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Frühe Offensive: So wollen Grüne Graf-Sitz retten

Mit gleich drei verschiedenen Listen wollen die Grünen Baselland den Nationalratssitz von Maya Graf verteidigen. Überraschung des Tages: Auch die frühere grüne Nationalrätin Ruth Gonseth bewirbt sich um den Sitz – allerdings nur als Zugpferd und Identifikations-Figur.
Liestal, 3. August 2015

Mit einem Riesenkrach, der zum Ausschluss des Birsfelder Landrats Jürg Wiedemann und zur Parteispaltung führte und mit einer Schlappe in den Landratswahlen endete, begann für die Baselbieter Grünen das Wahlkampfjahr 2015. Jetzt haben sie nach eigener Einschätzung "die Causa Wiedemann überwunden". Energiegeladen starteten sie heute Montagmorgen als erste Partei in den Nationalrats-Wahlkampf mit dem Hauptziel, den Nationalrats-Sitz der Sissacherin Maya Graf zu verteidigen.

Ziel: Mehr als 12,6 Prozent

Mit gleich drei verschiedenen, in einer Unterlistenverbindung verknüpften Listen – Stammliste 7, Junges Grünes Bündnis Liste 77 und Grüne Panther (Liste 70) – treten die Grünen an. Diese Formationen sollen "beispielhaft" für die "generationenübergreifende Politik" der Partei sein und ebenso die spezifischen Bedüfnisse der Jugend wie der Senioren abdecken, wie es an einer Medienkonferenz in Liestal hiess.

Mit dem Listen-Trio hofft Parteipräsidentin Florence Brenzikofer, den Wähleranteil von 12,6 Prozent vom Jahr 2011 zu übertreffen. Allein die Grünen Panther rechnen mutig mit einem Wähleranteil von zwei Prozent, die Jungen Grünen, die vor vier Jahren mit 1,6 Prozent das beste Jungparteien-Ergebnis der Schweiz erzielten, gar mit "zwei oder mehr Prozent".

Auf der Stammliste kandidieren drei Frauen und vier Männer: Die bisherige Amtsinhaberin Maya Graf, Parteipräsidentin Florence Brenzikofer und die Liestaler Einwohnerrätin Anna Ott, sowie ihr Vater Lukas Ott, Liestaler Stadtpräsident, Fraktionspräsiden Klaus Kirchmayr, Landrats-Vizepräsident Philippe Schoch und der Arlesheimer Gemeindepräsident Karl-Heinz Zeller.

Comeback von Ruth Gonseth

Die Überraschung des Tages ist die Kandidatur von Ruth Gonseth auf der Senioren-Liste. Die Liestaler Ärztin sass für die Baselbieter Grünen als Vorgängerin von Maya Graf selbst schon während zehn Jahren im Nationalrat (1991 bis 2001). Seither war sie von der politischen Bildfläche verschwunden. Dagegen machte sie gelegentlich duch ihr ärztliches und soziales Engagement in Nepal auf sich aufmerksam. Auf die Frage von OnlineReports nach ihren Wahlaussichten, sagte sie unumwunden: "Meine Chancen, gewählt zu werden, sind Null."

Immerhin dürfte die 72-jährige Kandidatin mit bürgerlichem Ursprung für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgen bei jenen traditionell grün Wählenden, die sich bei den Landratswahlen von der Öko-Partei abgewandt haben.

Nichtwähler zurückgewinnen

Darauf hinaus läuft die grüne Strategie: Sie will die Nichtwähler, die laut einer parteiinternen Analyse zu zwei Dritteln zu den Verlusten in den Landratswahlen beitrugen, zurückgewinnen. Nicht nur die drei Listen, die sich freilich auch zu einem gewissen Sinn neutralisieren, auch ein aktiver Strassen-Wahlkampf soll dazu beitragen. Denn die Analyse ergab auch: Die Verluste im Frühjahr traten dort ein, wo die Grünen im öffentlichen Raum nicht präsent waren.

Mit ihrem Wahlkampf, so Präsidentin Brenzikofer, gehe es darum, die Grünen als fünftstärkste und "ökologisch kompetenteste Partei" der Schweiz zu verteidigen, einen "fatalen Rechtsrutsch zu verhindern" und für den Atomenergie-Ausstieg und gegen den Klimawandel zu kämpfen. "Nachhaltig" und "solidarisch" sei die Politik der Grünen, beteuerte Spitzenkandidatin Graf, die von ihrer Wiederwahl überzeugt ist. Als ihren grössten Erfolg der zu Ende gehenden Legislatur bezeichnete die Amtsinhaberin ihr Nationalrats-Präsidium. Daneben habe sie sich auch erfolgreich für die "Pflanzenzüchtung Schweiz", die Agrarforschung, den Innovationspark Schweiz und den Bienenschutz stark gemacht.

Wiedemann Tabu

Auf die OnlineReports-Frage, wo die Grünen jene Stimmen holen wollen, die nun an Wiedemanns neugegründete "Grüne Unabhängige" gehen, sagte Maya Graf: "Über Wiedemann müssen wir hier nicht reden. Er wird uns keine Stimmen abziehen." Fraktions-Chef Kirchmayr ergänzte, Wiedemann habe sich "ins Offside begeben, indem er sich an die SVP anlehnt". Lukas Ott ergänzte, grüne Wählende wählten kommenden Herbst "das Original".

Parteipräsidentin wie Fraktions-Chef zeigten sich "beeindruckt" vom "Zusammenrücken in der Partei", zu dem die "Affäre Wiedemann" geführt habe. Jetzt wollen die Grünen "durchstarten" (Graf), in einer Listenverbindung mit der SP. 13 Veranstaltungen im ganzen Kanton sind geplant. Gestartet wird mit einem Fest am 14. August im Liestaler "Kulturhotel Guggenheim".

Wenn der Wahlkampf so gut ankommt wie das am "Medienfrühstück" offerierte Birchermüesli schmeckte, kann Maya Graf aufatmen.




Weiterführende Links:
- Grüne Zellteilung mit schrillen Nebengeräuschen
- Aushängeschild Esther Maag kehrt ihren Grünen den Rücken
- Grüne schliessen Wiedemann aus der Partei aus
- Suche nach den Spuren eines grünen Hoffnungsträgers
- Stimmrecht für 16-Jährige und Niedergelassene
- Baselbieter Juso und Junge Grüne doch noch kooperativ
- Juso und Junge Grüne planen gleiche Initiativen


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.