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Oberstes Gericht Brasiliens fällt "historisches" Urteil

Für einmal haben die Indianer gewonnen: Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat angeordnet, dass die Grenzen des Indigenen-Reservats Raposa Serra do Sol nicht verändert werden dürfen: Weisse Farmer müssen nun sofort aus dem von ihnen illegal besetzten Amazonasgebiet verschwinden.
Brasilia, 20. März 2009

Das Urteil zugunsten der überall bedrängten Ureinwohner wird von Indianern und Menschenrechtsorganisationen gefeiert. Survival International, die in London sitzende Unterstützungsorganisation für für Urvölker, bezeichnet den Entscheid als "historisch" und wegweisend für die Rechte aller Indigenen. Die Indianervölker von Raposa Serra do Sol ("Land des Fuchses und Berge der Sonne") im nördlichen Bundesstaat Roraima an der Grenze zu Venezuela sehen sich seit dreissig Jahren mit einer Invasion von oft einflussreichen Farmern konfrontiert.

Betroffen sind in einem Gebiet von 17'000 Quadratkilometern gegen 20'000 Indigene der Ethnien der Macuxi, Ingariko, Taurepang, Wapichana und Patamona. Die von Politikern, Militärs und Revolvermännern unterstützten Siedler besetzten das Indianerland teils mit roher Gewalt. Sie schossen und weigerten sich abzuziehen, was von den Indios, der Indianerbehörde Funai, der katholischen Kirche und den Menschenrechtsorganisationen immer wieder gefordert wurde.

"Das Land ist unsere Mutter"

Der mutige Entscheid der obersten Richter vereitelte jetzt die wichtigsten Ziele der Landbesetzer und ihrer Helfershelfer: Die Verkleinerung des Reservats und die Legalisierung des Landraubs. Richter Gilmar Mendes, der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, versicherte: "Die Grundlage, die wir in diesem Prozess geschaffen haben, sowie die Bedingungen und Verfahren, werden als Richtlinie bei anderen Konflikten dienen können. Wir werden den Streitfragen in ähnlichen Fällen ein Ende bereiten."

Der Indigenenrat des Staates Roraima (CIR) – er vertritt die Mehrheit der in dem Reservat lebenden Indigenen und sass halb nackt und mit traditionellem Federschmuck im Gericht – begrüsste die Entscheidung in der Hoffnung, "die Menschen können nun in Frieden leben". Ihr Leiter Jacir José de Souza erklärte: "Das Land ist unsere Mutter. Wir sind glücklich, dass wir es zurück gewonnen haben und der Oberste Gerichtshof indigene Menschen verteidigt hat." Ein vorläufiger Gerichtsbeschluss letzten Dezember hatte die Rechte der Indigenen bereits gestützt. Das endgültige Urteil wurde jedoch erst gestern gesprochen. Allerdings waren nicht alle Indios im Reservat der gleichen Ansicht: Eine Minderheit hatte sich sogar für das Verbleiben der Farmer ausgesprochen.

"Vertreibung im Namen der Entwicklung"

Die Koordinatorin der Kampagne von Survival International,
Fiona Watson, besuchte das Reservat mehrmals. Sie sagte gegenüber den Medien: "Diese Entscheidung ist eine bedeutende Erleichterung – nicht nur für die 20'000 Indigenen, die in dem Reservat leben, sondern auch für die Hunderttausend anderen, die im gesamten Land verteilt sind." Die Kernfrage des Prozesses sei sehr simpel: "Sollten Indigene, die seit jeher auf dem gleichen Land leben, dort weiterhin friedlich leben dürfen? Oder sollten Bauern und Landbesitzer, die in Südamerika sehr mächtig sind, die Indigenen im Namen der Entwicklung aus ihrem eigenen Land drängen dürfen?"

Trotz des Gerichtsbeschlusses ist jedoch nicht sicher, ob die Indianer ihr Land wieder zurückerhalten. Beobachter zweifeln, ob sich die Polizei gegen die Farmer im Reservat durchsetzen und diese zum Verlassen zwingen kann. Zu oft schon hätten Korruption und Pistoleros in ähnlichen Fällen die brasilianische Polizei ihre Pflichten "vergessen" lassen. Den Indianern in Brasilien stehen laut Verfassung noch 13 Prozent des Riesenlandes zur Verfügung. Dass aber die Ureinwohner, die gerade noch 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Brasiliens ausmachen, so "viel" Fläche "zugesprochen" erhielten, wollen viele nichtindigene Brasilianer nicht begreifen – in dem einst ausschliesslich von indianischen Jägern und Sammlern belebten Land.




Weiterführende Links:
- Als Karl Bodmer die "natürliche Aristokratie" der Prärie-Indianer malte
- UNO-Deklaration als neuer Lichtblick für bedrohte Urvölker
- "Die Urvölker müssen eine Wiedergutmachung erhalten"


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RückSpiegel

 

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Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

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Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.