"Nelson Mandela der USA" wird Arztwissen verweigert

Leonard Peltier, seit 1976 in US-Hochsicherheitsgefängnissen isoliert, werde die medizinische Behandlung vorenthalten, kritisiert sein Verteidigerkomitee. Der für viele unschuldig eingekerkerte "Nelson Mandela der indianischen Bürgerrechte" wartet auch unter der Obama-Regierung auf seine von Millionen geforderte Freilassung.
Bern, 30. Januar 2011

Der Leidensweg des Bürgerrechtlers Leonard Peltier kennt keine Abkürzungen: Dem bereits herzkranken, halb erblindeten und von Diabetes geplagten 66 Jahre alten Anishinabe-Lakota-Indianer werde eine notwendige medizinische Behandlung vorenthalten. Dies beteuert das Verteidigerkomitee (LPDOC) des berühmten Indianerführers.

Seit bereits über einem Jahr bestehe bei Peltier der Verdacht auf Prostatakrebs, ohne dass eine genaue Untersuchung durchgeführt würde, kritisiert nun auch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in ihrem Aufruf für schriftliche Bürgerinterventionen bei US-Präsident Barack Obama.

"Ständige Verschleppung"

2009 seien bei Leonard Peltier bereits erste Anzeichen einer Krebserkrankung aufgetreten. Eine erste Blutuntersuchung sei jedoch erst im Juni 2010 durchgeführt worden – aufgrund des "monatelangen Drucks der Anwälte auf die Gefängnisverwaltung". Die Ergebnisse der Untersuchung seien dem mehrfach lebenslänglich verurteilten Indianer (Bild) erst im November mitgeteilt wurde.

 

Darin sei eine Biopsie empfohlen worden, die von einem Arzt auch angeordnet und von der Gefängnisleitung genehmigt wurden.

Dann geschah wieder nichts mehr. Kommentar der GfbV: "Diese ständige Verschleppung von Bluttests, Diagnosen und Behandlung ist – zumal bei einer Krankheit wie Krebs – ein Verstoss gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Artikel 25(1) vom 10. Dezember 1948 und eine Verletzung der medizinischen Sorgfaltspflicht."

Alle Menschen hätten das Recht auf eine ärztliche Versorgung mit entsprechend notwendigen Leistungen. Der kranke Indianer müsse darum "unverzüglich zur weiteren Diagnostik und Behandlung in die Mayo-Klinik in Minnesota verlegt" werden, fordern nun die Menschenrechtsorganisationen in ihrer Sorge um den kritischen Gesundheitszustand ihres über Jahrzehnte begleiteten Gefangenen.

Millionen fordern Peltiers Freilassung

Leonard Peltier wurde 1977 wegen der Ermordung zweier FBI-Agenten während des Indianeraufstands gegen Rassismus und Diskriminierung in der Pine Ridge Reservation der Lakota Sioux in Süd Dakota zu zwei lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Seither haben seine Unterstützer auch mit Hilfe von Juristen, Staatsanwälten und Filmproduzenten wie Robert Redford nachzuweisen versucht, dass Peltier die FBI-Agenten nicht getötet hat. Ballistische Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass die tödlichen Schüsse nicht aus seinem Gewehr abgefeuert wurden. Oder eine vermeintliche Augenzeugin widerrief ihre Aussage. Immer mehr Menschen erhielten den Eindruck, Peltier sei Opfer eines FBI-Komplotts, gegen das auch keine US-Regierung vorgehen wollte.

Bis heute haben Amnesty International und weltweit über 20 Millionen Menschen die Freilassung des indianischen Bürgerrechtskämpfers gefordert. Darunter sind auch namhafte Politiker, Menschenrechtler, Kirchenführer und Künstler. So etwa Nelson Mandela, Richard von Weizäcker, Rigoberta Menchú, Michael Gorbatschow, Simon Wiesenthal, der Dalai Lama, König Albert von Belgien, Jesse Jackson, Bischof Desmond Tutu, Harry Belafonte, Jane Fonda, Kris Kristofferson, Oliver Stone und viele mehr. 


Clinton wich aus, Obama ist gefordert

Grosse Hoffnungen wurden nach dem Ende seiner Regierungszeit auf Bill Clinton gesetzt. Doch dieser zog es vor, unter anderen den in die Schweiz geflüchteten Rohstoff-Tycon Marc Rich zu begnadigen. Peltier blieb als Nummer #89637-132 Hochsicherheitsgefangener. Nachdem  am 21. August 2009 die zuständige Kommission (Parole Commission) den Antrag des Bürgerrechtlers auf vorzeitige Entlassung zur Bewährung abgelehnt habe, richte sich seine einzige Hoffnung nun auf Präsident Barack Obama.

Denn erst 2024 könne er selbst erneut eine Entlassung auf Bewährung beantragen. Dann wäre der jetzt bereits schwer kranke Peltier 80 Jahre alt. Ob der Afroamerikaner Obama dem gefangenen Indianer vorher helfen will und kann, bleibt abzuwarten (Foto © by GfbV).




Weiterführende Links:
- Bill Clinton soll dem "Nelson Mandela der USA" die Freiheit schenken
- Bill Clinton blieb hart: Keine Gnade für Leonard Peltier
- Leonard Peltier: Dem "Mandela der USA" droht Tod im Gefängnis


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

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persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

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BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

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BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.