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"Wir sind keine Bank": Basler Energieversorger Thiel

"Wir überlegen uns, im Solar-Bereich Generalunternehmer zu werden"

IWB-Chef David Thiel zum Umbau des Basler Energieversorgers zum Energiedienstleister


Von Peter Knechtli und Marc Gusewski


Der Basler Energieversorger IWB steht in einer grundlegenden Änderung seines Geschäftsmodells: CEO David Thiel (50) sagt im OnlineReports-Interview, das Unternehmen überlege sich, im Solarbereich zum Generalunternehmer zu werden. Auch verteidigt er den Basler Alleingang auf dem Weg zur "Smart City": Arbeitsplätze und Knowhow sollen in Basel bleiben, statt ins Silcon Valley abzuwandern.


OnlineReports: Wie hat sich das Geschäftsmodell der IWB seit Ihrem Amtsantritt Anfang März 2008 gegenüber der Ära Schumacher verändert?

David Thiel: Wesentlich ist die Ausgliederung von IWB, die uns 2010 zu einem selbständigen, handlungsfähigen Unternehmen machte. Zuvor waren wir eine Amtsstelle des Kantons. Wir erhielten mehr Kompetenzen bei den Ausgaben – die Limite stieg von 300'000 auf 30 Millionen Franken. Wir erhielten aber auch mehr Kontrolle, wurden unternehmerisch und finanziell transparent. Dazu kamen der Bau des Glasfasernetzes, die Teilmarktöffnungen im Strom- und Gasbereich sowie die Digitalisierung.

OnlineReports: Haben Sie ein schweres Erbe angetreten?

Thiel: Nein, ich konnte von den Vorarbeiten meiner Vorgänger profitieren.

OnlineReports: Aber nach dem Weggang von Edi Schumacher gingen viele Kaderleute.

Thiel: Wenn ein neuer Chef kommt, gibt es neue Ziele und entsprechende Veränderungen, auch in der Entourage. Ich bin sehr stolz auf meine Kader, die engagiert, mit Fachkompetenz und Herzblut ihre Verantwortung tragen.

OnlineReports: Die IWB stecken mitten in der Transformation vom Stromversorger zum Dienstleister – wo genau?

Thiel: Auf einer Skala von eins bis zehn stehen wir heute etwa bei vier. Von der Energieversorgung allein wird man nicht mehr leben können. Erforderlich ist vielmehr eine breite Dienstleistungs-Palette, die eine wirtschaftlich rentable Abstützung ermöglicht. Wir haben drei Geschäftssparten: erstens die Energieproduktion, zweitens den Netzbetrieb für Strom, Wärme, Telekommunikation und Wasser und drittens die Dienstleistungen. Im Energiebereich leiden wir unter der schwierigen Preissituation in Europa. Wir haben aber viele neue Tätigkeiten erfolgreich aufgebaut wie erneuerbare Energien in Europa mit unserem Windpark-Portfolio.


"Heute benötigen wir einen Rechtsdienst
mit acht Anwälten."


OnlineReports:
Worin besteht die aktuell grösste Herausforderung Ihres Unternehmens?

Thiel: Bei den drei D’s: Die Digitalisierung, die von uns eine grundlegende Neuausrichtung verlangt, die Dezentralisierung und die Dekarbonisierung ...

OnlineReports: ... also der vollständige Verzicht auf fossile Energie. Haben sich dabei die staatlichen Vorgaben oder die unternehmerische Freiheit verstärkt?

Thiel: Beides. Die Regulation hat sich stark entwickelt und beschäftigt uns intensiv. Als ich hier begann, hatten wir eine 50 Prozent-Juristenstelle. Heute benötigen wir einen Rechtsdienst mit acht Anwälten.

OnlineReports: Der Energiekonsument wird mehr und mehr zum Energieproduzenten. Was bedeutet das für die IWB?

Thiel: Die Digitalisierung und Dezentralisierung der Energieversorgung führen dazu, dass heute immer mehr Kunden ihre solare Eigenproduktion selbst in die Hand nehmen können. Vor fünf oder zehn Jahren war das noch nicht so. Mit der "Strategie Smart IWB 2020" wollen wir sicherstellen, dass IWB auch morgen noch gebraucht werden. Wir richten uns auf eine grundlegend neue Energieversorgung aus: der smarten, integrierten Versorgung.

OnlineReports: Mit welcher Geschäftssparte machen die IWB am meisten Geld?

Thiel: Mit den Stromnetzen, dem Gasgeschäft und mit der Fernwärme.

OnlineReports: Bis in 15 Jahren fällt in Basel ein Absatzmarkt für 10'000 Gasheizungen weg. Welche Alternativen sollen die Lücke schliessen?

Thiel: Wir streben eine erneuerbare Vollversorgung an. Beim Strom sind wir schon so weit, bei Gas und Wärme noch nicht. Wir möchten die fossilen Heizungen durch neue Lösungen ersetzen, seien es Wärmepumpen, der Ausbau der Fernwärme oder Biogas. Gleichzeitig wollen wir die gesamten Systeme optimieren.

OnlineReports: Die Basler Fernwärme muss bis 2020 zu 80 Prozent CO2-neutral sei. Wird dieses Ziel mühelos erreicht werden?

Thiel: Nein, aber wenn es keine Probleme mit Technik oder Bewilligungen gibt, sollte es erreichbar sein.


"Viele Kunden wollen ihre Gasheizungen
nicht einfach abstellen."


OnlineReports:
Bis wann stammt auch die Wärmeversorgung der IWB zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie?

Thiel: Laut dem neuen Basler Energiegesetz muss bis 2050 der jährliche CO2-Ausstoss pro Person auf eine Tonne reduziert werden. Wir wollen dem Basler Endkunden dazu eine aktive Hilfestellung leisten und zu den Vorreitern gehören. Dabei müssen wir aber die Balance von unternehmerischer Werthaltigkeit des Gasnetzes und politischer Opportunität erreichen. Das ist schwierig, weil es in Basel viele Kunden gibt, die zum Beispiel ihre Gasheizungen nicht einfach abstellen wollen. Wenn wir dieses Ziel schnell erreichen wollen, müssen wir den Kunden reale Alternativen bieten können.

OnlineReports: Nun hören wir von Basler Energiepolitikern, dieser Prozess könnte bei den IWB beschleunigt werden.

Thiel: Fragen Sie einmal Energieministerin Doris Leuthard nach dem innovativsten Energieversorgungs-Unternehmen der Schweiz, dann zeigt sie nach Basel und zu uns.

OnlineReports: Im Benchmarking-Bericht des Bundes vom November 2016 liegt Basel nach Zürich, Genf Biel, Schaffhausen und Erstfeld allerdings erst an sechster Stelle.

Thiel: Dieser Bericht enthält viele Kriterien, die wenig zu tun haben mit einer Innovationskraft und der Ausrichtung eines Unternehmens.

OnlineReports: In Basel steigen die Netzkosten – wieso?

Thiel: IWB gehört schweizweit zu den Anbietern mit den tiefsten Netzkosten. Aber wir müssen unsere Netze stets unterhalten und weiter finanzieren können.

OnlineReports: Sie haben vor einigen Jahren beklagt, das Stromnetz sei in einem desolaten Zustand. Gilt das nicht mehr?

Thiel: Ich habe gesagt, dass wir unser Netz in verschiedenen Bereichen stark erneuern müssen ...

OnlineReports: ... Baudirektor Hans-Peter Wessels zeigte uns 2013 ein marodes Stück Stromleitung aus dem Spalenberg ...

Thiel: ... dasselbe gilt für das Wassernetz, das mittlerweile auch alt ist.

OnlineReports: Haben da auch die Vorgänger Unterlassungen begangen?

Thiel: Das hat weniger mit meinen Vorgängern als mit der damaligen Rechtsform von IWB zu tun. Aber dank moderner Technologie kennen wir heute den Zustand praktisch jedes Zentimeters im Netz. Wir können so gezielter planen.


"Ein grosser Teil der Solaranlagen
funktioniert suboptimal bis schlecht."


OnlineReports:
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich unterstützt den Bau von privaten Solaranlagen massiv, wieso nicht die IWB?

Thiel: Basel-Stadt kennt die höchste Rückliefervergütung in der Schweiz. Davon profitieren Private, die auf dem Kantonsgebiet eine Photovoltaik-Anlage besitzen. Zusätzlich bieten wir Dienstleistungen rund um den Betrieb von Solaranlagen an. Auch überlegen wir uns, inwiefern wir in diesem Bereich zum Generalunternehmer werden wollen.

OnlineReports: Hören wir richtig: Die IWB als Solar-Unternehmung?

Thiel: Sagen wir es einmal so: Wir sind ein erfolgreiches Energieversorgung-Unternehmen mit vielen Kompetenzen – und vieles ist möglich.

OnlineReports: Und wenn Sie nicht ganz so weit gehen wollen?

Thiel: Dann möchten wir sicherlich die Anbieter und Nachfrager auf einem digitalen Marktplatz zusammenbringen. So könnten sich Kunden rasch einen Überblick über Angebote, Kosten, Unterstützungsmöglichkeiten und Dienstleistungen von IWB verschaffen. Wir wissen auch, dass ein grosser Teil der Solaranlagen suboptimal bis schlecht funktioniert. Hier können wir  die Funktion dieser Anlagen testen und Optimierungen anbieten.

OnlineReports: Weshalb funktionieren viele Anlagen schlecht?

Thiel: Oft liegen die Ursachen bei der mangelhaften Planung und Ausführung oder im Betrieb. Staub, Verunreinigungen oder Schattenwurf durch Pflanzen können die Ausbeute empfindlich schmälern. Wir können die Kunden gezielt auf solche Mängel aufmerksam machen und diese auch beheben. Von der Tradition her sind wir ein zentral orientierter Energieversorger. In Zukunft werden wir uns immer mehr in der dezentralen Energieversorgung bewegen und neue Kompetenzen aufbauen.


"Nant de Drance ist für die IWB
ein absolutes Muss."


OnlineReports:
Die IWB haben aber auch in grosse Pumpspeicher-Kraftwerke investiert.

Thiel: Aus einer systemischen Gesamtsicht sind hier durchaus Verbindungen möglich. Mit überschüssigem Photovoltaik-Strom kann turbiniertes Wasser wieder in die Stauseen hochgepumpt werden.

OnlineReports: Wegen belastender Energiebezugs-Verträge mit Grosswasserkraftwerken, zu denen auch das Pumpspeicher-Kraftwerk Nant de Drance im Wallis zählt, haben die IWB im Geschäftsjahr 2015 vorsorglich Rückstellungen in der Höhe von 120 Millionen Franken gebildet. War dies angezeigt?

Thiel: Ja, sicher. Und die Situation ist noch nicht entspannt. Das Problem der Schweizer Wasserkraft ist weiterhin ungelöst. Aber eine Energiewende funktioniert nur mit grossen Speichern, weil erneuerbare Energie aus Wind und Sonne nicht einfach auf Knopfdruck produziert werden können.

OnlineReports: Ist die Pumpspeicherung nicht überholt?

Thiel: Nein. Von allen erprobten Speichertechnologien, die heute im kommerziellen Einsatz stehen, haben Pumpspeicher den weitaus höchsten Wirkungsgrad. Auch eine dezentrale Versorgung braucht Backup-Kapazitäten. Wegen der strukturellen Marktverzerrungen in Europa sind Pumpspeicher-Kraftwerke heute nicht rentabel. Aber sie könnten – je nach Druck aus dem umliegenden Ausland – plötzlich höchst rentabel werden.

OnlineReports: Wenn es denn tatsächlich zu einer Verknappung oder einem Blackout kommt. Ist Nant de Drance für Basel nicht ein Fass ohne Boden?

Thiel: Nein. Nant de Drance ist zur Erfüllung des Versorgungsauftrags von IWB ein absolutes Muss. Wir müssen unsere Kunden mit Strom versorgen, wenn sie Strom benötigen. IWB ist der Basler Energieversorger. Wir sind keine Bank.

OnlineReports: Gingen Sie das Investment bei Nant de Drance heute nochmals ein?

Thiel: Sofort. Aber eben: nicht als Investment, sondern als Voraussetzung für eine sichere, erneuerbare Stromversorgung von Basel.


"Die Basler Arbeitsplätze sollen
nicht ins Silicon Valley abwandern."


OnlineReports:
Sie haben vor bald drei Jahren mit den Arbeiten an der Strategie "Smart IWB 2020" begonnen. Wie viele Smart Meter – also leistungsfähige digitale Strommessgeräte – sind installiert?

Thiel: Wir haben heute schon über 50'000 von rund 135'000 Energiezählern auf intelligente, fernauslesbare Zähler umgestellt. Das entspricht einem Anteil von 37 Prozent und ist schweizweit ein Spitzenwert. Wir können damit die Kosten für die Zählerauslesung massiv senken, das Inkasso ferngesteuert abwickeln sowie den Unterhalt und den Ausbau unserer Netze, wozu wir jährlich hundert Millionen Franken investieren, viel besser prognostizieren.

OnlineReports: Das nützt den IWB, aber nicht den Kunden.

Thiel: In einem nächsten Schritt werden wir den Kunden ganz neue Anwendungen anbieten.

OnlineReports: Letzten Herbst wurde der Verein "Smart Regio Basel" für intelligente digitale Anwendungen gegründet. Sie sagten: "Wir machen es selbst, bevor es ein Multi macht". Aber macht es Sinn, wenn jedes Stadtwerk eigene Lösungen entwickelt? Sollte nicht eine grössere Organisation wie der Stadtwerke-Verbund "Swisspower" die Federführung übernehmen?

Thiel: Die Städte müssen sich überlegen, welche Rolle sie in einer digitalen Welt übernehmen werden und welchen Nutzen sie bieten können. Auch Basel muss dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze nichts ins Silicon Valley abwandern, sondern dass dank Digitalisierung und Vernetzung in unserer Region ein Mehrwert geschaffen und genutzt werden kann.

OnlineReports: Nochmals: Ginge es im Verbund nicht einfacher?

Thiel: Jede Stadt ist anders und jede Stadt braucht ihre eigenen individuellen Lösungen. Vor allem brauchen wir zum Aufbau der "Smart City" keine weiteren Energieversorger, denn es geht hier um ein gesamtgesellschaftliches Thema. So ist erst vor kurzem die Schweizerische Post als neues Mitglied zum Verein "Smart Regio Basel" gestossen und bringt ganz andere Kompetenzen wie die Logistik oder die Mobilität ein.


"Wir setzen alles daran, nicht in den
globalen Daten-Sumpf zu fallen."


OnlineReports:
Warum nicht mit Daten-Multi Google zusammenarbeiten?

Thiel: Google hat das Interesse an einer globalen Datenvernetzung, aber kein Interesse an Basel. Wir als IWB, die dem Kanton Basel-Stadt gehören, vertreten die Interessen der Region. Wir setzen alles daran, Rezepte zu finden, um in der digitalen Welt nicht in den globalen Daten-Sumpf zu fallen. Vielmehr wollen wir unsere regionalen Daten so stricken, dass sie einen maximalen Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer in der Region bringen.

OnlineReports: Der Verein verfügt über ein Jahresbudget in Höhe von 25'000 Franken. Das ist nicht gerade berauschend.

Thiel: "Smart Regio Basel" ist ein Start-up. Start-ups sind bei der Gründung klein und müssen dann wachsen oder sie verschwinden wieder. Wir planen, das Vereinsbudget mit den wachsenden Tätigkeiten schrittweise auszubauen.

OnlineReports: Ist die "Smart Regio Basel" auch ein PR-Vehikel?

Thiel: Nein. Hier soll ein neuer digitaler Marktplatz entstehen, den jemand verwalten muss. Wir von IWB sehen unsere Rolle als Anbieter der digitalen Infrastruktur, des digitalen Service public. Wir könnten zum Beispiel für den Betrieb eines WLAN oder für die Datensicherheit sorgen. Im Gegensatz zu Google unterstehen wir dem kantonalen Datenschutz. Unsere Daten werden lesesicher über Glasfaser übermittelt und hier am Sitz von IWB gespeichert – und nicht in Manchester oder New York.

OnlineReports: Die IWB kündigten 2004 die "Basler Datenautobahn" an. Wie weit ist Basel mit Glasfaser erschlossen?

Thiel: Wir sind mittlerweile sehr weit. Ende 2016 waren bereits 97‘000 Nutzungseinheiten erschlossen, also anschlussbereit. Das entspricht über 83 Prozent des Endausbaus.

OnlineReports: Nach früheren Plänen hätte das Projekt dieses Jahr abgeschlossen sein sollen.

Thiel: Das stimmt. Aber wir mussten den Ausbau etwas verlangsamen, damit wir das Netz mit unserem Kooperationspartner Swisscom symmetrisch ausbauen konnten.


"Wir haben noch riesigen Optimierungsbedarf mit
dem intelligenten Steuern von Heizungen."


OnlineReports:
Basler Energiepolitikern geht die Smart-Anwendung zu schleppend voran. Mit der Impuls-Steuerung von Heizungen könnte massiv Energie gespart werden, heisst es. Die Technologie im Markt werde angeboten, nur müssten mehr innovative Unternehmen gegründet werden.

Thiel: Wir haben ja noch Zeit bis 2020. Aber Sie haben recht: Wir haben noch riesigen Optimierungsbedarf mit dem intelligenten Steuern von Heizungen. Wir sind jetzt daran, mit unseren Spezialisten Daten zu generieren und digitale Kompetenzen für Dienstleistungen aufzubauen.

OnlineReports: Statt Dienstleistungen und Produkte anzubieten, sagen Kritiker, seien die IWB immer noch zu stark auf den Verkauf von Energie ausgerichtet.

Thiel: Der reine Energieverkauf wird bei IWB künftig nur noch einen kleinen Teil ausmachen. An seine Stelle treten Dienstleistungen – etwa in der Beratung für Installation, Optimierung, Steuerung und Betrieb von unterschiedlichen Anlagen. Hier besteht eine Marktlücke. Hier kann man Geld verdienen.

OnlineReports: Konkurrenzieren Sie damit nicht das lokale Installationsgewerbe?

Thiel: Nein. Wir fokussieren uns auf neue, datenbasierte Dienstleistungen. Hier werden wir komplementär zum lokalen Installationsgewerbe die Kunden unterstützen.

OnlineReports: Die Kunden wollen tendenziell autark werden.

Thiel: Deshalb müssen wir mit den Kunden gehen, sonst gehen die Kunden ohne uns.

OnlineReports: Der WWF steht den IWB als Partner mit globalem Knowhow und disruptiver Prozessbegleiter bezüglich Nachhaltigkeit zur Verfügung. Was ist bisher daraus geworden?

Thiel: Wir sind das erste und bislang einzige Energieversorgungsunternehmen, mit dem der WWF Schweiz eine Partnerschaft unterhält.

OnlineReports: Gibt es schon ein konkretes Anwendungs-Beispiel?

Thiel: Wir arbeiten beispielsweise gemeinsam an neuen Angeboten und Geschäftsideen in den Bereichen Biogas und Energieeffizienz. Zudem prüfen wir die strengere Zertifizierung von einzelnen Anlagen und Kraftwerken auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien.


"Die Elektromobilität wird ein zentraler
Treiber für Grossinvestitionen werden."


OnlineReports:
Wo werden die IWB in 20 Jahren stehen?

Thiel: Wir werden in einer klassischen und einer digitalen Versorgungswelt stehen und den Kunden eine moderne, sichere und ökologische Versorgung bieten, was entscheidend zur Lebensqualität in unserer Region beiträgt.

OnlineReports: Wo stehen die grössten Investitionen an?

Thiel: Im Umbau der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze, die es für die Energiewende benötigen wird. Die Elektromobilität wird ein zentraler Treiber für Grossinvestitionen in die Verteilnetze werden. Im Erdgasbereich stehen ebenso Investitionen anstehen. Das "Solarkraftwerk Basel" wird dereinst bei günstigen Verhältnissen überschüssigen Strom produzieren, den wir möglicherweise methanisieren und im Gasnetz speichern können. Teile des Gasnetzes werden gezielt zurückgebaut. Überdies wird das Basler Fernwärmenetz stark ausgebaut – nicht nur dank des zweiten Holzkraftwerks, das wir nun bauen. Sondern auch, weil so viele Kunden wie möglich an das Fernwärmenetz heranführen.

OnlineReports: Vor Jahren war die Rede von verstärkter Kooperation mit EBL und EBM. Was ist daraus geworden. Viel ist daraus nicht geworden.

Thiel: In der Region arbeiten wir zusammen, wo es technisch angebracht und im Interesse der drei Versorgungsunternehmen ist, etwa beim Netzbetrieb oder der Windkraft. Im Übrigen sind EBL und EBM genossenschaftlich organisiert, während IWB dem Staat gehört. Ein Zusammengehen würde entweder eine Verstaatlichung der beiden Baselbieter Versorger oder eine Privatisierung von IWB bedeuten. Beides erachte ich als unwahrscheinlich.

OnlineReports: Sie sind vor einem Jahr Vater eines Mädchens geworden. Wie lange wollen Sie diesen Job bei den IWB noch machen?

Thiel: Solange es mir Freude macht und ich einen Mehrwert bieten kann.

OnlineReports: Möchten Sie bis zur Pensionierung bleiben?

Thiel: Das kann ich mir vorstellen, aber ich kann mir auch Anderes vorstellen.

29. März 2017

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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

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in den 6 Uhr-Nachrichten
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über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

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Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

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Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

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Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

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Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

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BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

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Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

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persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.