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Abseits von Trump: Indianer-Aufstand gegen Öl-Pipeline

Zu einer indianischen Rebellion wie seit Dekaden nicht mehr hat sich in den letzten Wochen ein Protest im nordamerikanischen Standing Rock Sioux-Reservat entwickelt. Nun hat sich die UNO in den Streit um eine Öl-Pipeline eingeschaltet.
Dakota, 23. September 2016

Der breite Widerstand der Indigenen richtet sich gegen eine geplante Öl-Pipeline, die durch das Indianerland in den US-Bundesstaaten Nord- und Süd-Dakota führen soll. Die Vertreter der amerikanischen Urvölker erklären, sie seien weder gefragt noch ausreichend informiert worden. Überdies befürchten sie, ihr kostbares Trinkwasser könne bei einem Unfall verseucht werden und die Gegend unbewohnbar machen.

Auch eine von den Behörden vorgeschlagene Verlegung der Pipeline, die ursprünglich den Missouri-Fluss überquert hätte, wird von den Indianern und Indianerinnen abgelehnt, da sie durch heiliges Land getrieben werden müsste. Die Pipeline ist vom Unternehmen Energy Transfer Partners bereits zu einem Teil erstellt worden. Sie soll in einer indianischen Überlieferung als "schwarze Riesenschlange" vorausgesagt worden sein.

Über 200 Nationen angerückt

Die Leitung soll das Erdöl von Stanley in Nord Dakota nahe der kanadischen Grenze bis nach Patoka im südlichen Illinois transportieren. Doch jetzt haben sich dem Widerstand der ansässigen Indianer der Hunkpapa Lakota Nation (Standing Rock Sioux) diese Woche Tausende weiterer Indianer von über 200 Völkern angeschlossen. Sie fuhren in die Great Plains, entschlossen, die 1'887 Kilometer lange "Dakota Access Pipeline" durch das Indianerland zu verhindern. Dies sei kein Protest, sondern ein Akt der Verteidigung ihrer Lebensgrundlagen und des Kampfes gegen die Klimaerwärmung, erklären ihre Sprecher.

Bislang verlief der massive Aufmarsch von Indianern, Sympathisanten und Einheiten der Nationalgarde – mit Ausnahme einiger Verhaftungen, Polizeihund-Einsätzen und Bisswunden – relativ friedlich. Dennoch: Beobachter fühlen sich  durch die Präsenz der vielen "First nations" und der bewaffneten Nationalgardisten unweigerlich an den letzten, 71 Tage dauernden Indianeraufstand von 1973 bei Wounded Knee erinnert, der die Umsetzung der den Indianern versprochenen Rechte forderte und an das Massaker an den Indianern von 1890 am gleichen Ort erinnerte. Stattdessen gab es damals erneut Tote und Verletzte.

UNO fordert Baustopp

Heute hat sich in Genf nun auch die UNO in den Pipeline-Konflikt  eingeschaltet. Eine Sondergesandte für die Rechte der indigenen Völker, Victoria Tauli-Corpuz, forderte die US-Regierung auf, den Bau der "Dakota Access Pipeline" zu stoppen, da sie die Wasserversorgung des Indianerreservats und Grabstätten bedrohe, ohne dass die Betroffenen ein Mitspracherecht gehabt hätten. Zuerst müsse eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden, forderte Tauli-Corpuz. Das für den Bau zuständige Army Corps of Engineers signalisierte, der Bitte erstmal Folge zu leisten, "um den Frieden zu bewahren".

Seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es nie mehr eine derartige Ansammlung von Indianer-Völkern wie jetzt im Standing Rock Sioux Reservat. Noch keineswegs vom Tisch ist jedoch die Frage, ob sich die Lage längerfristig nicht doch noch zuspitzt und in Gewalttätigkeiten ausarten wird. Denn die Geschichte der Great Plains und der wiederholte Verrat mit der Nichteinhaltung von Indianer-Verträgen durch die US-Regierungen ist mit Blut getränkt.

Die Hunkpapa Lakota-Sioux sind auch die Nachfahren von Sitting Bull, der 1876 zusammen mit  Häuptlingen wie Crazy Horse und Big Foot in der Schlacht von Little Big Horn dem Oberstleutnant George A. Custer und dessen 7. Kavallerie-Regiment eine vernichtende Niederlage bereitete. Es war der letzte grosse Sieg der Indianer Nordamerikas gegen die einst aus Europa eingefallenen Eroberer.


Nachtrag vom 6. Oktober 2016: Gemäss Recherchen von Greenpeace besitzt der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump über zwei Firmen Investitionsanteile am Bau der umstrittenen "Dakota Access Pipeline". Die Trump-Unternehmen sollen mit rund 1 Milliarde Dollar am Baukonsortium Energy Transfer Partners beiteiligt sein. Die Erstellung der Pipeline ist auf 3.7 Milliarden US-Dollar veranschlagt.




Weiterführende Links:
- Standing Rock: Indianer gewinnen Pipeline-Gefecht, nicht die Schlacht
- Indianer-Revolte in Wounded Knee: Vor 40 Jahren
- Barack Obama soll Indianer Leonard Peltier begnadigen
- Erschossen: Indianische Preisträgerin Berta Cáceres
- Nun schweigt Indianerin Nicolasa Quintremán für ewig
- Erstochen: Indianer und Filmstar Ambrósio Vilhalva
- Indianer-Aufstand gegen Ausbeutung der Bodenschätze
- Belo Monte wird über die Köpfe der Indios durchgeboxt
- Ölkonzerne blasen zum Angriff auf unkontaktierte Indianer


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RückSpiegel

 

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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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zur neuen Präsidentin
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.