© Pläne by SBB


"Ei des Kolumbus": Viertes Gleis durch Bahnhof Liestal

150 Millionen Franken billiger, schneller gebaut und weniger Eingriffe in die Quartiere: Gemeinde, Kanton und Bund haben sich auf eine neue Variante der SBB-Planung um den Liestaler Bahnhof geeinigt.
Liestal/Bern, 27. Juni 2012

Noch letzten September waren sich die Stadt Liestal und der Kanton Baselland mit den SBB gar nicht einig in der Frage, wie das Gleis-Entflechtungsproblem (fachmännisch: "Abkreuzungskonflikte") im Raum Liestal – verursacht durch die beiden Schienenstränge des Adlertunnels – gelöst werden soll. Stadt und Kanton legten sich auf die teuerste Variante fest, die Kosten von gegen einer halben Milliarde Franken und im Burg-Einschnitt zu massiven baulichen Veränderungen geführt hätte (siehe Link unten).

Plötzlich taucht eine "Alternativ-Variante" auf

Heute Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz in Liestal, nur neun Monate später, waren lauter fröhliche Gesichter zu sehen: von den Vertretern der SBB und des Bundesamtes für Verkehr, von Regierungsrätin Sabine Pegoraro, von der abtretenden Liestaler Stadtpräsidentin Regula Gysin und vom zuständigen und ebenfalls zurücktretenden Stadtrat Ruedi Riesen. In der Differenzbereinigung auf Studien-Ebene hätten die Projektanten "fast das Ei des Kolumbus" gefunden, sagte Sabine Pegoraro. Die Baselbieter Regierung habe der Einigungs-Variante "ihren Segen gegeben" und dabei "klare Erwartungen" an das Projekt ausgedrückt: Kapazitätserweiterung auf den Schienen und städtebauliche Verträglichkeit.

Und so sieht die Lösung aus: Es gibt weder eine Unterführung noch eine Überführung. Vielmehr wird ein viertes Gleis durch den südlichen Teil des Bahnhofs Liestal gezogen, das mit dem bestehenden dritten Gleis östlich des Burgeinschnitts mit einer Vielzahl an Weichen in die Stamlinie Richtung Olten mündet.

Mit dieser Variante, die dereinst die autonome Weiterführung der Gleise 3 und 4 in einen künftigen Wisenbergtunnel ausdrücklich ermöglichen soll und keinesfalls behindern darf, erweitert sich der Bahnhof Liestal Richtung Oristal um 12 bis 15 Meter. Ausserdem muss auch das Gleis der Waldenburgerbahn nach Süden verschoben werden, um dem neuen Gleis Platz zu machen, erklärten SBB-Vertreter. Die Neubauten sollen "unter laufendem Betrieb" erfolgen.

Burgeinschnitt: Wände statt Böschung

Weniger stark tangiert wird der Burg-Einschnitt (Bild): Um hier Platz zu schaffen, wird die Böschung verschwinden, an ihrer Stelle werden senkrechte Wände gestellt, so dass die anliegenden Häuser kaum tangiert werden. Hingegen müssen zwischen fünf und zehn Liegenschaften, die, wie der grösste Teil des beanspruchten Landes, bereits den SBB gehören, abgerissen werden. Dazu gehören die Liegenschaft "Musique Favre" (früher "Garage Bank AG"), der gegenüber liegende Autohandelsbetrieb sowie die Studentenvilla beim Bahnübergang Schwieriplatz.

Neu wird zwischen den heute bestehenden Geleisen 2 und 3 ein drittes Perron gebaut (in der Grafik oben rosa dargestellt), so dass alle Geleise durch mindestens zwei Unterführungen direkt erreicht werden können. Im Bereich der Kantonsbibliothek ist zudem ein Wendegleis geplant. Noch offen sind heikle Fragen der Strassenführung nach der Unterführung Oristalstrasse und im nördlichen Burgquartier.

Tiefere Kosten, kürzere Bauzeit

SBB-Gesamtprojektleiter Georg Schmalz hob die Vorteile der Einigungs-Variante hervor. Massgeblich ist der Preis von 300 Millionen Franken, was gegenüber der ursprünglichen Liestaler Präferenz eine Reduktion von 150 bis 200 Millionen Franken bedeutet. Mit rund 7,5 Jahren wird auch die Bauzeit um mindestens zwei Jahre reduziert. Frühester Baubeginn ist das Jahr 2018, früheste Inbetriebnahme das Jahr 2025. Das Projekt im Rahmen des 5,4 Milliarden Franken starken Grossprojekts "Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur" (ZEB) gilt als das grösste in der Nordwestschweiz.

Das vorliegende Projekt ermögliche eine Entflechtung der Bahnlinien im Raum Liestal zu "90 bis 95 Prozent", sagte Bau- und Umweltschutzdirektorin Pegoraro. Stadtpräsidentin Gysin (siehe Interview im Audio-Link unten) sprach von "ganz erfreulichen Nachrichten", nachdem das frühere Projekt in der Bevölkerung "Unsicherheiten" hervorgerufen habe: "Es kann uns nichts Besseres passieren als dass das vierte Gleis kommt." Mit diesem Konzept werden die baulichen Eingriffe auf ein Minimum reduziert und die künftige Entwicklung des Gebiets um den Bahnhof nicht beeinträchtig. Stadtrat Riesen betonte, Liestal habe sich von den SBB "immer ernst genommen gefühlt".

Zweiter "Interregio"-Halt in Gelterkinden

Allerdings erlaubt das Liestaler Vier-Spur-Konzept allein keine Verdichtung des Angebots. Dagegen werde – allerdings erst ab Mitte nach nächsten Jahrzehnts! – der zweite Fernverkehrshalt durch den "Interregio" Basel-Liestal-Aarau-Zürich in Gelterkinden möglich. Mit dem Bau des Wiesenbergtunnels wird in einem Zeitraum um 2040/2050 gerechnet. Der Viertelstunden-Takt – so wurde als Wermutstropfen bekannt – auf der Linie Olten-Basel werde "nicht vor 2025" Wirklichkeit werden.




Weiterführende Links:
- SBB-Kreuzungs-Konflikt: Liestal vor Generationen-Baustelle


 
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Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

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Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

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Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

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Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.