Sissacher Tunnel-Einsturz: Geologie falsch eingeschätzt

Sissach, 9. Mai 2005

Bei der Planung des Umfahrungs-Strassentunnels von Sissach ("Chienbergtunnel") war die Geologie falsch eingeschätzt und demzufolge auch der Bau ungenügend abgesichert worden. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten der ETH Lausanne, das nun vorliegt. In Auftrag gegeben wurde es durch das Sissacher Statthalteramt, das am 1. Februar 2002 eine Strafuntersuchung gegen Unbekannt wegen Verletzung der Regeln der Baukunde eröffnete. An jenem Tag war das Bohrloch auf einer Breite von 45 Metern eingestürzt, an der Erdoberfläche entstand ein Krater von 30 Metern Durchmesser. Verletzt wurde niemand, doch kam es zu einer Verteuerung von mindestens 25 Millionen Franken sowie einer massiven Bauverzögerung.

Der ETH-Experte, der Ursachen und Verantwortlichkeit des so genannten Tagbruchs zu klären hatte, kommt nun zum Schluss, dass "klimatische Faktoren als Auslöser des Tagbruchs ausgeschlossen werden können, andererseits aber nicht alle Regeln der Baukunde beachtet und die Möglichkeit einer Überbelastung bei den Vorbereitungen zum Ausbruch der Strosse vernachlässigt" worden seien. Bei der "Strosse" handelt es sich seitliche Ausbruchsfläche eines Tunnelquerschnitts. Das Gutachten hält fest, dass die Geologie des Massivs "allgemein als kritisch zu betrachten" sei. Auch hätte ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern - was zu erhöhtem Druck und Rutschungen führen kann -, besser in die Berechnung einfliessen müssen.

Sodann hätte den hydrogeologischen Gegebenheiten mit verbesserten Drainage- und Wasserfassungsmethoden Rechnung getragen werden müssen. Schliesslich sei bei den Vortriebsarbeiten die gekrümmte Fläche im eingebrochenen Bereich zur Sicherung mit Beton und leichten Materialien aufgefüllt worden. Nach Beurteilung des Experten, so das Statthalteramt, habe "diese Sicherung jedoch nicht zu einer langfristigen Stabilisierung geführt; insbesondere deshalb nicht, weil mit Wasserdruck zu rechnen gewesen sei".

Als "zentralen Mangel" - so Statthalterin Anne-Kathrin Goldmann zu OnlineReports - führt der Experte aus, dass bei den Ausführungsarbeiten die Wahl zu grosser Abstände zwischen den einzelnen Stahlträgerbogen für den Einsturz als "mitverantwortlich" bezeichnet werden müsse. Zudem sei die Ausbruchssicherung - damit gemeint sind Stützbauten - mit Spritzbeton von 25 Zentimetern Dicke und einer Stahlmatte von 2,1 Kilogramm pro Quadratmeter "zwar für gute Felseigenschaften ausreichend dimensioniert", aber für den verwitterten und gebrochenen und noch dazu mit Wasserdruck belasteten Fels im fraglichen Bereich "unzureichend".

Damit kommt das Gutachten des Lausanner ETH-Experten tendenziell zu ähnlichen Schlüssen wie die Expertise von Professor Kalman Kovári, die vom Kanton Baselland, dem Planer und den beauftragten Unternehmen in Auftrag gegeben worden war. Allein schon "einzelne Massnahmen" hätten "die Wahrscheinlichkeit eines Kollapses wesentlich hätten verringern können", heisst es darin.

Als Grund, weshalb das Gutachten erst jetzt vorliegt, nannte die Untersuchungsrichterin die Überlastung des Experten. Schon letzten Oktober hatte es geheissen, die Fachbeurteilung liege "demnächst" vor. Den Namen des Lausanner Experten will die Statthalterin auf dessen Wunsch hin nicht öffentlich bekannt geben.

Laut Goldmann werden jetzt die Verantwortlichen gesucht und gegen sie Verfahren eröffnet. Falls es zu keinen Komplikationen kommt - wie der Forderung nach Ausarbeitung einer Oberexpertise - könne die Untersuchung in drei bis vier Monaten abgeschlossen werden. Danach kann ein Strafbefehl ausgestellt oder das Verfahren mit Antrag auf Anklage oder Einstellung an die Staatsanwaltschaft überwiesen werden. Das Statthalteramt ist ermächtigt, Strafen bis drei Monate Gefängnis auszusprechen.



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.