© Foto by ETH-Bibliothek Zürich
![]() Klybeck: Drei Viertel der Ciba-Abfälle sollen "zum Auffüllen von Land abgeführt" worden sein.
Ist das Basler Klybeck mit Chemiemüll aufgeschüttet?Der Altlastenexperte Martin Forter macht brisante Aussagen zum Kleinbasler Quartier – und wählt dafür den neunten Band der Basler Stadtgeschichte. Im neunten Band der Basler Stadtgeschichte werden die Stadträume beleuchtet. Martin Forter widmet sich in einem Text dem Klybeck. Und was der Altlastenexperte darüber schreibt, lässt aufhorchen. Forter: "Man kann davon ausgehen, dass es im Klybeck an weiteren Stellen Chemiemüll hat." Dass das Klybeck aufgeschüttet ist, sei klar, sagt Forter auf Anfrage von OnlineReports. "Angesichts der Funde am Unteren Rheinweg und beim Ackermätteli kann man davon ausgehen, dass es im Klybeck an weiteren Stellen Chemiemüll hat", präzisiert er. Das bedeute aber nicht, dass das ganze Klybeck auf Chemiemüll gebaut worden sei.
Das Benzidin ist präsent
Gemäss Schätzungen der Ciba sollen von 1925 bis 1980 allein aus den Produktionsbetrieben im Areal 3 über 9500 Tonnen Schadstoffe in den Boden gelangt sein. Forter schliesst daraus, dass aus allen Produktionsarealen im Klybeck "somit 25'000 bis 35'000 Tonnen Schadstoffe versickert" sein könnten. Am Abwasserrohr von Bau K-99, wo die Ciba Benzidin produzierte, soll es "belegte Schäden" geben.
BASF und Novartis betonen "verantwortungsvolles" Handeln
BASF möchte den Text von Martin Forter nicht kommentieren. Das Unternehmen hält aber fest, als frühere Grundeigentümerin "jederzeit verantwortlich" gehandelt zu haben. BASF habe mit den Behörden kooperiert und ihren Geschäftspartnern, insbesondere der heutigen Eigentümerin des Klybeck-Areals, alle vorhandenen und sehr detaillierten Daten und Informationen zum Areal geliefert, "damit sie zuverlässig abschätzen konnte, was bezogen auf die Belastungen des ehemaligen Produktionsareals im Rahmen der Arealentwicklung zu erwarten ist".
"Katastrophale" Bedingungen
Das Basler Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) legte bereits zu einem früheren Zeitpunkt gegenüber OnlineReports seine Sicht dar. Das Amt für Umwelt und Energie richte sich nach der Altlastenverordnung des Bundes. Diese sehe eine Suche nach einzelnen Stoffen nicht vor, hielt WSU-Sprecherin Sonja Körkel fest. Im Sinne eines Screenings fasse man chemische Stoffe oder Verbindungen, die als einfach zu erfassende Messgrösse stellvertretend für eine Vielzahl von Schadstoffen gemessen werden, zusammen. Diese sollen Aufschluss darüber geben, welche Stoffe vorhanden sind und in welcher Konzentration. Erst bei positivem Befund würden weitere Untersuchungen durchgeführt.
Eine wahre Fundgrube
Martin Forters Text ist in "Stadträume. Offen und begrenzt, gestaltet und umkämpft" ab heute für alle einsehbar. Die neuen Bände 8 und 9 zur Stadtgeschichte aus dem Christoph Merian Verlag sind eine wahre Fundgrube mit einem breiten Themenfächer.
"Stadträume. Offen und begrenzt, gestaltet und umkämpft". Christoph Merian Verlag, Band 9, gebunden, 336 Seiten, 148 Abbildungen, ISBN 978-3-03969-009-1, 39 Franken. "Auf dem Weg ins Jetzt. Seit 1960". Christoph Merian Verlag, Band 8, gebunden, 328 Seiten, 137 Abbildungen, ISBN 978-3-03969-008-4, 39 Franken. 27. März 2025
![]() "Wer ist zuständig?" Beim Chemie-Müll fehlt es oft an einer handlungsverpflichtenden Verantwortung. So liegen beispielsweise im elsässischen Sundgau noch Megatonnen Lindan herum. In Hagenthal, einer Nachbargemeinde unseres Schweizer Wohnorts Allschwil, wurden damit sogar Feld- und Waldwege sogenannt befestigt. Und der wunderbare Lörzbach, ein an sich wildromantisches Grenzgewässer in einem Waldtälchen (Fussdistanz: 20 Minuten), damit verseucht. Ueli Keller, Allschwil |
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