© Fotos by Beat Ernst, Basel, und Monika Jäggi, OnlineReports.ch
![]() "Betrachtung des ganzen Raumes": Grau-Piste Rosentalstrasse
Wie aus der grauen Rosentalstrasse eine Vorzeige-Meile werden könnteDie Aufwertung der Verbindung zwischen Basler Messeplatz und Badischem Bahnhof droht in die Provinzialität abzugleiten Von Monika Jäggi Stadtrand-Wohnungsbau und das Klybeck-Hafenareal sind die grossen Themen der Basler Stadtentwicklung. Dabei scheint die Zukunft eines Strassenzuges aus der öffentlichen Debatte verdrängt zu werden: Die graue Rosentalstrasse zwischen Messeplatz und Badischem Bahnhof hat das Potenzial, zur Basler Muster-Meile zu werden. Ein kürzlicher Augenschein in der Rosentalstrasse zwischen Messeplatz und Badischem Bahnhof zeigt ein tristes Bild: Verblasste Hausfassaden – Schattierungen von weiss, grau, braun, orange und rosa treffen auf grauen Teerbelag. Nebst den bunten Blumentrögen auf den Balkonen der Wohnhäuser sorgen nur noch die knallgelben, blauen und orange bemalten Eingänge der wenigen Restaurants und Geschäfte für willkommene Farbtupfer im Strassenbild. 8. Oktober 2014
![]() "Eintönige Anspruchslosigkeit" Etwas schmerzt die unbarmherzige Darstellung der Tristesse in und über die Rosentalstrasse hinweg. Monika Jäggis scharfe Beobachtungsgabe zwingt zum Realitätsbezug abseits von Planspielen. Hier wie anderswo in Basel hat sich in den letzten Jahren über Strassenzüge und Plätze hinweg eintönige Anspruchslosigkeit breitgemacht. Der öffentliche Raum bleibt zwar begehbar, aber verweilen will kaum jemand auf Transit- und Lagerzonen, die kein Wohlbefinden vermitteln können. Identitätslose Leerräume betreffen gleichermassen Passanten wie Anwohner. Es handelt sich in Basel um ein grundsätzliches und weitverbreitetes Malaise, das am Beispiel der Rosentalstrasse und deren Verlängerung exemplarisch aufgezeigt wird. Uns geht das Wohlbefinden im Stadtraum gänzlich verloren, wenn es nicht gelingt, den Strassen, Räumen und Plätzen Attraktivität zurückzugeben. Schonungslos ist Monika Jäggis Analyse. Und konstruktiv zugleich, denn sie blickt mit ihren Anregungen mutig und engagiert über diese Unerträglichkeiten hinaus. Konstantin Bachmann, Basel "Flanieren statt beschleunigen" Beim Lesen des Beitrags "Vorzeige-Meile" sticht mir der Begriff "Flaniermeile" ins Auge. Und ich assoziiere: Der neue Premierminister von Indien hat in Ahmedabad, der Hauptstadt des Teilstaates Gujarat, dessen Chief Minister er lange Jahre war, das Flussufer des Sabarmati River gewissermassen in eine saubere Flaniermeile verwandelt. Flaniermeilen sind das Wunschbild der bürgerlichen Gesellschaft, wie man bei Walter Benjamin nachlesen kann, dessen Äusserungen zum Flanieren allmählich überstrapaziert zu werden drohen. Vermutlich hat das etwas mit der Zeitwunsch-Verfassung unserer Gesellschaft zu tun: Man sehnt sich nach Flanieren oder wünscht sich, dass die Leute flanieren, vielleicht einfach als Codename für Konsumsteigerung. Die reale Zeitpolitik aber macht noch immer auf Beschleunigung...
Die Rosentalstrasse-Messe-Verbindung ist ein vertrackter Raum. Ich versuche mich zu erinnern, welche Rolle er für mich als im Kleinbasel aufwachsendes Kind gehabt hat. Messe, Rosentalanlage und sogar Rosentalstrasse waren für mich ein Aktionsraum. Und ich stelle fest, dass dieser irgendwann aus meiner Welt "herausgefallen" ist, nicht nur weil ich im Grossbasel und seither an anderen Orten der Schweiz und Europas gelebt habe. Das kürzliche Erlebnis des Messequartiers war vor diesem Hintergrund eigenartig, "nach Hause" gekommen, aber wie auf einenm Saturnmond, hart an Empfindungen der Agoraphobie. Es provoziert die Flucht in die Bar Rouge, von wo man alles aus der Distanz anschauen kann, von oben, fast wie in der Satellitenansicht von Google Maps. Von dort aus lässt sich aber eine lebendige Stadt nicht planen. Justin Winkler, Graz, Österreich |
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Brisanter Text zum Klybeck |
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