© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Polit-Star Gregor Gysi war hier – in Läufelfingen

Selten kommt eine international bekannte Polit-Grösse ins Pass-Dorf Läufelfingen. Heute Donnerstagabend kehrte der aus der früheren DDR stammende Links-Politiker Gregor Gysi an seine Wurzeln zurück.
Läufelfingen/Liestal, 4. November 2021

Er hätte schon im Oktober letzten Jahres kommen sollen, doch Corona vereitelte, was heute in Läufelfingen zum kommunalhistorischen Ereignis wurde: Der soeben glanzvoll per Direktmandat erneut in den deutschen Bundestag gewählte aussenpolitische Sprecher der "Linken", Gregor Gysi, stattete dem Dorf einen Besuch ab, aus dem sein Urururgrossvater Samuel Gysin nach Berlin ausgewandert war. Als Grund wird dessen Abwerbung durch die preussische Seidenbandindustrie genannt. Der Besuch war privater Natur, Polizeischutz war nicht erkennbar.

... und die Gysins kamen

Auf Einladung seines Freundes und früheren Baselbieter SP-Landrates Marc Joset wurde er von Gemeindepräsidentin Sabine Bucher und SP-Regierungsrätin Kathrin Schweizer sowie dem örtlichen Blasmusikensemble mit dem rassigen "San Carlo" und dem Baselbieter Lied mit leichter verkehrsbedingter Verspätung empfangen. Anwesend war auch der letztjährige Landratspräsident Heinz Lerf (FDP).

Was mit dem fremden Berliner im Säli der Dorfbäckerei "Brot und So" etwas zögerlich begann, wäre wohl in ein kleiners Dorffest ausgeartet, hätte nicht in Liestal ein anderer Termin gewartet.

Unter den rund 40 Gästen dürfen jene mit Namen Gysin oder Gysi in der Mehrzahl gewesen sein. Zu bemerken waren auch der frühere Baselbeiter FDP-Nationalrat Hans Rudolf Gysin (Heimatort: Arisdorf, Bild rechts) und der ehemalige Basler Regierungs- und Nationalrat Remo Gysin (Heimatort: Hölstein, Bild links), aber auch der bald 95-jährige Läufelfinger Ehrenbürger und alt-Gemeindepräsident Jakob Schaggi Gysin. Ob Gysin oder Gysi (das "n" eines Zweigs war im Verlaufe der Zeit abhanden gekommen) war einerlei.

Eckpunkte der Läufelfinger Identität

Regierungsrätin Kathrin Schweizer bezeichnete den Besuch des 73-jährigen Spitzenpolitikers als eine Ehre für das Baselbiet, kam aber rasch verbindend auf den Sport zu sprechen – nämlich auf den "1. FC Union Berlin", von dem Gysi Fan ist und eine Aktie besitzt, der anderseits von einem gewissen Urs Fischer trainiert wird, dem früheren "Meistermacher und Cupsieger" des FC Basel.

Die Theologin und ehemalige Gemeindepräsidentin Margrit Balscheit brachte dem deutschen Gast anhand der vier Stationen Kirche, Ruine Homburg, Bahnhof und Gipsfabrik die markantesten Merkmale des Dorfes an der einstig dominierenden Nord-Süd-Bahnachse auf packende Weise nahe. Als sie das Ja des Baselbieter Volks zum Fortbestand des "Läufelfingerlis" vor vier Jahren erwähnte, brach spontaner Applaus aus.

Still wurde es dagegen im Säli, als die Autorin von der öffentlichen Enthauptung des Bauernführers Ueli Gysin im Jahr 1653 in Basel oder von den über 120 Arbeitern erzählte, die beim Bau des Unteren Hauensteintunnels ums Leben kamen.

Medien- und wirkungsbewusst

Und dann trat Gysi der Linke auf. Ganz Monsieur, in dunklem Anzug mit glänzend polierten schwarzen Schuhen. Freundlich-diskret zunickend, dem Blick des Medienprofis magisch in die Kameralinsen richtend.

Für den "überaus freundlichen Empfang und die sehr nette Begrüssung, die ein bisschen mein Herz berührt haben", bedankte sich der Besucher aus der deutschen Hauptstadt. Läufelfingen könne durchaus als "Urheimat meiner Familie zumindest väterlicherseits" bezeichnet werden, sagte Gysi und gewann mit seiner ebenso überragenden wie ironischen und durchaus selbstbezogenen Rede rasch die Sympathie des Publikums. Sein Schweizer Vorfahre müsse "sowas  Ähnliches wie Schneidermeister" gewesen sein, auf dessen Fachkunde es die Seidenbandindustrie abgesehen habe.

Eine eloquente Balsam-Rede

Den ersten Lacher holte sich "der jüngste Rechtsanwalt der DDR mit 23 Jahren" (Gysi über Gysi) mit der Behauptung: "Alle Gysis, die es in Deutschland gibt, sind mit mir verwandt oder verschwägert. Von der Schweiz kann ich das nicht behaupten." Er rühmte auch "dieses Mass an Gelassenheit", das er an Urs Fischer ebenso schätzt wie an allen Schweizern.

"Fantastisch", süssholzraspelte der wirkungsbewusste Qualitätsredner, sei die Ablehnung der Fusion des Baselbiets mit Basel-Stadt gewesen: "Die Bedeutung von Läufelfingen in einem Kanton Basel würde deutlich geschmälert werden. Das können Sie einfach nicht zulassen." Getragen von lautem Applaus lief Gysi zu Hochform auf, als er der Schweiz "Tausende und Abertausende von deutschen Dienstreisen Deutscher" in Aussicht stellte, "um zu erfahren, wie man das macht". Er selbst werde diesen Dienstreisenden "den Kanton Basel-Landschaft empfehlen, um sich kundig zu machen".

So hatte der Urläufelfinger Gregor Gysi die Herzen der Einheimischen gewonnen, bevor er sich nach Liestal in die Kantonsbibliothek aufmachte, wo er aus seiner Biografie "Ein Leben ist zu wenig" las. Das Grusswort dort: die St. Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi.




Weiterführende Links:
- Gregor Gysis Urururheimat im Kanton Basel-Landwirtschaft
- Deutscher Polit-Star Gregor Gysi kommt nach Läufelfingen


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RückSpiegel

 

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Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

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BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

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Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.