Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

<< [ 1 | (...) | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | (...) | 183 ] >>

Neulich im Tram: Mann belehrt Frau

Kürzlich fuhr ich Tram. Wenn ich in Basel bin, tue ich das oft, je nach Bevölkerungsdichte mit oder ohne Maske. Ich also neulich im Tram, und da treffe ich auf einen guten Bekannten, älter als ich, eingefleischtes Mitglied einer frauenfördernden und männerkasteienden Partei.

Im Dialog mit ihm, und vor allem danach, kam mir eine andere Begebenheit in den Sinn. Ich war mit einer Kollegin unterwegs gewesen, die einst als Mann gelebt hatte. Da sie gleich alt ist wie ich, war sie lange Mann, bis sie Frau werden durfte. Eine Leidensgeschichte, aber das ist nicht der Punkt. Sie erzählte, was sie am Frausein am meisten nervt: die Heteromänner und deren Verhalten den Frauen gegenüber. Das hat mich neugierig gemacht.

Ich meine, wir kennen das ja seit ewig, dieses herablassend-wohlwollende Verhalten der Herren dieser Schöpfung, wir nehmen es nicht ernst, sind es längst gewohnt. Haben das auch so gelernt, nett sein, nicht auf den Tisch hauen, Probleme mit Charme lösen, steht dir doch nicht, dieses männliche Getue. Mit Argumenten überzeugen, sachlich, aber um Gottes Willen weiblich bleiben, sonst kriegst du keinen ab. Das Horrorszenario schlechthin: keinen Mann finden.

"Es sind gesellschaftliche Prozesse, da hilft
kein Gleichstellungsbüro dieser Welt."

Verzweifelt geben die Mütter älter werdender Töchter Tipps, Schminktipps, Kleidertipps. Die Marketing-Maschine Mutter, die die Tochter an den Mann bringen muss, läuft auf Hochtouren. Es sind die Mütter, die die Töchter drillen, nicht die Väter. Lebensziel Schwieger- und Grossmutterwerdung – der Mutter, nicht der Tochter.

Und da kommt sie, meine Frau gewordene Bekannte, und tritt selbstbewusst auf wie keine sonst. Natürlich hat sie Unsicherheiten, viel gelitten, ist schüchtern. Aber sie wurde als Junge erzogen, und genau das strahlt sie aus. Und merkt es nicht, weiss nicht, wie es ist, als Frau erzogen zu werden mit der Dauerangst, keinen abzukriegen. Zeitbombe, die Uhr tickt. Kennt sie nicht, lebt ihre Liebe seit vielen Jahren, unbehelligt, tritt souverän auf, keiner kommt ihr wohlwollend-herablassend. Keiner getraut sich, kommt auch nur auf die Idee.


Natürlich gibt es toughe Frauen. Aber die haben einen Lehr- und Leidensprozess hinter sich. Es ist ein stetiger Kampf gegen anerzogene Verhaltensweisen, und zwar jedes Mal, wenn ein Mann sich wieder natürlich überlegen fühlt. Was er nicht ist. Aber die Frau muss sich dies jedes einzelne Mal wieder bewusst machen. Muss merken, dass da wieder ein subtiler Vorgang im Hintergrund läuft, der sie klein macht. Viel kleiner, als sie ist.

Mein Bekannter also im Tram, steht neben mir, die ich sitze, und legt los, mit lauter Stimme, alles hört mit. Was ich am TV richtig gesagt habe, was nicht. Was ich noch besser machen könnte. Meint es doch nur gut, ich höre zu, überlege, ob da was dran ist, wiederhole seinen Input. Lasse mich belehren von einem, der im Leben auch nicht ansatzweise das erreicht hat, was ich erreicht habe, Studium, Beruf, Kinder, Politik.

Erst hinterher frage ich mich: Hätte er wohl einen 67-jährigen Mann mit meinem Leistungsausweis auch so belehrt? Niemals. Es sind gesellschaftliche Prozesse, da hilft kein Gleichstellungsbüro dieser Welt.

Es braucht die Frauen. Die Mütter, die die Söhne anders erziehen als die Töchter. Vergötterung gegen Drill. Noch immer. Das muss aufhören. Hämmert das den Frauen ein, ihr Väter da draussen, kümmert euch. Die nächste Generation, und da bin ich mir sicher, wird ihre Kinder anders erziehen.

Ein Lichtblick für die Zukunft, ganz ohne Gleichstellungspolitik.

2. Januar 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Humanes Besinnen über Irrwege wäre besser"

Ich bin es leid, solche Texte zu zu "geniessen". Aus dieser Ecke der Gesellschaft stammen auch die weiteren Absurditäten wie etwa m/w und neu nun auch noch n (neutral)! Was soll dieses Gerede, bunt gemischt mit Karriere-Tupfen, welche offenbar die Legitimität dieser ständigen Agitationen aus der linken Ecke unterstreichen sollen. Wenn Frau Strahm tatsächlich Humanistin sein sollte, dann wäre ein humanes Besinnen über diese Irrwege wohl besser am Platz: Frau Strahm bringt die Gesellschaft keinen Schritt weiter, sondern macht nur sich selbst interessant!


Dieter Troxler, Rünenberg



"Es gibt eine Wortneuschöpfung"

Schöne Schilderung, die Bilder aufleben lässt. In der heutigen Zeit gibt es eine Wortneuschöpfung für diesen Vorgang, halt aktuell üblich in Englisch: Mansplaining (mehr in Wikipedia).


Erwin Schönholzer, Basel


archiv2.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.