© Foto by OnlineReports.ch
"Gordischer Knoten durchhauen": Regierungsrätliche Basler Finanzdelegation*

So will die Basler Finanzdirektorin das Milliarden-Loch stopfen

Staatsangestellte wie der Kanton müssen bluten, um die Deckungslücke von 1,3 Milliarden Franken zu sanieren


Von Peter Knechtli


Die neue Basler Finanzdirektorin Eva Herzog ist auf gutem Weg, ein ätzendes Basler Polit-Problem definitiv zu lösen: Die Sanierung der mit weit über einer Milliarde Franken verschuldeten staatlichen Pensionskasse. Ihr Strategie: Sie band alle Regierungsparteien in die Erarbeitung von Eckwerten ein. Jetzt steht ein Konzept, das mittlere Unzufriedenheit auslöst - und damit mehrheitsfähig werden könnte.


Seit über zwanzig Jahren ist die aus der Optik der Leistungsbezüger äusserst komfortable staatliche Basler Pensionskasse politischer Zankapfel - zuletzt vor allem deshalb, weil Schuldenwirtschaft ihre Basis war: Je nach Berechnung zwischen 1,3 und 1,8 Milliarden Franken beträgt die chronische Deckungslücke - also der Betrag, der sich durch die Differenz zwischen Kassenvermögen und Leistungsverpflichtung ergibt. Eine vom damaligen liberalen Finanzdirektor Ueli Vischer vertretene Reform scheiterte letztmals im Mai 2004 an der Urne relativ knapp.

"Thema muss endlich vom Tisch"

Aus dem politischen Dauerbrenner scheint die neue SP-Finanzdirektorin Eva Herzog nun Nägel mit Köpfen zu machen: Sie beteiligte sieben Exponenten der Regierungsparteien, die klar die parlamentarische Mehrheit vertreten, an "Round Table"-Gesprächen zur Erarbeitung eines breit abgestützten Kompromisses. Sowohl die Mitglieder der regierungsrätlichen Finanzdelegation - neben Herzog auch Sanitätsdirektor Carlo Conti und Wirtschaftsdirektor Ralph Lewin - wie auch die eingbundenen Vertreter von SP, Freisinnigen, Liberalen, CVP und Grünen äusserten sich moderat unzufrieden über den jetzt erzielten Kompromiss, aber spürbar willens, der Reform nun endlich zum Durchbruch zu verhelfen. CVP-Präsident Markus Lehmann sprach vom "Durchhauen des Gordischen Knotens". Und Regierungsrat Conti fügte an: "Wir haben die Basis gelegt für eine mehrheitsfähige Lösung, damit dieses Thema endlich vom Tisch ist."

Die jetzt vorgelegten "Eckwerte", die die allgemeine Richtung der Reform markieren, sollen eine langfristige Sanierung ermöglichen mit dem Ziel, die Leistungen und Kosten künftig zuverlässig im Gleichgewicht zu halten. Die Massnahmen vermitteln den Eindruck eines ausgewogenen Sanerierungspakets, an dessen Schnürung alle Parteien und Sozialpartner Federn lassen mussten. So soll das Leistungsprimat (65 Prozent des zuletzt versicherten Lohnes) erhalten bleiben. Gegenüber der abgelehnten Vorlage präsentiert die Regierung jetzt einen weitgehend identischen Leistungsplan mit einer Erhöhung der Beitragsjahre von 35 auf 38 Jahre, eine leichte Verbesserung bei der Rententeuerung und eine stärkere Beteiligung des Arbeitgebers bei der Schliessung der Deckungslücke. Die Teuerung auf den Renten wird bis zu einer Höhe von einem Prozent garantiert ausgeglichen, höhere Teuerungsraten werden nur ausgeglichen, wenn es der Zustand der Kasse zulässt.

Gemeinsames Löcherstopfen

Die Deckungslücke von 1,3 Millionen Franken wird geschlossen durch Gelder, die der Staat aufnimmt und an die Pensionskasse überweist. Diese Mittel werden verzinst und innert 30 Jahren zurückbezahlt. Seitens der Pensionskasse ist eine paritätische Beteiligung an der Beseitigung der Deckungslücke vorgesehen. Arbeitgeber wie Versicherte beteiligen sich hälftig an der Verzinsung und Amortisation von jährlich 66 Millionen Franken, was rund acht Prozent der versicherten Gesamtlohnsumme entspricht. Rentnerinnen und Rentner sollen dabei stärker zur Kasse gebeten werden als die aktiven Beitragszahler. Nach Ausfinanzierung der Deckungslücke soll - klassisches bürgerliches Postulat - die unbegrenzte Staatsgarantie aufgehoben werden.

Die Beiträge des Arbeitgebers an den Leistungsplan und die Rententeuerung betragen 25 Prozent, während sich der Arbeitnehmerbeitrag von 8,3 auf 9,5 Prozent des versicherten Lohnes erhöht.

VPOD will Reform, hat aber Vorbehalte

Wie Finanzdirektorin Eva Herzog auf eine OnlineReports-Frage erklärte, soll die Reformvorlage noch vor den Sommerferien im Entwurf vorliegen, mit den Personalverbänden besprochen und im Herbst dem Parlament zur Beratung zugeleitet werden. Von den Regierungsparteien dürfte aufgrund des heutigen Auftritts keine Fundamentalopposition mehr zu erwarten sein. Hingegen hat die links-grüne Gruppierung "Basta" Widerstand angekündigt. Offen sind auch die Positionen der Gewerkschaften.

VPOD-Präsident Urs Müller bekannte gegenüber OnlineReports, dass er "ein grosses Intereresse" daran hat, "diese Reform noch in dieser Legislatur erfolgreich zu Ende zu bringen" und ein Referendum aufgrund der bisherigen Entwicklung "in weiter Ferne" liege. Allerdings sieht Müller immer noch "einige erhebliche Knackpunkte". So gebe es für den Wegfall der Staatsgarantie "keinen Zwang".Ebenso sei "fraglich, ob es eine Ausfinanzierung in diesem Mass überhaupt braucht". Es sei möglich, dass sich die Deckungslücke durch Börsengewinne teilweise von selbst schliesse. Verhandelbar müsse auch die Frage des Teuerungsausgleich vor allem auf niedere Renteneinkommen noch sein.

Gewerkschaftsbund-Präsident Martin Engel hatte heute Donnerstagnachmittag noch keine Kenntnisse von Basels derzeit brisantesten "Eckwerten".

 

* Von links: Eva Herzog, Carlo Conti, Ralph Lewin

11. Mai 2006


STELLUNGNAHMEN

VEW: "Der anstehende Entscheid über die Zukunft der Pensionskasse ist ein Richtungsentscheid für Basel-Stadt. Wir wollen eine Pensionskasse, die gute Leute nicht aus der Kantonsverwaltung treibt und die talentierte Menschen auch in Zukunft nicht davon abhält, beim Kanton Basel-Stadt zu arbeiten. Eine vermeintlich billige Pensionskasse mit langfristig weniger talentierten Mitarbeitenden macht aus unserer insgesamt guten Kantonsverwaltung eine schlechte. Eine teure Pensionskasse bringt uns von der Sparpolitik ab und treibt die Steuern in die Höhe. Beides belastet den Standort Basel, vertreibt die guten Steuerzahlenden und trifft die Schwächsten in der Gesellschaft, von den Kindern in den Schulen bis zu den Kranken in den Spitälern.
 
Die VEW bedauert, dass der Regierungsrat sich bei den Eckwerten nicht an denjenigen der Pensionskasse Baselland orientiert. Ein Zusammengehen der beiden Kantone in den Politikbereichen Bildung, Gesundheit und Kultur sind notwendig, um der Region den Spitzenplatz zu erhalten. Dies bedingt gemeinsame Trägerschaften. Nicht zuletzt die Frage der Pensionskasse hat in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen bei gemeinsamen Projekten geführt.
 
Die Pensionskassenfrage ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass politisch tragfähige Lösungen sich am ehesten im Bereich der politischen Mitte finden."

DSP: "Die DSP begrüsst die Vorlage. Es ist unseres Erachtens sehr wichtig, dass das langjährige Problem der unterfinanzierten Pensionskasse Basel-Stadt eine faire Lösung erhält.

Wir möchten aber den Finger auf einige Punkte legen, in denen eine Nachbesserung der Vorlage denkbar und erforderlich wäre:

1. Dass die Kasse einen mangelhaften Deckungsgrad hat, ist nicht den Versicherten anzulasten; ausserdem kommen sie mit erhöhten Beiträgen für die Kosten der gebotenen Leistungen auf. Für die geplante Sanierung der Deckungslücke durch Ausfinanzieren sollte deshalb eine möglichst geschmeidige Lösung gefunden werden: Da der Staat sein Geld einfach zu 3 Prozent Zins aufnehmen kann, die Kasse aber zu einer Rendite von 4,5 Prozent verpflichtet ist, wäre eine Aufteilung der Kosten von 66 Millionen Franken / Jahr mit 2/3 auf den Arbeitgeber und 1/3 auf die Versicherten (Rentner und Aktive - dieser Verteilschlüssel von 60-40% kann übernommen werden) ein Zeichen der Fairness und der Solidarität des Arbeitgebers mit seinen Angestellten.

2. Das Schaffen einer nahmhaften Schwankungsreserve, um künftig Börsenschwankungen gegenüber besser gewappnet zu sein, ist ein absolutes Muss.

3. Die Belastung der Rentner mit einem bei 0,5 Prozent begrenzten Teuerungsausgleich im Rahmen der Pensionskassen-Sanierung ist zu hart. Die DSP wird sich dafür einsetzen, dass die Rentner bei einer Teuerung von über 2,5 Prozent einen Teuerungsausgleich von 1,5 Prozent erhalten."

Arbeitgeber-Verband Basel: "Angesichts der Verschuldung des Kantons und der Deckungslücke der Pensionskasse der Staatsangestellten hält der Basler Volkswirtschaftsbund den von der Regierung Basel-Stadt präsentierten Sanierungsvorschlag für die Pensionskasse für ungenügend. Der Anteil an der Sanierung, der von den Steuerzahlern zu tragen wäre, ist entschieden zu hoch. Nach wie vor tritt der Basler Volkswirtschaftsbund ein für einen Wechsel zum Beitragsprimat und für eine Angleichung der Kassenregelung an diejenige der Kasse der Angestellten des Kantons Baselland. Eine Ausrichtung auf die Regelung der Pensionskasse Baselland würde sehr erhebliche Einsparungen bringen und die Umsetzung partnerschaftlicher Lösungen zwischen den Kantonen ganz wesentlich erleichtern. Der Basler Volkswirtschaftsbund hat einen Quervergleich in Auftrag gegeben, der die Unterschiede in Finanzierung und Leistungen zwischen staatlichen und privaten Pensionskassen aufzeigen wird."

SVP: Die Basler SVP kann die von den Regierungsratsparteien ausgehandelten Eckwerte für einen "Kompromissvorschlag" zu einer Revision des Pensionskassengesetzes (PKG) nicht unterstützen. Die SVP ist sich durchaus bewusst, dass eine Revision des heutigen PKG dringend nötig ist, damit die Deckungslücke nicht immer mehr vergrössert und auf kommende Generationen überwälzt wird. Sie befürwortet deshalb einen Kompromiss zwischen den verschiedenen politischen Kräften.

Die SVP ist nach der SP die wählerstärkste Partei im Kanton. Sie hat an der gescheiterten Revision in konstruktiver Weise mitgearbeitet und Lösungen unterstützt, welche im Parlament Mehrheiten fanden. Dennoch hielt es der Regierungsrat nicht für nötig, die SVP in die Verhandlungen für einen Kompromissvorschlag einzubeziehen. Stattdessen wurden sich am linken Rand bewegende Kleinstparteien unter dem Vorwand zu den Gesprächen eingeladen, Regierungsparteien zu sein. Zudem wirft sich der Regierungsrat den Gewerkschaften an den Hals, welche nur an einem maximalen Profit für ihre Mitglieder interessiert sind und sich nicht für eine staatspolitisch vernünftige Lösung interessieren. Die SVP ist betroffen über dieses undemokratische und willkürliche Verhalten. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihren Anliegen in Zukunft noch mehr als dies schon bisher der Fall war über Initiativen und Referenden Nachdruck zu verleihen.

Der "Kompromissvorschlag" ist kein wirklicher Kompromiss, sondern ein Festhalten an einer Luxuslösung und führt nicht zu einer nachhaltigen Sanierung. Anstatt mit der Revision die Leistungen der Pensionskasse auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren und bspw. auf das Niveau der Pensionskasse Basel-Land anzupassen, soll der Steuerzahler in Zukunft noch mehr geschröpft werden: Dass die Arbeitgeberbeiträge 25 Prozent betragen sollen, ist unannehmbar. Eine Harmonisierung mit der Lösung in Baselland hätte zudem dazu geführt, dass in Zukunft Pensionskassenlösungen bei gemeinschaftlichen Geschäften einfacher gefunden werden könnten. Weiter ist völlig unverständlich, warum nicht endlich das Beitragsprimat eingeführt werden soll, anstatt am unsäglichen Leistungsprimat festzuhalten. Die heutige Regierung will sich also nur aus der Verantwortung stehlen und die tatsächliche Sanierung einer späteren Generation überlassen. Für die SVP auch nicht akzeptabel ist es, dass die Ausgaben zur Deckung der Deckungslücke nicht in der ordentlichen Rechnung berücksichtigt werden sollen. Es ist völlig nutzlos eine Schuldenbremse einzuführen, wenn daneben Schulden aufgehäuft werden können. Die SVP wird eine solche unsaubere Verschuldungsverschleierungstaktik mit allen Mitteln bekämpfen. Die einzige wirkliche Verbesserung im Vergleich zum jetzigen Gesetz stellt die Aufhebung der Staatsgarantie dar.

Die SVP wird den definitiven Entwurf für eine Revision des PKG genau prüfen. Angesichts der mehrheitlich inakzeptablen Eckwerte kann sich die SVP aber nur schwer vorstellen, die Vorlage zu unterstützen."

SP: "Die SP Basel-Stadt ist erfreut darüber, dass es der neuen Regierung innert nützlicher Frist gelungen ist, Vorschläge für eine revidierte kantonale Pensionskasse zu präsentieren, die offensichtlich parteiübergreifend Unterstützung finden.

Die letzte Pensionskassenvorlage der Regierung aus dem Jahr 2004 hat die SP damals zur Ablehnung empfohlen. Da jetzt in Form eines garantierten Rententeuerungsteils und eines deutlichen höheren Arbeitgeberbeitrags zur Sanierung zwei wesentliche Verbesserungen zu Gunsten der Versicherten auszumachen sind, ist für die SP eine wesentliche Voraussetzung gegeben, um auf eine vertiefte Meinungsbildung und Auseinandersetzung einzutreten.

Bereits heute lässt sich aber festhalten, dass das Mitmachen bei der Suche nach einer parteiübergreifenden Lösung für die SP Basel-Stadt unter der Voraussetzung steht, dass an den in den Eckwerten präsentierten Leistungen der Versicherten keinerlei Abstriche gemacht werden."


Mittelstands-Vereinigung: "Die desolate Pensionskasse ist eine gravierende Belastung für den Basler Staatshaushalt. Die jetzt vorgesehene Sanierung ist höchst unbefriedigend, vermutlich gleichwohl der politisch einzig gangbare Weg.

Die Mittelstands-Vereinigung Basel hat die Sanierungs-Vorlage eingehend diskutiert. Sie ist keinesfalls glücklich, da der Kanton zu einer gewaltigen Neuverschuldung gezwungen wird. Diese muss während dreissig Jahren verzinst und amortisiert werden. Auch werden die Arbeitgeberbeiträge erhöht. Positiv anderseits ist, dass die offene Deckungslücke von 1,3 Milliarden Franken - man kann von einer offenen Wunde sprechen - endlich radikal geschlossen wird. Mit dem Schliessen dieser Deckungslücke entfällt auch die Staatsgarantie, womit ein neuerliches späteres Geradestehenmüssen des Kantons entfällt. Einzelne Fragen sind noch zu präzisieren, etwa das Verhältnis von Staatsgarantie und Deckungslücke, soweit nicht eine genügende Wertschwankungs-Reserve vorhanden ist.

Die Mittelstands-Vereinigung ist der Meinung, dass trotz allen gegebenen Nachteilen bei dieser Revisionsvorlage ein Vorteil auf der Hand liegt: Die verkorkste Pensionskasse wird auf eine neue, gute Grundlage gestellt, die Staatskasse riskiert nicht mehr, laufend mit neuen und grossen Forderungen konfrontiert zu werden. Der Kanton gewinnt an Handlungsfähigkeit zurück."


CVP: "Mit dem gemeinsam verabschiedeten Protokoll, welches die entscheidenden Grundbedingungen einer vernünftigen und tragfähigen Pensionskasse-Revision erfüllt, erklärt sich die Parteileitung der CVP Basel-Stadt einverstanden. Wir verlangen nun von der Regierung einen Ratschlag, der diese Parameter strikt einhält, ansonsten der Kanton wieder vor einem Scherbenhaufen steht.
 
Als mittelständische und wirtschaftlich orientierte Partei können wir natürlich mit einigen Punkten dieser Absichtserklärung nicht zufrieden sein, so zum Beispiel mit dem Beibehalten des Leistungsprimats, aber auch die Höhe der Ausfinanzierung zu Lasten der Steuerzahler kann keine Begeisterung wecken. Da sich aber die Linke auch mit Einschränkungen einverstanden erklärt hat, ist die angestrebte Beendigung des jahrelangen Streits um die Pensionskasse in Griffnähe.

Der anzustrebende Kompromiss wird leider bereits heute von der ganz linken Gruppierung "Grüne/Basta" in Frage gestellt. Damit zementiert diese Gruppierung einmal mehr, dass sie nicht regierungsfähig ist, und man darf sich fragen, warum sich die SP weiterhin mit ihnen verbrüdert, wenn diese ihnen doch regelmässig in den Rücken fallen.
 
Die CVP Basel-Stadt erwartet von allen Wirtschafts- und Personalverbänden, dass sie an einer einvernehmlichen Lösung mitarbeiten und sämtliche Fundamentalinteressen hinten an stellen zu Gunsten einer Lösung, die seit zwanzig Jahren auf sich warten lässt."


Handelskammer beider Basel: "Für den Kanton Basel-Stadt forderte die Handelskammer unter anderem eine Angleichung der Leistungen der Pensionskasse an private Vorsorge-Einrichtungen. Die vorgelegte Lösung für eine Pensionskassen-Revision ist angesichts der Situation der Finanzen im Kanton Basel-Stadt ungenügend.

In den Verhandlungen zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erweist sich die heutige Pensionskassen-Lösung immer wieder als Hindernis, wenn Aufgaben gemeinsam für beide Kantone erbracht werden müssen. Im Abstimmungskampf über die letzte Pensionskassen-Vorlage ist auch von Gegnern der Vorlage die Pensionskasse im Kanton Baselland als Benchmark herangezogen worden. Eine Revision der Pensionskasse wäre daher stärker als der präsentierte Vorschlag an der Pensionskase Baselland auszurichten.

In letzter Zeit sind viele private Vorsorge-Einrichtungen vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat übergegangen. Es ist nicht einzusehen, warum bei einer Totalrevision dieser Schritt nicht auch bei der Pensionskasse Basel-Stadt vollzogen wird. Wenn die baselstädtische Pensionskasse jetzt ohne Übergang zum Beitragsprimat saniert werden soll, wird das Leistungsprimat für die nächsten 30 Jahre zementiert.

Bei der Einführung der Schuldenbremse haben verschiedene Exponenten erklärt, es sei nötig, einen zusätzlichen Spielraum von 500 Millionen Franken für den Kanton offen zu lassen, damit die Pensionskasse saniert werden kann. Nun wird die Schuldenbremse bereits wieder umgangen, indem die Ausgaben, welche für die "Sanierung" der Pensionskasse nötig sind, bei der Berechnung der Verschuldungsgrenze nicht berücksichtigt werden sollen.

Die Handelskammer beider Basel bedauert, dass der Revisionsvorschlag für die Pensionskasse die bestehenden Probleme nicht nachhaltig löst. Die anhaltend hohe Verschuldung des Kantons Basel-Stadt und die Tatsache, dass diese Vorlage die Situation der Staatsfinanzen in Basel-Stadt nicht berücksichtigt, sind negative Signale für den Wirtschaftsstandort Basel."


Liberale: "Die Pensionskasse des Basler Staatspersonals ist dringend reformbedürftig. Nach der Ablehnung des regierungsrätlichen Kompromissvorschlages durch die Stimmberechtigten haben liberale Exponenten massgebliche Elemente zum neuen Sanierungsvorschlag von Finanzdirektorin Eva Herzog beigesteuert. Dieses Engagement stellt unter Beweis, dass die Liberalen auch angesichts neuer Mehrheitsverhältnisse im Kanton Basel-Stadt konstuktive Politik betreiben.

Nach liberalem Verstänis ist es eine Selbstverständlichkeit, dass dieser Sanierungsvorschlag jetzt in aller Offenheit geprüft wird und dass dessen Vor- und Nachteile gegen einander abgewogen werden. Die Liberalen werden sich nach Abschluss dieser Prüfung mit einer detaillierten Stellungnahme zu Wort melden."


FDP: "Die Basler FDP begrüsst das Vorhaben der Regierung, die notwendige Revision der Pensionskasse Basel-Stadt rasch an die Hand zu nehmen. Die Sanierung der Pensionskasse Basel-Stadt und deren langfristigen Sicherung und Finanzierung wird nun von der Regierung mit einem ersten, zaghaften Schritt - jedoch in die richtige Richtung - angegangen. Die Basler FDP ist erfreut, dass die Problematik nicht auf die lange Bank geschoben wird, sondern noch vor den Sommerferien mit der Lösung begonnen wird, so wie es die FDP mehrfach gefordert hatte.

Zwar wäre der Basler FDP eine Übernahme des Pensionskassenmodells des Kantons Baselland lieber gewesen, da eine solche Lösung die Zusammenarbeit mit dem Partnerkanton vereinfachen würde. Die FDP anerkennt, dass unter den gegebenen Umständen die Variante des Regierungsrates ein gangbarer Weg darstellen kann. Besonders positiv fällt die Aufhebung der Staatsgarantie auf, wohingegen die immensen Kosten sowie die ungerechte Lastenverteilung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Anlass zu Kritik geben. Zudem ist unverständlich, dass man sich durch ein Festhalten am Leistungsprimat unnötige finanzielle Zukunftsrisiken einhandelt. Nach der Vorstellung der Eckpunkte des Sanierungsvorschlages wartet die Basler FDP gespannt auf den definitiven Leistungsplan und, damit verbunden, die endgültige Vorlage der Regierung.


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Was Sie auch noch interessieren könnte

Noch-SP-Chefin Lisa Mathys
im Monatsgespräch

5. April 2025

Die Präsidentin der grössten Basler Partei über Macht, Toleranz und Polarisierung.


Basler Stadtgeschichte:
Brisanter Text zum Klybeck

27. März 2025

Altlastenexperte Martin Forter schreibt über den Chemiemüll im Quartier.


Reaktionen

An der Missionsstrasse 
müssen 19 Bäume weg

26. März 2025

Das Bauprojekt von der Burgfelderstrasse bis
in die Spalenvorstadt sorgt für Konflikte.


"Dr Schwarzbueb" bleibt –
von Peter Wanners Gnaden

25. März 2025

Der Verleger schützt das defizitäre, über
100-jährige Heimat-Jahrbuch: ein Unikum.


Die Verfassung von Basel-Stadt
wird 20 Jahre alt

22. März 2025

Staatsrechtler Stephan Breitenmoser sagt, warum sich die Totalrevision gelohnt hat.


Das Wallis tickt beim Giftmüll anders als die Chemiestadt

21. März 2025

Vergleich mit dem Südschweizer Kanton: Basel ist bei Sanierungen zurückhaltender.


Pascal Ryf erwägt
Ständeratskandidatur

20. März 2025

Die Baselbieter Bürgerlichen bereiten die Wahl um Maya Grafs Nachfolge vor.


Neue Rubrik:
BundeshausReports

19. März 2025

Thomas Dähler schreibt regelmässig über Bundespolitik – aus regionaler Optik.


Reaktionen

Altlasten im Klybeck:
Investoren erklären sich

18. März 2025

Rhystadt und Swiss Life wollen künftig für mehr Transparenz sorgen.


Reaktionen

Uni-Finanzierung: Katja Christ 
fordert nationale Strategie

18. März 2025

Nach Rünenberg will nun auch die GLPlerin
die Nicht-Trägerkantone in die Pflicht nehmen.


Reaktionen

archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.