Corina Christen: "Und übrigens ..."

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Vorübergehend ausser Betrieb

Wie es passiert ist, habe ich in meinem letzten Kolumne "Knie Heil!" ausführlich geschildert. Inzwischen bin ich wieder auf den Beinen und bin sogar zum Vierbeiner mutiert! Zwei aus Metall und eines aus Fleisch und Blut. Das vierte ist ebenfalls aus Fleisch und Blut, aber blau und aufgeschwollen, von hinten und vorne aufgeschlitzt, operiert und wieder zugenäht – sprich: vorübergehend ausser Betrieb.

So einfach, wie das klingt, ist es allerdings nicht. Ich schwinge mich zwar wacker an meinen beiden Krücken vorwärts, um eine halbe Schrittlänge weiter vorne auf dem gesunden Bein zu landen. Mit dem gebrochenen Bein darf ich allenfalls leicht den Boden antupfen, aber ja nicht belasten! Dies bei Androhung von nachteiligen Folgen wie lebenslänglichen Schmerzen bei jedem Schritt. Auch das Hinknien ist Tabu, nicht zum Schuhe binden, nicht um den Hund zu streicheln oder anzuleinen, und vermutlich – zum Glück bin ich nicht katholisch – nicht einmal zum Beten.

Daraus folgt: links eine Krücke, rechts eine Krücke und keine Hand frei! Und wie trägt man die volle Kaffeetasse von der Kaffeemaschine zum Tisch? Wie steigt man in die Jeans, und wie in die Dusche? Und wie in den Kleinwagen des netten Nachbarn der einen zur Physiotherapie fährt? Und wie schlägt man, einbeinig am Herd stehend, ein Ei auf und in die Pfanne und nicht daneben? Zum Glück gibt es einen Mahlzeitendienst, der mir jeden Tag eine fixfertige warme Mahlzeit anliefert.

 

"Das Telefon befindet sich immer
im andern Stockwerk als ich."


Bleibt der Hund, der Bewegung braucht. Zum Glück spielt er gerne mit seinem Frisbee. Also werfe ich diesen, so weit wie das einbeinig möglich ist, ins Feld hinaus, er rennt hinterher, vergisst dann allerdings meistens auf halber Strecke, wozu er losgerannt ist, weil ihn verlockende Düfte ablenken. Ach ja, gestern wurde Mist ausgefahren! Ich ahne Schreckliches, denn mein Hund liebt nichts so sehr, wie sich darin – es darf auch "Gülle" sein – zu wälzen. Und dies mit Inbrunst und Leidenschaft.

Irgendwo habe ich gelesen, dass "Leidenschaft" nicht nur etwas Beglückendes ist, sondern auch etwas sein kann, das – der Name sagt es – Leiden schafft. Das kann ich jetzt, auch wenn es orthografisch nicht ganz lupenrein ist, voll und ganz unterschreiben, nachdem ich mein kleines Ferkelhündchen auf einem Bein stehend im Waschbecken mit einer Bürste einigermassen sauber geschrubbt habe. Das Bad sah danach aus wie ein Schweinestall. Zum Glück kam am nächsten Tag die Putzhilfe der Spitex.

Den Frisbee hat übrigens ein gnädiger Spaziergänger gefunden und ihn verdankenswerterweise über die Hecke in meinen Garten geworfen.

Dazu kommt: Autofahren streng verboten! Also gilt es, jemanden zu suchen, der dich zur Physiotherapie fährt und wieder abholt und wenn möglich inzwischen grad noch den Hund spazieren führt. Oder zur Orchesterprobe, was mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sprich Ein-und Umsteigen vom Bus in die Bahn, ein gewagtes Unternehmen wäre vor allem mit dem voluminösen, etwa acht Kilogramm schweren Instrumentenkastens am Rücken. (Im nächsten Leben spiele ich Triangel, statt Fagott!)

Ich lebe auf zwei Stockwerken. Es scheint ein Naturgesetz zu sein: Immer dann, wenn das Telefon klingelt, befindet sich der Hörer im anderen Stockwerk als ich – immerhin, man soll ja immer das Gute sehen, habe ich vom vielen Treppensteigen schon zünftige Oberarmmuskeln zugelegt.

Das Hündchen? Das hat sich schnell daran gewöhnt, allein auf die Pirsch zu gehen. Endlich kann es sich ungestört im frisch ausgebrachten Stallmist wälzen während ich, wenn es das Wetter zulässt, am Gartentisch sitze und vorbeispazierende Freunde und Nachbarn zum Kaffee lade. Sie bieten mir dafür in verdankenwerter Weise an, für mich einzukaufen, den Hund auszuführen, mich in die Therapie zu chauffieren oder den Garten zu pflegen.

Und zwischendurch bleibt Zeit zum Nachdenken. Zum Beispiel darüber, wie andere allein lebende Menschen in meiner Situation in irgendeiner Hochhauswohnung sitzen, fernab von Natur und Begegnungen mit anderen Menschen, und warten, dass die Zeit verstreicht. Dann geht mir auf, wie gut es mir eigentlich geht.

31. März 2014
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Corina Christen, geboren 1946, war schon während ihres Studiums journalistisch tätig – für die "Basler Nachrichten", für "B wie Basel" und später für die "Basler Zeitung", dort vor allem als Gerichtsberichterstatterin. Zur Erholung von den "Mord- und Totschlag-Fällen", die sie im Gerichtssaal verfolgen musste, verfasste sie jahrelang die wöchentliche Rubrik "Angerichtet" über kleinere Fälle, wo es um alltägliche Streitereien ging. 33 Jahre lang war Corina Christen mit ihrem Mann an der Fasnacht als Schnitzelbänklerin unterwegs (25 Jahre als "d Pfäfferschoote" und 8 Jahre als "Schuuflebuur"). 1999 wurde sie, als erste Frau, ins Fasnachts-Comité gewählt. Sie lebt in Langenbruck und im Basler St. Johanns-Quartier und ist auch musikalisch aktiv. Als Fagottistin spielt sie in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen mit.

c.w.christen@vtxmail.ch

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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.