© Fotos by Martin Graf / Christine Valentin / OnlineReports
"Kreative Umgestaltung einer tristen Umgebung": Vandalismus im öffentlichen Raum

Immer cooler, immer krasser, immer riskanter

In der Schweiz begeht schon jeder zehnte Jugendliche Vandalen-Akte


Von Elsbeth Tobler


Versprayte Wände, demolierte Telefonzellen und Autos, aufgeschlitzte Pneus und Polster, zerkratzte Scheiben in Bus, Bahn und Tram - unser Alltag wird in augenfälliger Weise von Aggression und blinder Zerstörungswut geprägt. Was treibt die meist jugendlichen Täter zu Vandalismus? Wie kann man sie von ihrem Tun abhalten? Neben Sensibilisierung, Prävention und Freizeitangeboten soll konsequente Bestrafung helfen.


Mitternacht. Entlang einem Eisenbahngleis huscht ein Mann in dunkler Jeansjacke. Kurz ein Blick nach links, nach rechts, nach hinten. Blitzschnell zieht er seine Spraydosen aus dem Rucksack. Er braucht nur ein paar Minuten, um seine "Karikaturen" auf die Wand zu sprühen. Dann verschwindet er. Eine typische Episode aus Timms* Vergangenheit. Mehrfach wurde der heute 33-jährige Basler von der Polizei festgenommen und zu Geldstrafen verurteilt. Heute besprayt er nur noch offiziell bereitgestellte Flächen. Von Graffitikunst zu leben, ist sein Traum.

Schmiererei oder Kunst?

Seit zwanzig Jahren gehören illegale Graffiti zum Alltagsbild in Schweizer Städten. Anders als die Signaturen ("Tags"), die meist als Schmierereien ohne ästhetischen Gehalt wahrgenommen werden, polarisieren die bunten Wandbilder ("Pieces") die Öffentlichkeit. Sind sie Ausdruck einer Lebenshaltung, ein Stück Jugendkultur, Kunst? Für die Eigentümer der bemalten Objekte sind es Zerstörungen mit oft hohen Folgekosten. Sie erfüllen nach Artikel 144 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs (StGB) in der Regel den Straftatbestand der Sachbeschädigung. In diese Kategorie fällt vermehrt auch mutwilliger Vandalismus: Demolierte Telefonzellen und Autos, geschändete Grabstellen, ausgebrannte Papierkörbe, aufgeschlitzte Pneus und Polster sowie zerkratzte ("gescratchte") Scheiben in Verkehrsmitteln. Vandalismus an Bahnhöfen, Waggons und Immobilien kostete die SBB im vergangenen Jahr rund acht Millionen Franken. Und allein 2004 wurden im Kanton Basel-Stadt 600 Strafanzeigen wegen illegaler Graffiti registriert. In der Stadt Zürich belief sich im letzten Jahr der Sachschaden durch unerlaubte Sprayereien auf 1,2 Millionen Franken.

Timm sagt, dass Filzstift und Sprühdose schon immer zu seinem Leben gehört hätten. Seit seiner Kindheit verspüre er den Drang, sich mit Kunst im "öffentlichen Raum" auszudrücken. Nicht zuletzt auch als Reaktion auf "seine unfrohe Jugend". Seine Mutter schlägt ihn oft, der Vater hat wenig Zeit für ihn. Timm leidet unter seinen Aggressionen. Mit 22 wird der gelernte Gärtner arbeitslos, trinkt, streift mit einer Clique ziellos durch die Stadt. Auf der Suche nach "Freiheit und Anerkennung" beginnt er, illegal zu sprayen. "Der Sprayer ist stolz, wenn ein Waggon mit seinem 'Teil' durch die Gegend fährt", erklärt er. "Ist es weg, tut es weh." Heute prägten aber auch aggressive Provokateure und gesprayte Hass- und Hetzparolen das Bild.

Die blinden Vandalenakte richten sich meist gegen öffentliches Eigentum, den Staat und damit gegen das Gemeinwesen. "Die Täter sind zwischen 14 und 18 Jahre alt, unter den Sprayern gibt es allerdings auch ältere", analysiert Martin Killias, Professor für Strafrecht, Strafvollzug und Kriminologie an der Universität Lausanne. Sie seien überwiegend männlich und ausgesprochen gruppenorientiert.

Zersörung "affengeil" empfunden

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende wollen dazu gehören. Die Forschung belegt, dass mit dem nachlassenden Einfluss von Familie und Schule der Trend zu informellen Gleichaltrigen-Gruppen, den so genannten Peer Groups, zugenommen hat. Die Jugendlichen suchen spannende Freizeiterlebnisse und Bestätigung ihrer Persönlichkeit. Das ist durchaus positiv. Dominiert aber in einer solchen Gruppe die Aggressivität, tendieren einzelne Mitglieder leicht dazu, dieses Verhalten zu übernehmen und sich kriminelle Techniken anzueignen. Die Hemmschwelle sinkt und setzt einen gruppendynamischen Prozess in Gang, der in einer Spirale der Gewalt münden kann. "Wer in einer solchen Peer Group ist, begeht zehnmal mehr Straftaten als ein Einzelgänger", erläutert Martin Killias die Statistik. "Mitmachen wird zum Muss, sonst ist man draussen."

So verhielt es sich auch bei Schüler Mark,* der in geordneten Familienverhältnissen aufwuchs. Er fand es "affengeil", Parkbänke und Verkehrsschilder zu zerstören, wenn er mit seinen Freunden auf den Bus warten musste. "Das war spontan, nie gross geplant", meint er, der alle bewunderte, die sich nicht an Konventionen hielten. Das Ausleben von gemeinsamen Bedürfnissen war die kollektive Klammer, die die Vandalendelikte erst ermöglichte. Die Clique hörte erst damit auf, als sie erwischt wurde. Laut Killias fällt nur ein geringer Anteil von Jugendlichen und Heranwachsenden durch ein abweichendes und delinquentes Handeln auf.

Oftmals keine tieferen Gründe

Dennoch: "Eine Befragung ergab, dass 10 bis 15 Prozent der Jugendlichen schon einmal oder mehrfach 'vandaliert' haben." Killias sieht es vor allem im Prozess des Erwachsenwerdens begründet, der Unsicherheiten und Probleme mit sich bringe. Etwa bei der Identitätsfindung. Der Reiz, Grenzen zu überschreiten, Potenziale und Möglichkeiten auszuloten und zu experimentieren, bekomme dabei neue Bedeutung. "Denn Jugendliche leben in westlichen Kulturen zunehmend nach dem Motto: cooler, krasser, riskanter, um dem vermeintlich 'öden' Alltag zu entgehen." Im Begehen von zerstörerischen Akten finden sie unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, erleben den "Kick", Bewunderung, Macht.

"Sie toben sich aus zum Frustabbau, aus Wut, Rache oder aus Protest - oftmals gibt es gar keine tieferen Gründe", erklärt Martin Killias. "Nicht krimineller Geist steckt hinter vielen zerstörerischen Vergehen, sondern Langeweile, der Wunsch nach Unterhaltung und das Gefühl, megacool zu sein." Anders verhält es sich mit jenen Jugendlichen, die notorisch schwere Vandalendelikte begehen. Hier machen Experten unter anderem soziale und psychische Defizite als Ursachen aus. Oft werden dabei auch übermässiger Alkoholkonsum sowie Begleitstraftaten wie Diebstahl und Hausfriedensbruch beobachtet.

Das alles ist nicht neu. Die starke Individualisierung und Atomisierung der modernen Gesellschaft führt zu Anonymität und einer Schwächung sozialer Bindungen. Gemeinschaftliche Werte, Normen und Verhaltensmuster lassen sich schwieriger vermitteln. Und hier beginnt das Dilemma: Einerseits brauchen junge Menschen heute mehr Orientierung und sind auf regulierende Reaktionen der Erwachsenen angewiesen, andererseits sind die Bedingungen dafür ungünstiger geworden. Unsichere Lebensverhältnisse und unverbindliche soziale Gefüge, mangelnde Geborgenheit, fehlende Perspektiven sowie diffuse Ängste können Aggression und Vandalismus auslösen. In jugendlichen Subkulturen und Migrantenfamilien kommen kulturelle Konflikte und extremistische Tendenzen hinzu.

Strukturierte Freizeit erhöht Hemmschwelle

Genauer betrachtet zeigt sich indes, dass viele Vandalenakte einmalige Taten oder Bagatelldelikte sind - Episoden in der Biografie junger Menschen. Zahlreiche Verstösse bleiben unentdeckt oder werden durch das soziale Umfeld geregelt. Dennoch stellt sich generell die Frage nach strafrechtlichen Konsequenzen. Heute versteht Timm durchaus, dass die Eigentümer der Objekte seine bunten Schriftbilder nicht tolerierten. Doch nach seiner Philosophie waren es keine "Schmierereien", sondern die kreative Umgestaltung einer tristen, anonymen Gegend.

Eltern, Schulen sowie Behörden setzen inzwischen vermehrt auf die Integration Jugendlicher. Graffiti-Beauftragte schlagen weitere legale Sprayflächen, sogenannte "Halls of Fames", vor. Vereinzelt fördern auch private Firmen Spraykunst finanziell. Einige Städte, darunter Zürich, Basel und Bern, bieten den Jugendlichen zum Zeitvertreib "Midnight-Basketball" an. Und die Halle "Brückenkopf Dreirosen Basel" für Spiel, Sport und Fitness soll Mitte 2006 ihre Türen öffnen. Denn man weiss inzwischen: Jugendliche mit einer strukturierten Freizeit weisen eine niedrigere Delinquenzrate auf als jene, die auf der Strasse herumhängen. Allerdings wird die Wirksamkeit der erlaubten Graffiti von Fachleuten bezweifelt, liegt doch gerade auch im Verbotenen ein Reiz.

In der Prävention kommt der mobilen Jugendarbeit besondere Bedeutung zu. Einen eigenen Weg gehen die SBB, indem sie im Kampf gegen Vandalismus und Gewalt auch Schüler einsetzen. Die "Rail Fair"-Schülerbegleitung soll in Zügen und Bussen, die häufig von Altersgenossen frequentiert werden, Präsenz zeigen und Konfliktsituationen entschärfen. Flankierend setzen die SBB auf Sensibilisierung und Aufklärung. Zur "Abschreckung" werden Bahnhöfe aber auch videoüberwacht, die Präsenz der Bahnpolizei wird verstärkt. Zudem wird Vandalismus konsequent zur Strafanzeige gebracht und von den Verursachern Schadenersatz gefordert. Auch wenn viele Bürger durch Überwachungstechniken generell ihre individuelle Freiheit gefährdet sehen: Das SBB-Konzept zeigt in der Westschweiz bereits Wirkung. Vandalismusdelikte an Zügen und Bahnhöfen sind laut SBB stark rückläufig.

Keine Nulltoleranz, aber Strafe muss sein

Vandalismus kann straf- oder zivilrechtlich geahndet werden. Jugendlichen Tätern drohen Geldstrafen sowie die Verpflichtung zu Arbeitsleistungen neben dem Wiedergutmachen des Schadens. Bei über 18-Jährigen sieht das Gesetz Gefängnis oder Bussen vor. Viele Täter sind danach hoch verschuldet. Dennoch verteidigt Kriminologe Killias Sanktionen. "Findet keine Bestrafung statt, ist das geradezu eine Einladung für ein Vergehen." Nulltoleranz nach USA-Muster lehnt Martin Killias zwar für die Schweiz ab, "allerdings dürfen hier auch keine rechtsfreien Räume entstehen, in denen Vergehen toleriert werden", erklärt er. "Man muss den Anfängen wehren, um eventuelle grössere Verbrechen zu verhindern." Im Bereich Vandalismus setzt er auch auf die Entschärfung von Situationen: "Viel wirksamer wäre es, eine gewisse Kontrolle über den Verkauf der Farbsprays auszuüben."

Massnahmen zur Bekämpfung des Vandalismus stossen in der Öffentlichkeit auf breite Zustimmung, denn viele Menschen sehen durch die Zerstörungswut ihre Sicherheit beeinträchtigt. In Stadtvierteln, die von Verwahrlosung und Vandalismus gezeichnet sind, entwickelt sich schnell eine destruktive Dynamik. Martin Killias meint, marode Objekte oder verunsichernde Orte wie etwa Unterführungen könnten gezielt aufgewertet werden, indem man Graffiti und andere Vandalismusspuren schnell entfernt und eine attraktivere architektonische Nutzung anstrebt.

Viele Beispiele zeigen, dass sich die Sensibilität gegenüber Vandalismus gewandelt hat. Was früher oft noch als Dummejungenstreich durchging, kann heute eine Strafanzeige zur Folge haben. Andererseits sollte die Gesellschaft bei Jugendlichen, die eine kleine Regelübertretung begangen haben, die ihnen später leid tut, auch Nachsicht üben. Sie haben eine Chance verdient, die Sache wieder gut zu machen.

 

* Pseudonym. Name der Autorin bekannt

24. März 2005


LITERATUR

Martin Killias: Grundriss der Kriminologie. Eine europäische Perspektive.. Bern 2002.
Mark Schneider: Vandalismus. Erscheinungsformen, Ursachen und Prävention zerstörerischen Verhaltens sowie Auswirkungen des Vandalismus auf die Entstehung krimineller Milieus. Aachen 2002.


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"SVP-Plakate als politischer Vandalismus"

Lieber Herr Frey, dass Sie wenig Sinn darin erkennen, jungen Leuten Arbeitsplätze zu verschaffen, überrascht mich nicht, wenn ich Ihre politische Herkunft sehe. Dazu braucht es eben ein bisschen mehr Fantasie als nur kurzsichtiges Kostendenken. In einem kann ich Ihnen aber voll zustimmen: Wenn Sie schreiben, es brauche mehr Verantwortungsbewusstsein beim Entfaltungsprozess der Jugendlichen und mehr Willen bei den erzieherischen Aufgaben der Familien. Dazu zähle ich auch die "politische Familie" und deren Verantwortung. Wenn ich die letzten Jahre Revue passieren lasse und sehe, was zum Beispiel ihre Mutterpartei SVP alles an politischer Umweltverschmutzung fabrizierte wie die Messerstecherplakate (es gäbe noch viele andere Beispiele), die als "politischer Vandalismus" bezeichnet werden muss, so denke ich, dass Sie mit Erziehen am besten mal im eigenen Haus anfangen müssten. Eben im Sinn einer Vorbildfunktion für die Jugend.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Respekt vor den materiellen Werten der Mitmenschen verloren"

Davon einmal abgesehen, dass ich wenig Sinn darin erkenne, wie Herr Heuberger dies vorschlägt, teuer Arbeitsplätze zu 'erkaufen', um auf der anderen Seiten dem Volk das Geld in Form von Steuern wieder aus der Tasche zu ziehen, ist sein Wunsch nach guter Ausbildung und Arbeitsplätzen ja eigentlich zu unterstützen. Die von ihm suggerierte direkte Verbindung zum hier besprochenen Vandalismus bezweifle ich allerdings aufgrund eigener Erfahrung. So bin ich während meiner Gymnasialzeit - und ich wage es, dies als einer der bestmöglichen Ausbildungswege zu bezeichnen - diversen Sprayern begegnet und sogar mehrfach eingeladen worden, diese doch eines Nachts zu begleiten. Ich orte das Problem eher auf erzieherischer Ebene, schienen mir jene Personen doch schlichtweg den Respekt vor den materiellen Werten ihrer Mitmenschen zu missen und teilweise kaum fähig zu sein, die Folgen ihrer Taten zu erkennen. Vielleicht sollten wir künftig darum bemüht sein, dem Entfaltungsprozess der Jugendlichen auch etwas mehr Verantwortungsbewusstsein beizumischen. Bedauerlich, dass die 'moderne' Familie zur Wahrnehmung solch erzieherischer Aufgaben kaum mehr fähig - oder willens - zu sein scheint.


Tommy Frey, Grossrat, JSVP, Basel




"Gebt den Jugendlichen eine gute Ausbildung"

Dabei gäbe es ein einfaches aber effizientes Rezept, um den Grossteil sinnloser Vandalenakte zu unterbinden: Gebt endlich den Jugendlichen eine gute Ausbildung und - noch wichtiger - danach genügend Arbeit, damit ihr Alltag endlich einen Sinn bekommt. Das so genannte "Totsparen" bei allem und jedem ist bestimmt nicht dazu geeignet, diese Unsitte in den Griff zu bekommen. Dies an die Adresse von gewissen populistischen Politikern und einfallslosen Firmen. So, wie’s jetzt läuft, wird die Rechnung für die Allgemeinheit und insbesonders für die Jugend nie aufgehen - höchstens noch für die Aktionäre und das hohe Management.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Riesen-Werbung ist auch eine Form von Vandalismus"

Fahre ich zur Zeit im Tram 2 die Elisabethen hoch zum Bahnhof SBB, begegne ich vor der Einfahrt auf den Centralbahnplatz erst einmal einer Fassadenfahne, welche das Baugerüst um das Hotel Euler verhängt. Es ist Werbung. Genauer: Ein Riesenposter, welches eine mehr oder weniger nackte Dame zeigt, deren Darstellung für irgend ein Parfum oder für irgend eine Trendmarke über dreieinhalb Geschosshöhen hinweg "wirbt". Benutze ich das Tram weiter, springt mir kurz nach Verlassen des Bahnhofs SBB eine Hausfassade in die Augen, immerhin Richard Meyer-Architektur, welche sich in neueren Architekturführern von Basel darstellen lässt, welche mit Hilfe eines Riesenspruchbandes ihren inhaltlichen Leerstand verkündet. Drehe ich an gleicher Stelle den Kopf nach links, lese ich, immerhin noch auf Etagengrösse affichiert, gleiches über den neuen Herzog-& de Meuron-Bau. Werbung ist bewusste "Gestaltung".

 

Dass Werbung inzwischen massiv ins Stadtbild eingreift und sich dabei nicht scheut, Kitsch und Geschmacklosigkeit allen Stadtbewohnern, allen Stadtpassagen, allen Stadtansichten einfach zuzumuten, wird nicht diskutiert. Es wird auch nicht diskutiert, dass solcherlei selbstredend "erzieherisch" wirkt. Was Werbung darf, darf "Jugend" noch lange! Vandalismus zieht Vandalismus nach. Oder: Wer Geschmacklosigkeit und Kitsch als Stadtgestaltung zulässt, muss sich nicht wundern, wenn der Nachwuchs sich an diese Botschaft hält, dass man nämlich keinerlei Einschränkung in Kauf nehmen muss, wenn man etwas öffentlich mitzuteilen hat.

 

Der eine Vandalismus entsteht jedoch vermutlich doch eher spontan oder, was nachvollziehbar ist, wie Frau Alder dargestellt hat, aus Protest. Der andere, der allgegenwärtigere Vandalismus aber beruht auf Marketingstrategie. Gegen den ersten lässt man wie Herr Thüring "Null-Toleranz" los. Den zweiten sieht man, namentlich als "bürgerlicher" SVP- Politiker, offensichtlich schon gar nicht mehr.


Alois-Karl Hürlimann, Basel




"Jugendliche müssen spüren, dass sie bei uns willkommen sind"

Der vorgestellte Report zum Thema Jugendvandalismus bietet meiner Ansicht nach einen sehr prüfenswerten Ansatz. Was darin nicht auftaucht, ist die Rolle der Gesellschaft, von uns allen. Uns Erwachsenen fällt die Aufgabe zu, die Jugendlichen in die Gesellschaft einzuführen und ihnen da auch eine Mit-Gestaltungsmöglichkeit zu eröffnen. Wir müssen sie spüren lassen, dass sie bei uns willkommen sind und ihnen folgerichtig auch Platz einräumen. Wenn ich die Freiräume, die uns in unserer Freizeit zur Verfügung standen, mit jenen vergleiche, die Jugendliche heute haben, ist die Bilanz bedenklich. Kein Wunder, dass sie sich welche erobern, die mir auch nicht passen. Das Erlernen des Umgangs mit fremdem Eigentum setzt voraus, dass Entfaltungsmöglichkeiten zu Verfügung stehen, ohne dass diese nur mit der widerrechtlichen Aneigung fremden Eigentums zu realisieren sind. Vandalismus ist eine Form der Aneignung fremden Eigentums. Den Schlüssel zum Verständnis dieser Problematik liefert der Unterschied zwischen Besitz und Eigentum.

 

Wer setzt wann wie die Anregungen des vorgestellten Reports um? Es wäre schade, wenn es bei der Vorstellung auf OnlineReports bliebe.


Beatrice Alder, Beatrice Alder




"Auf allen Ebenen eine Null-Toleranz"

Mir fehlt jegliches Verständnis für Vandalenakte, Schmierereien und Zerstörungswut. Man kann dies aber wohl kaum auf eine schwere Kindheit oder dergleichen reduzieren. Viele Jugendliche finden es heute doch einfach nur "cool", solche Taten zu begehen. Dies hat weniger mit der schweren Kindheit zu tun als mit dem schlecht gelernten Anstand und der Erziehung zu Hause und dem Mangel an Verständnis, was "öffentliches Eigentum" anbelangt. Die Schaffung von sogenannten erlaubten Sprayplätzen macht die Sache nicht einfacher und besser, sondern man erreicht nur einen konträren Punkt. Niemand kann mir sagen, dass diese Jugendliche, die "schön" sprayen, gleichzeitig nicht auch für die Tags und Schmierereien zuständig sind. Der Drang nach dem Verbotenen bleibt so oder so, die 68er-Mentalität "Ich bin okay - du bist okay", sollte auch hier nicht zum Tragen kommen! Vielmehr sollte auf allen Ebenen eine Null-Toleranz exisitieren, denn ansonsten werden unsere Stadt, unsere Züge und unsere Umgebung auch weiterhin unnötig verschandelt.


Joël A. Thüring, Grossrat SVP, Basel



Was Sie auch noch interessieren könnte

Glosse zu Doppelnamen:
Wo sind die Bindestriche hin?

27. Februar 2025

Das Satzzeichen ist bei der Textverarbeitung der Bestattungsanzeigen verloren gegangen.


Reaktionen

Ein Leben mit der Gitarre:
René Hemmig im Porträt

16. Januar 2025

Tagsüber Proteinforscher, abends Jazz- und Blues-Gitarrist: "Hemmig kann alles."


Baselbieter Chronik wird
online zum Leben erweckt

11. November 2024

Der Kanton will verhindern, dass
"laufende Ereignisse" verschwinden.


Reaktionen

Kantonale Chronik ist aus
BL-Website verschwunden

1. November 2024

Der neue Baselbieter Web-Auftritt
bietet noch Luft nach oben.


Ist die Pauluskirche
vom Spalentor inspiriert?

15. August 2024

Gastbeitrag zur verblüffenden Ähnlichkeit der beiden Basler Wahrzeichen.


Keine Opferhilfe für den
Bruder des Mörders Mutlu

14. August 2024

Rekurs abgewiesen: Basler Appellations-
gericht
macht Verjährung geltend.


Ebenrain-Zentrum Sissach:
Der neue Chef im Porträt

24. Juli 2024

Der 60-jährige Entlebucher Christoph Böbner sieht sich nicht als Übergangslösung.


Viele Journalisten verlassen
die Branche – wir bleiben

18. Juni 2024

Das erste Jahr OnlineReports mit
Alessandra Paone und Jan Amsler.


Reaktionen

Platznot in den
Baselbieter Gefängnissen

16. Februar 2024

Der Kanton muss auf den geschlossenen Standort in Sissach zurückgreifen.


Haltestelle Hirzbrunnen:
Auch hier sind Fehler passiert

6. Februar 2024

Quartierbewohner beschweren sich über weniger Komfort nach der Sanierung.


Reaktionen

archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.