Acht Monate bedingt für Pächter der Münsterfähre

Das Basler Strafgericht verurteilte heute Freitagabend den Fährimaa der Basler Münsterfähre zu einer bedingten Freiheitsstrafe von acht Monaten auf zwei Jahre. Der Angeklagte hatte im Sommer 2008 einen Schwimmer mit einem Bierglas ernsthaft verletzt.
Basel, 28. Januar 2011

Richter Marc Oser sprach den Fährmann der einfachen Körperverletzungen mit einem gefährlichen Gegenstand und der Nötigung schuldig. Vom Vorwurf des Unterlassens der Nothilfe sprach ihn das Gericht frei. Mit dem Strafmass lag das Gericht exakt auf dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte muss zudem 5'200 Franken Schadenersatz und 3'000 Franken Genugtuung sowie die Verfahrenskosten zahlen.

Der 60-jährige Fährmann hatte am 28. Juli 2008 einen Rheinschwimmer, der zusammen mit einem Kollegen in der Rheinschifffahrtsrinne an die "Leu"-Fähre (Bild) angehängt hatte, an beiden Händen verletzt. Der eine Schwimmer hatte sich an einer Metallstange der Fähre festgehalten, worauf ihm der Fährimaa mit einem Halbliter-Bierhumpen mehrmals auf die Hände schlug. Im Verlauf der Abwehr-Aktion hatte sich der Boden des Glases gelöst, wodurch beim Geschädigten mehrere Sehnen an den Händen durchtrennt wurden. Die beiden Schwimmer hatten von einer Pfeiler-Plattform der Wettsteinbrücke mit "sportlichen Motiven" versucht, die traversierende Münsterfähre zu "erwischen".

Vor Gericht betonte der Fährmann, er habe den Schwimmer nicht verletzen wollen. Schon in früheren Jahren hätten die Schwimmer versucht, auf offenem Rhein die Fähre zu erklimmen, was verboten sei. Deshalb habe er zum "den nächstbesten Gegenstand" ergriffen, um den "Piraten" abzuwehren.

"Aufsteigen ist nicht gefährlich"

In der Gerichtsverhandlung heute Freitagnachmittag wurde deutlich, dass der Münsterfähre-Fährimaa schon früher nicht zimperlich umging mit Kunden, die beispielsweise nicht zahlen wollten. Einen Kunden warf er über Bord, einen Schüler packte er an den Schultern und tunkte ihn im Wasser. Dass er nun zum Bierkrug gegriffen hatte, erklärte der Fährimaa mit der Enttäuschung, dass Abwehrversuche mit einem Besen bei früheren Aufsteigversuchen der beiden Kollegen gescheitert seien. "Jeder verantwortungsvolle Fährimaa nimmt in der Schifffahrtsrinne niemanden auf die Fähre."

Der geschädigte Schwimmer und Kläger, der teils bleibende Schäden davontrug und als Auskunftsperson befragt wurde, sah im Anhängen an der Fähre kein Problem: "Es stört ja niemanden. Das Verhalten der andern Fährmänner zeigt mir, dass das nicht gefährlich ist." Das Anhängen und Aufsteigen sei auch von andern Schwimmer praktiziert und von andern Fährmännern toleriert worden. Er habe nicht damit gerechnet, dass der Münster-Fährimaa ohne Vorwarnung derart "ausraste".

Fährimaa sei "kein Schlägertyp"

Die Anwältin des Geschädigten bezeichnete es als "reine Schutzbehauptung" des Angeklagten, er habe den Schwimmer nicht verletzen wollen. Indem er den Humpen "mit Wucht" auf die Hände des Schwimmers geschlagen habe, habe er mit Verletzungen rechnen müssen. Bei einer Mitarbeiterin des Fährmanns seien die beiden Schwimmer jedenfalls "immer willkommen" gewesen.

Der Verteidiger des Angeklagten forderten im Wesentlichen Freispruch. Der Fährimaa sei "kein Schlägertyp" und habe "schon Leben gerettet". Vielmehr sei er an jenem Juli-Tag durch den Schwimmer "provoziert" worden. Ausserdem sei es laut Polizeivorschriften verboten, sich Schiffen zu nähern. Die Abwehr des Fährmanns sei eine "Abwehr zum Schutz der Gäste" gewesen. In seinem Schlusswort sagte der Fährimaa, es tue ihm leid, den Schwimmer verletzt zu haben.

Abwehr war "krass unverhältnismässig"

In seiner kurzen Urteilsbegründung hielt der Vorsitzende fest, das Verschulden des Fährimaas sei "relativ schwer". Indem er mit einem schweren Bierhumpen zugeschlagen habe, habe er eine Verletzung des Schwimmers mit bleibenden Folgeschäden in Kauf genommen. Dieses Mittel sei zur Abwehr eines lästigen Störers "krass unverhältnismässig" gewesen. Unterlassene Hilfeleistung dagegen könne den Angeklagten nicht nachgewiesen werden.

Ob der Fährimaa das Urteil akzeptiert oder dagegen appellieren wird, will er in den nächsten Tagen entscheiden.




Weiterführende Links:
- Eine blutig-wahre Fährimaa-Geschichte vor Gericht


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"Urteil kam gerade noch rechtzeitig"

Gerade noch rechtzeitig kam das Urteil heraus, denn die Fasnächtler wird's freuen. Wenn's auch nur zu einem Laternenvers reicht, immerhin.


Walter Schumacher, Zunzgen



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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

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1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.