momentan so trendige Jammern über den bösen "Verbotsstaat". Einige der Reaktionen auf Ihren Artikel zeigen, dass manche Leute sich stur weigern, einzusehen, worum es eigentlich geht. Niemals dürfe eine Demokratie "über Leben und Freiheit eines Menschen" entscheiden, lese ich da (und wundere mich: Rauchen ist also gleichbedeutend mit "Leben und Freiheit"?). Aber ein Wirt darf über Leben und Gesundheit seiner Angestellten entscheiden, indem diese stundenlang in rauchgeschwängerten Räumen arbeiten müssen?

Das Argument, jeder Gastroangestellte könne ja frei entscheiden, ob er in einem Raucher- oder Nichtraucherbetrieb arbeite, ist zynische Augenwischerei. Noch immer gibt es viel zu wenige Nichtraucher-Restaurants, um allen Gastroangestellten, die dies wünschen, einen rauchfreien Arbeitsplatz zu bieten. Und übrigens: Es sind durchaus nicht nur die "Linken", die "68er", die sich für rauchfreie Arbeitsplätze einsetzen. Dieses Ammenmärchen sollte endlich ad acta gelegt werden, denn ein Blick in unsere Basler Initiativkomitees zeigt, dass viele Politiker aus bürgerlichen Parteien dieses Anliegen unterstützen. Wie sagt doch FDP-Nationalrat Dr. med. Felix Gutzwiller in unserer Initiativ-Broschüre: "Der Staat muss nicht viel, aber er muss den Schutz der Freiheit garantieren - dazu gehört auch die Gesundheit, soweit sie von anderen bedroht ist. Das unterscheidet unsere liberale Gesellschaft von Anarchismus und Faustrecht."


Andrea Bollinger, Grossrätin SP Basel-Stadt, Mitglied Initiativ-Komitee "Schutz vor Passivrauchen", Basel



"Weshalb soll freier Wille verboten werden?"

Ein rauchender oder nichtrauchender Gastronom stellt exklusive rauchende Mitarbeiter an. In sein Lokal gehen exklusive Raucher. Freier Wille, allseitig. Weshalb soll das verboten werden?


Patric C. Friedlin, Basel



"Wann wird die freie Nutzung der eigenen vier Wände verboten sein?"

Mit seiner Aussage "In den eigenen vier Wänden können alle tun und lassen, was sie wollen" lehnt sich Aurel Schmidt etwas gar weit aus dem Fenster. Noch kann das jeder, müsste man beifügen. Denn, folgt man der Entwicklung der letzten rund 35 Jahre, dann dürfte es auch mit der freien Nutzung der eigenen vier Wände in wenigen Jahren vorbei sein. Angefangen vom Kinoverbot für Raucher Anfang der siebziger Jahre über das Flugreiseverbot bis hin zum Bahnreiseverbot 2005 haben die Raucher mannigfaltige Einschränkungen hinnehmen müssen. Jetzt folgt mit dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen das Ausgangsverbot für Raucher. Als nächstes wird das Rauchverbot an allen Arbeitsplätzen und damit das Arbeitsverbot für Raucher kommen. Dann mit dem Verbot im öffentlichen Raum inkl. Strassen und Plätze sowie im Auto das totale Mobilitätsverbot für Raucher. Als krönender Abschluss der Kampagne folgt schliesslich das Rauchverbot in den eigenen vier Wänden - und damit das Lebensverbot für Raucher.
 
Diese groteske Hatz auf die Raucher erinnert mehr und mehr an die fatalen Ereignisse der dreissiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts, als ein verwirrter Österreicher in Deutschland unliebsame Teile der Bevölkerung jagen, weg sperren und auslöschen liess. Ereignisse, welche wir nie mehr erleben wollen!
 
Dass sich aber die links-grüne Anti-Raucher-Lobby ausgerechnet Felix Gutzwiller zu ihrem Vorbild und Vordenker erkürt, stellt sie endgültig ins Abseits und ins Reich der verblendeten, unglaubwürdigen Fantasten. Wes Geistes Kind und wie glaubwürdig dieser selbst ernannte "Präventivmediziner" (sic!) und seine Gefolgsleute sind, manifestiert sich eindrücklich darin, dass sie einerseits zum grossen Halali auf die Raucher blasen und andererseits in bester Alt-68er-Manier das freie Kiffen und den freien Konsum harter Drogen propagieren. Schizophrener geht's nimmer!


Abdul R. Furrer, seit 39 Jahren beschwerdefreier Raucher, Basel



"Diese Aussage verhöhnt die damaligen, wirklichen Opfer"

Es ist wirklich erstaunlich, in welch absurden Verfolgungswahn sich die Rauchfreunde und "Verteidiger der Freiheit" zuweilen hineinsteigern. Nun werden Massnahmen zum Schutze der Nichtraucher sogar mit dem Holocaust (!) verglichen. Eine solche Aussage, die die damaligen, wirklichen Opfer übel verhöhnt und den Holocaust banalisiert, muss nicht weiter kommentiert werden, der Schreiber entlarvt sich damit selbst.

Zuhanden derjenigen Leserinnen und Leser, die an Argumenten und nicht an Polemik interessiert sind, hier nochmals einige Fakten, die im allgemeinen Empörungs-Lärm unterzugehen drohen: Tabakrauch in Innenräumen bedeutet für alle, die diesem Rauch ausgesetzt sind (auch für Nichtraucher und insbesondere für Kinder) nicht nur eine Belästigung, sondern eine massive Gesundheitsgefährdung bis hin zu Krankheit und sogar möglicher Todesfolge. Dies ist eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, da ändern alle Verharmlosungsversuche der Rauchfreunde nichts daran. Die Feinstaubbelastung in Beizen ohne Rauchverbot liegt beispielsweise 10- bis 20-mal höher als der Grenzwert der Luftreinhalteverordnung.

Die persönliche Freiheit des Rauchers muss angesichts dieser Tatsachen also dort aufhören, wo sie zu Lasten anderer geht - eben zu Lasten derer, die unfreiwillig mitrauchen. Jahrzehntelang galt nämlich umgekehrt: Wer nicht passivrauchen und damit seine Gesundheit schädigen wollte, der durfte nicht ins Kino, nicht in den Ausgang, nicht in ein Flugzeug. Nachdem endlich einige Verbesserungen auf den Weg gebracht wurden (zum Beispiel rauchfreie öffentliche Verkehrsmittel), fordern Nichtraucherinnen und Nichtraucher nun nichts anderes als die Freiheit, uneingeschränkt am sozialen Leben - auch in Restaurants - teilhaben zu dürfen, ohne dabei passivrauchen zu müssen. Dies ist ein Freiheitsbegriff, für den zu kämpfen es sich lohnt.


Andrea Bollinger, Basel



"Es braucht noch mehr Verbote"

Ohne Verbote kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren, sagte einmal Friedrich Dürrenmatt an einem Podiumsgespräch in Zürich. Seither ist viel Wasser die Limmat heruntergeflossen, die Feststellung des grossen Schweizer Schriftstellers ist immer noch gültig. Früher, in der "guten alten Zeit", bekamen die Kinder noch eine gute Erziehung mit auf den Weg. Heute nicht mehr, oder fast nicht mehr. Die Folgen des laisser-faire glänzen auch in der Schweiz: "Littering" soweit das Auge reicht, während dem Gehen auf den Boden spucken, rauchen an allen möglichen und unmöglichen Orten. Die Nacht wird zum Tage gemacht, lautes Gelafer und Türenknallen morgens um zwei gehören doch zum guten Ton in unserer Gesellschaft, nicht wahr?

Die Raucher in unserer Gesellschaft bilden eine spezielle Kaste, rücksichtslos, die eigene Gesundheit missachtend. Viele Krankheiten nehmen ihren Ursprung im übermässigen Tabakkonsum. Das wissen alle, trotzdem wird fröhlich weitergepafft, ohne Rücksicht auf Verluste, für etwas hat man schliesslich die Krankenkasse.

Als Nichtraucher meide ich Lokale wo Rauchschwaden das gute Essen begleiten. Der Trend, den Rauchern ihr Laster in öffentlichen Lokalen einzuschränken, ist begrüssenswert. Mit hahnebüchenen Argumenten versucht die Raucherlobby verzweifelt, das Damoklesschwert des Rauchverbotes abzuwenden. Es wird ihr nicht gelingen. Immer mehr Bürger lehnen den blauen Dunst ab.

Die Frage bleibt im Raum stehen, wieviele Verbote unsere Gesellschaft benötigt? Würde die grosse Mehrheit unserer Bürger etwas mehr Anstand und Höflichkeit an den Tag legen, könnten wir getrost auf die "Verbotitis" verzichten. Weil aber immer mehr Bürger nur nach ihrem Gutdünken leben wollen, ist es soweit gekommen. Nicht der Staat ist das Problem, sondern seine ungezogenen egoistischen Flegel, die Wörter wie Anstand und Höflichkeit aus ihrem Vokabular längstens gestrichen haben. Deshalb braucht es Verbote und bei Übertretung gnadenlose Verfolgung durch den Staat.


Eric Cerf, Basel


archiv2.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.