© Foto by Martin Graf
![]() "Mist noch nicht geführt": Wahlen 2011, Plakat-Wald in Münchenstein
Wahlkampf 2011: Ein besonders guter Baselbieter JahrgangEs geht gar nicht um Inhalte, sondern um Bauch-Entscheide: Der Zahltag für wahrgenommene und verpasste Gelegenheiten Von Peter Knechtli Plakate, Transparente soweit das Auge reicht: Der eidgenössische Wahlkampf im Baselbiet so lebendig wie schon lange nicht mehr. Es scheint um einiges zu gehen am 23. Oktober. Der Werbemarkt um Personen und Profile läuft heiss, die Mittel dazu sind fantasievoller als in früheren Jahren. Jetzt, da sich der Wahlkampf um die sieben (Baselland) und fünf (Basel-Stadt) Mandate im Bundesparlament dem Höhepunkt nähert, ist das Jammern über ein Phänomen im Baselbiet auch schon allgegenwärtig: Dieser Plakat-Salat! Diese dauerlachenden Schmeichler-Köpfe! Und vor allem: Keine Inhalte!
Hinweis: Die im Text eingestreuten Fotos stammen aus dem Wahlkampf-Arsenal der Akteure. 10. Oktober 2011
![]() "Auch ein Reichtum an Wahlkampf-Finanzen" Es ist immer schwierig abzuschätzen, welche Werbemittel in einem Wahlkampf zum Erfolg führen. Bringen die chaotischen Plakatwälder im Baselbiet wirklich den gewünschten Effekt? Oder sind sie einfach "Too Much"? Andererseits können sich in Baselland die Parteien genügend Plakate leisten. Ganz im Gegensatz zu Basel-Stadt, wo das Plakatieren durch das Monopol einer Plakatgesellschaft sehr teuer ist. Zwar sollte jede Partei (Liste) gleich viel Fläche an der Litfasssäule erhalten. Doch einige Parteien schaffen sich mehr Plakatfläche mit Unterlisten mit Listenverbindungen (Jungliberale, Grünliberale Senioren, Junge Grünliberale, CVP-Frauen, Junge CVP, Junge SVP, Jungfreisinnige).
Da muss nicht nur ein grosser Einfallsreichtum vorhanden sein, sondern auch ein Reichtum an Wahlkampf-Finanzen. Und da wird die Frage der Finanzierung und woher das nötige "Kleingeld" stammt (SP rund 1,5 Millionen Franken, SVP mehr als 15 Millionen) dann doch zu einer wichtigen inhaltlichen Frage. Die Herkunft der Mittel für die Wahlkampffinanzierung ist bei den meisten Parteien vollkommen undurchsichtig. In der Schweiz ist die Parteienfinanzierung intransparent. Da bleibt am Schluss kein gutes Bauchgefühl, denn es wird bei den Politikerinnen und Politikern sein wie überall: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Otto Kunz-Torres, Basel "Immer dieselben 'Grinde'" Für mich als ästhetisch orientierten Menschen ist es eine totale Belästigung, wochen- und monatelang immer dieselben "Grinde" anschauen zu müssen. PJ Wassermann, Hersberg "Fundierter Beitrag" Einmal mehr ein fundierter und lesenswerter Beitrag von Peter Knechtli. Stephan Gassmann, Aesch "Dünne Diagnose" Eins will ich ihnen zugestehen: Sie sind in ihrer Beurteilung des Wahlkampfs wenigstens ehrlich! Das kann man von Ihren Journalisten-KollegInnen nicht behaupten, die sich mit Erfolg jeder inhaltlichen Wahlkampfberichterstattung entziehen und lieber jeden Tag eine andere Sau das Dorf hinunterjagen, gleichzeitig aber lauthals darüber jammern, es gebe keine politischen Inhalte mehr im Wahlkampf. Zwar halte ich wenig von Ihrer dünnen Diagnose der politischen Gegenwart, die sich weitgehend auf Plattitüden (z.B. diejenige von der Überwindung des Kalten Krieges und der Aufhebung der gesellschaftlichen Gegensätze) und paralogische Gegensätze (z.B. die die der eingestandenen Hilflosigkeit, die besser sei als Schein-Rezepte) stützt, oder über das "Inhalts-Lager" unter den Wahlkämpfenden höhnt. Und ihr blauäugiges Bekenntnis, politische Verbindlichkeit sei Ihnen immer noch wichtig, findet leider keine wahrnehmbare Entsprechung in Ihrer Wahlkampf-Berichterstattung. Aber genau darum geht es mir: Sie sind wenigstens ehrlich, geben sich schon gar nicht den Anschein, es gehe Ihnen in diesen Wahlkampfwochen um politische Inhalte, sondern berichten lieber über ein paar zerdepperte Scheiben am Voltaplatz, ein paar zerschnittene Plakate im oberen Baselbiet und etwas Knatsch zwischen einem Uralt-Nationalrat und seinen politischen Urenkeln, die – wen wundert's – einfach nicht erwachsen werden wollen und können. Nun ist Ehrlichkeit zwar eine Tugend, aber kleine ausreichende Voraussetzung für guten Journalismus – aber das muss ich Ihnen als altem Medienhasen ja nicht sagen. Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, dass ich mich auf den 28. Oktober freue, wenn ein zweites Online-Medium aufs Netz geht, und gespannt bin, wie man es dort mit politischen Inhalten hält. Matthias Scheurer, Basel |
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