© Fotos by Fabian Schwarzenbach, OnlineReports.ch


Rekurse gegen Zonenplan: Schutz oder Verdichtung?

Drei Einsprachen gegen die Unterschutz-Stellung von Basler Liegenschaften muss das Appellationsgericht behandeln.
Basel, 2. Februar 2015

Es handelt sich formal um drei Rekurse gegen die Zonenplanrevision, die der Grosse Rat vor rund einem Jahr beschlossen hat. Die Richter unter dem Vorsitz von Gerichtspräsident Stephan Wullschleger (SP) liessen es sich heute Montag nicht nehmen, die Liegenschaften vor Ort anzuschauen.

Der "Moskauer Hof"

So steht an der Bäumlihofstrasse 39 (Bild oben) "ein wichtiges Haus für neues Bauen", wie der kantonale Denkmalpfleger Daniel Schneller erläuterte. Die 1933 in revolutionärem Stil erbaute Liegenschaft, die seitdem der Genossenschaft "Neuweg" gehört, sei ein Beispiel für die Durchsetzung der Sozialdemokratie.
 
Die im Volksmund "Moskauer Hof" genannte Überbauung sei wohntechnisch und -hygienisch nicht mehr auf dem neusten Stand, entgegnete Anwalt und SP-Grossrat René Brigger und meinte: "Die linken Architekten würden sich im Grabe umdrehen." Eine Dreizimmerwohnung, die der Gerichtstross inspizierte, hat lediglich 52 Quadratmeter Fläche. Dazu gehört ein nachträglich verglaster Balkon, den die Genossenschaft gerne zur Erweiterung Wohnfläche zuschlagen würde, indem sie die heutige Verglasung als reguläre "Aussenfassade" betrachten möchte.
 
Fassade mitten im Wohnzimmer
 
Da die Denkmalschützer auf einer Erhaltung der bisherigen ursprünglichen Fassade bestehen, bliebe die ohnehin schon kleine Wohnfläche zerstückelt. "Energieeffizienz, Verdichtung und Förderung zentrumsnaher Wohnungen" zählte Brigger als politische Anliegen auf. Mit einer Zuweisung des "Moskauer Hofes" in die Schutzzone werde ein dynamischer Planungsprozess verunmöglicht. Brigger zeigte den Richtern auch noch vergleichbare Genossenschaften, denen eine Zuweisung in die Schutzzone erspart blieb – so der "Landauer" oder die Genossenschaften "Eglisee" und "Lange Erlen".
 
Pikant: Mit einer Unterschutz-Stellung der Liegenschaft dürfte auch die Areal-Entwicklung und damit wertvolle Fläche für den sozialen Wohnungsbau verloren sein. Die Advokatin des Bau- und Verkehrsdepartements, Patricia Waldner, sprach im Namen des Grossen Rates über die Zonenplanrevision als eines der Stadtentwicklungsziele: "Die Substanz hinter der Verkleidung ist nach wie vor da." Dabei handle es sich um eine "wertvolle Substanz". Auch die Schutzzone lasse Spielraum, erklärte Waldner.
 
Inmitten der Bausünden
 
Etwas anders die Situation an der Schützenmattstrasse 15, dem "Barth'schen Haus". 1806 erbaut, sieht man noch heute viel von der historischen Bausubstanz, wie das klassizistische Eingangsportal. Das Haus zeige noch das Gesicht der Altstadt. "Die Spalenvorstadt hat sich bis zu diesem Haus ausgedehnt", sagte Schneller.

Der Hausbesitzer, selber auch Architekt, verwies auf die "Sandwich-Situation" seines Hauses. Links und rechts überragen Neubauten die Liegenschaft. "Ich finde es stossend, dass der Staat ein hohes Gebäude bauen darf und ich jetzt kämpfen muss“, meint er in Anspielung darauf, dass das Nachbarhaus noch nicht lange steht und im Besitz der Pensionskasse Basel-Stadt ist. Betretenes Schweigen bei Denkmalpflegern und Verwaltungsvertretern.

"Zeitzeuge des Heimatstils"

Beim Augenschein und der nachmittäglichen Gerichtsverhandlung konnten die Besitzer der Burgunderstrasse 33 nicht dabei sein.  Diese Liegenschaft soll ebenfalls in die Schutzzone übergehen, wogegen sich die Eigentümer wehren. Somit versuchten die Richter vor Ort selber herauszufinden, ob beispielsweise ein behindertengerechter Zugang zur Liegenschaft mit den Ansprüchen der Unterschutzstellung vereinbar wäre.

Im Gerichtssaal wies Waldner auf die schutzwürdige Substanz hin: "Das Haus ist ein Zeitzeuge des Heimatstils", meinte die Anwältin. Die Entscheide des höchsten Basler Gerichtes werden morgen Dienstag eröffnet.




Weiterführende Links:
- Rekurse abgelehnt: Drei Häuser bleiben in der Schutzzone


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.