© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Fahrzeug-Gemauschel löst nur laue Debatte aus

Das Gemauschel um die Verkäufe ausgedienter Staatskarossen verhiess heute Donnerstagnachmittag eine harte Debatte im Landrat. Statt dessen war die Abarbeitung des brisanten Traktandums nach fünfzig Minuten zu Ende.
Liestal, 8. Februar 2018

Zu behaupten, in dieser knappen Stunde hätte sich dafür eine umso hochstehendere Diskussion über die teilweise amateurhafte Abwicklung von Verkäufen ausgedienter staatlicher Fahrzeuge entwickelt, wäre vermessen. Die Geschäftsprüfungs-Kommission (GPK) des Landrates unter dem Vorsitz von Hanspeter Weibel (SVP, Bild) war auf unbestritten fragwürdige, schlecht oder gar nicht dokumentierte und weisungswidrige Verkäufe – teils sogar an Familienangehörige – gestossen. Ihr Bericht hatte ein breites mediales Echo ausgelöst.

Doch die dicke Luft war heute wie verpufft. Das lag daran, dass der GPK-Bericht nicht leicht zu lesen war und darüber hinaus auch einen schlecht belegten personellen Aspekt enthielt, der Anlass zu wilden Spekulationen gab. Die Regierung anderseits hatte auf den Bericht mit einem unglücklichen Communiqué reagiert, in dem sie meinte, dem Parlament als Oberaufsicht Kontrollratschläge geben zu müssen.

Regierung rudert deutlich zurück

Heute Morgen noch soll Weibel dem Vernehmen nach bei Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger versucht haben, ein Votum von Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro – sie ist als Baudirektorin auch politisch verantwortlich für das Verkaufs-Gemauschel – zu verhindern.

Sie gab die Stellungnahme der Regierung dennoch ab, räumte Fehler in der administrativen Abwicklung ein und gab die Zustimmung zu den Empfehlungen von GPK und staatlicher Finanzkontrolle bekannt. Dieser Bereich war somit nicht mehr umstritten.

Ausserdem entschärfte Pegoraro ihre Kontrollwünsche: Die Regierung wolle die Arbeit der GPK "weder behindern noch einschränken". Vielmehr gehe es ihr um die gesetzliche Grundlage bei heiklen Themen wie der Einsichtnahme der GPK in Personaldossiers ohne Wissen der betroffenen Mitarbeitenden. "Und das ist Sache des Landrates", fügte Pegoraro bestimmt an.

Debatte ohne klare Stossrichtung

Die fahrige Diskussion zeigte keine klare Stossrichtung auf. Die SVP stellte sich am entschlossensten hinter die GPK und ihren Präsidenten. Die Verteidigungshaltung der Regierung habe "einen Beigeschmack", munitioniert über vertrauliche Protokolle seien Aussagen von befragten Personen verfälscht worden, sagte Dominik Straumann.

FDP-Sprecher Rolf Richterich warf der GPK vor, sie habe "mit dem Zweihänder und nicht mit der feinen Klinge gefochten". Der Laufener Landrat irrte hingegen, als er die Weisung der Zentralen Dienste, wonach Gebraucht-Fahrzeuge prioritär an Staatsangestellte zu verkaufen seien, ins "letzte Jahrtausend" zurückdatierte: Sie stammen aus dem Jahr 2010. Unklar sei der Umgang mit Whistleblowern im Kanton.

Felix Keller (CVP) erinnerte die GPK daran, ihre Untersuchungskompetenzen mit den weiter gehenden einer Parlamentarischen Untersuchungs-Kommission (PUK) verwechselt zu haben, was Oskar Kämpfer (SVP) umgehend bestritt. Er sieht den Handlungsbedarf vor allem bei den internen Controllern, die "nichts festgestellt" hätten. Diese Unterlassung zeige, dass die Kompetenzen der GPK "noch auszuweiten" seien.

SP bringt PUK ins Gespräch

SP-Fraktionschefin Miriam Locher monierte den Angriff der Regierung auf die Gewaltentrennung und die Rolle der Finanzkontrolle. Ein bisschen aus heiterem Himmel forderte sie sodann den Einsatz einer PUK ("wir werden uns entsprechend vorbereiten").

Der Kern des Geschäfts – die damalige unhaltbare Verkaufspraxis – war in der Durcheinander-Debatte kaum ein Thema. Immer wieder kamen Fragen des Persönlichkeitsrechts und des Datenschutzes rund um eine damalige Vorgesetzte des staatlichen Garage-Chefs auf. Dieser Fall, der im GPK-Rapport nicht dokumentiert, sondern nur angedeutet ist, liess die Frage offen, ob diese Vorgesetzte tatsächlich durch die Baudirektion entlassen wurde (wie die GPK behauptet), oder ob sie nicht selbst die Auflösung des Arbeitsverhältnisses angestrebt hatte.

Entlassen oder selbst gekündigt?

Völlig unklar – und ungeeignet für eine parlamentarische Debatte – ist die Rolle, die diese Chefin spielte, bervor die GPK ihre Arbeit aufnahm. Unklar ist die Frage, ob sie selbst für die Durchsetzung der bestehenden Verkaufsweisung gesorgt habe, und wie gut ihr berufliches Verhältnis zu ihrem Untergebenen (dem Chef der Staatsgarage) war.

Am Schluss stimmte der Landrat mit 83 Stimmen der Vorlage und den darin enthaltenen Empfehlungen ohne Gegenstimme zu. Die Regierung wird nun in den nächsten drei Monaten eine ausführliche Stellungnahme zum GPK-Bericht vorlegen.




Weiterführende Links:
- Dunkle Vorgänge im Fahrzeughandel der Direktion Pegoraro
- Fahrzeug-Gemauschel: Kontrollierte machen Kontroll-Vorschriften


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.