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Schlägerei vor "Paddy Reilly's": Drei Securities verurteilt

Weil sie einen renitenten Gast verprügelten, kassierten drei Türsteher Geldstrafen. Härtere Sanktionen verunmöglichte die Staatsanwaltschaft selber, die den Fall während er Strafuntersuchung zwei Jahre liegen liess.
Basel, 6. April 2016

Beinahe vier Jahre sind vergangen, seit im Mai 2012 bis zu fünf Sicherheitsleute des Irish-Pubs "Paddy Reilly's" an der Heuwaage einen Gast vor die Türe setzten. Dieser weigerte sich seinen Hut, eine "Baseball-Kappe", dauerhaft abzulegen.

Gast wollte Kappe nicht ablegen

Die Gäste dürften im Lokal keine Kopfbedeckungen tragen, erklärte einer der Securities heute vor dem Basler Strafgericht. Ansonsten würden die Kameras im Pub die Leute nicht erkennen. Der Gast wurde nach mehreren Ermahnungen an den Armen gepackt und nach draussen befördert. Soweit sind sich alle Beteiligten einig. Was draussen weiter geschah, konnte Strafgerichtspräsident Lucius Hagemann (CVP) nicht mehr genau rekonstruieren.

Der Gast soll beinahe eine Stunde lang Beleidigungen und Drohungen gegen das Sicherheitspersonal ausgestossen haben. Er verlangte nach der Geschäftsleitung und polterte anscheinend auch gegen die Türe. Darauf öffnete einer der Sicherheitsleute die Türe und versuchte ihn wegzuweisen, was nicht gelang. Im Laufe einer verbalen Auseinandersetzung sei irgendwann ein Spray (es war unklar, ob ein Pfeffer-, ein Tränengas- oder ein sogenannter Abwehrspray) gegen den Gast eingesetzt worden. Dieser verfehlte aber die Wirkung, worauf es zu einer Schlägerei zwischen dem Gast und dreien Securities kam. Die mittlerweile gerufene Polizei konnte den Raufhandel beenden.

Rausschmiss und Sprayeinsatz waren angemessen

Das Gericht akzeptierte den Rausschmiss und den Einsatz des Sprays, auch wenn der Sprühstoss "knapp angemessen" war. Mildernd beurteilte der Strafrichter den Versuch, zu schlichten und dass die Sicherheitsleute bereits die Polizei riefen, aber diese aufgrund eines Grosseinsatzes (noch) nicht eintraf. Obwohl der Gast weiterhin renitent und zu Beginn der Prügelei ebenfalls aktiv war, verurteilte Hagemann die Schlägerei.

Entgegen dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf "Angriff", sah der Gerichtspräsident lediglich einen "Raufhandel". Daher sprach er keine bedingte Freiheitsstrafe aus, sondern Geldstrafen, die den jeweiligen Familien- und Einkommensverhältnissen angepasst wurden: 140 Tagessätze à 90 Franken für den Chef der Sicherheitsleute, 130 Tagessätze à 80 Franken für seinen Bruder, der den Gast festgehalten haben soll. 105 Tagessätze à 60 Franken erhielt der dritte Beteiligte. Alle Geldstrafen wurden auf je zwei Jahre bedingt auferlegt.

Staatsanwaltschaft liess Fall zwei Jahre liegen

Mutmassliche Täter wie Opfer kritisierten die Staatsanwaltschaft heftig. "Ich habe mehrmals angerufen und gefragt, wann der Fall abgeschlossen werden kann", sagte das Opfer vor Gericht. Beide Verteidiger, die nicht namentlich genannt werden möchten, forderten aufgrund der langen Verfahrensdauer Strafmilderungen. Sie sahen das sogenannte Beschleunigungsgebot verletzt. Unter anderem blieb der Fall zwei Jahre liegen, ohne dass etwa eine Einvernahme gemacht wurde. Nach ersten Einvernahmen 2012 und 2013 wurden erst 2015 wieder Zeugen befragt.

Die Beschuldigten störten sich daran, dass die Videoaufnahmen des Pubs nicht ausgewertet wurden. "Weil der Fall lange bei der Staatsanwaltschaft liegen blieb, konnten die Aufnahmen nicht mehr gesichtet werden", bemängelte einer der Anwälte. "Damit hätte eventuell die Unschuld meines Mandanten bewiesen werden können."

Vorstrafe ist eigentlich eine "Nachstrafe"

Dies wirkte sich auch auf das Urteil aus. Richter Hagemann störte sich daran, dass eine Vorstrafe, die 2014 gegen den Chef der Sicherheitsleute verhängt wurde, zwar eine solche ist, aber nach dem vorliegenden Vorfall gefällt wurde. "Dies kann dem Angeklagten nicht zur Last gelegt werden", begründete er, weshalb er diese ausser Acht liess. Hätte die Staatsanwaltschaft zügig angeklagt, hätte das Gericht nicht über eine Vorstrafe zu befinden gehabt. Auch die Frage, weshalb der Gast nicht ebenfalls angeklagt wurde, blieb im Raum stehen. "Er wäre ebenfalls wegen Raufhandels schuldig zu sprechen", forderte einer der Verteidiger.



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RückSpiegel

 

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Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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zur neuen Präsidentin
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.