Ein Sozialhilfe-Bezüger lebte heimlich auf grossem Fuss

Ein Fall von Sozialhilfe-Betrug wurde heute Mittwochnachmittag vor dem Baselbieter Strafgericht in Muttenz verhandelt: Der 61-jährige Mann hatte vor der Sozialhilfebehörde Allschwil ein Erbe von über einer Viertelmillion Franken und einen Hauskauf in Kenia verschwiegen, während er gleichzeitig von der Sozialhilfe lebte.
Muttenz/Allschwil, 23. August 2017

Er tat einem irgendwie leid, wie er auf der Anklagebank sass, gezeichnet von physischer und psychischer Krankheit, einer zerbrochenen Ehe, einem nicht einfach zu haltenden Sohn, Alkohol und einem Schuldenberg, den er wohl nie mehr wird abtragen können.

Der durch ein Sparprogramm in die Arbeitslosigkeit getriebene Mann bezieht seit Ende 2009 Sozialhilfe in Höhe von jährlich knapp 20’000 Franken. Ende Dezember 2011 kam es wie ein Wunder über ihn: Er erbte von einer Gotte den Betrag von 200'000 Franken. Ein knappes Jahr später erbte er nochmals 53'000 Franken.

Luxus für "Liebe und Verständnis"

Beide Geld-Tranchen liess er sich auf ein eigens eingerichtetes Konto der Raiffeisenbank auszahlen. Der Zahlstelle Sozialhilfe verschwieg er aber den Geldsegen und gab in seinen jährlich abzuliefernden Deklarationen einen mageren Saldo eines Kontos der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) an. Auch die Barauszahlung der Freizügigkeitspolice auf sein BLKB-Konto deklarierte er nicht.

Wo das Erbe in Höhe von über einer Viertelmillion Franken geblieben war, wurde an der Gerichtsverhandlung nur teilweise nachvollziehbar. Vor zehn Jahren lernte er in einem African Safari Club in Kenia eine einheimische Frau kennen, zu der er noch heute "eine Art Fernbeziehung" (so Gerichtspräsident Andreas Schröder) pflegt, und die er noch heute – als Gegenleistung für "Liebe und Verständnis" (so der Angeschuldigte) – mit monatlich 100 Franken unterstützt.

Haus für kenianische Freundin

In früheren Zeiten liessen es sich die Beiden richtig gut gehen. "Jetzt geniesse ich das Leben", schilderte er vor Gericht seinen damaligen Vorsatz. Er kaufte für 30’000 Franken ein Haus für die Kenianerin, ging mit ihr auf Safaris und edel essen, so dass insgesamt gegen 70’000 Franken in den ostafrikanischen Staat flossen.  Allein 2013 reiste er viermal zu seiner afrikanischen Partnerin. Innerhalb von zwei Jahren hatte er sein Vermögen verjubelt. Schulden von weit über 100’000 Franken belasten sein Gewissen.

Der Fall war rechtlich nicht umstritten, weshalb er vor Gericht im abgekürzten Verfahren behandelt werden konnte. Der Angeklagte, verteidigt von Mehtap Avsar, ist geständig, auch hat er den Erledigungsvorschlag der Staatsanwältin Alexandra Frank akzeptiert. "Ich bekenne mich schuldig", sagte er in seinem Schlusswort und fügte glaubhaft an: "Ich habe keine Zukunft mehr."

"Sie haben den Staat betrogen"

Einzelrichter Andreas Schröder erhob den Einigungsvorschlag zum Urteil: 330 Tagessätze zu 30 Franken, bedingt auf drei Jahre und rund 7’000 Franken weitere Kosten, darunter 1’000 Franken Busse wegen Betrug und Verstoss gegen das kantonale Sozialhilfegesetz. Die Geldstrafe entspräche einer Freiheitsstrafe von elf Monaten.

Schröder unterliess es trotz der Einigung richtigerweise nicht, dem Verurteilten eine sozialethische Lektion zu erteilen. "Ihr Verschulden ist nicht leicht. Sie profitieren seit Jahren vom Staat, der Ihnen schon weit über hunderttausend Franken gezahlt hat, und den Sie betrogen haben." Der Staat sei nicht irgendein Gebilde, sondern "wir alle, die ihre Pflichten ihm gegenüber erfüllen".

Der Richter legte dem Betrüger dringend ans Herz, sich in seiner Wohngemeinde Allschwil an einen kommunalen Schuldenberater zu wenden.



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.