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"Mir geht es gut": Basler FDP-Politikerin Andrea Frost-Hirschi

"Das dramatische Ereignis traf mich überraschend in den Ferien"

Die Basler FDP-Grossrätin Andrea Frost-Hirschi über den überraschenden Rückzug von der Regierungsrats-Kandidatur


Von Peter Knechtli


Erstmals seit ihrem überraschenden Rückzug als Basler Regierungsrats-Kandidatin Mitte August bricht die freisinnige Grossrätin Andrea Frost-Hirschi ihr Schweigen: Gegenüber OnlineReports erklärt sie, wie sie als Frau in den Ferien selbst von einem dramatischen gesundheitlichen Ereignis überrascht wurde, wie die Öffentlichkeit Mitgefühl zeigte, und weshalb sie engagiert weiter politisieren will.


OnlineReports: Frau Frost, wie fühlen Sie sich heute, wenige Tage nach dem ersten Wahlgang der Basler Regierungsratswahlen?

Andrea Frost-Hirschi: Ich habe mich gefreut über das Ergebnis der bürgerlichen Viererliste. Mein Entscheid, die Kandidatur frühzeitig zurück zu ziehen, war aufgrund dieses Ergebnisses richtig. Wenn ich kandidiert hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass einer meiner Kollegen oder ich in den zweiten Wahlgang hätten gehen müssen, grösser gewesen. Die Wahl war ein klares Signal dafür, was die Leute in Basel wollen: Eine bürgerliche Regierung, die Brücken baut und auch klare Zeichen setzt.

OnlineReports: Haben Sie bedauert, dass bei Bekanntgabe der Ergebnisse Ihr Name fehlte?

Frost-Hirschi: Ich denke nicht. Es war ein so eindeutiges und erfreuliches Ergebnis, das so herauskam, wie wir es eigentlich wollten.

OnlineReports: Welches wäre der Effekt gewesen, wenn Sie im ursprünglichen Fünfer-Ticket kandidiert hätten?

Frost-Hirschi: Das Risiko für die gesamte Fünferliste wäre grösser geworden, weil mehr Kandidierende in den zweiten Wahlgang hätten gehen müssen. Die Konzentration der Kräfte auf vier Kandidaten war sicher günstig. Ich habe mir natürlich auch Chancen ausgerechnet, sonst hätte ich mich nicht aufstellen lassen. Aber wahrscheinlich hätte ich in den zweiten Wahlgang müssen.

 

"Es war ein dramatisches gesundheitliches
und emotionales Problem, das mich als Frau in
den Ferien überraschend traf."


OnlineReports: Sie haben sich Mitte August, für die Öffentlichkeit völlig überraschend, durch Rückzug Ihrer Kandidatur aus dem Wahlkampf zurückgezogen. Was war der Grund?


Frost-Hirschi: Es war eine dramatisches gesundheitliches und emotionales Ereignis, das mich als Frau in den Ferien überraschend traf. Und dies stellte mich vor den Kräfte-Entscheid: Ich konnte mich nicht voll im Wahlkampf engagieren und zugleich auch meine beruflichen Pflichten wahrnehmen. Es war ein sehr persönlicher Entscheid, den ich mit meinem Mann treffen musste.

OnlineReports: Können Sie uns sagen, welches die medizinische Diagnose war?

Frost-Hirschi: Es war ein einmaliges Ereignis, das man als Frau einmal erleben kann. Und es braucht einige Zeit, um dieses Ereignis zu verarbeiten.

OnlineReports: Wie geht es Ihnen heute?

Frost-Hirschi: Meine tägliche Arbeit als Personalchefin im Claraspital habe ich bereits nach anderthalb Wochen wieder aufgenommen. Heute geht es mir persönlich gut. Ich habe mich gut erholt. Und bin froh, dass ich mir diese politische Auszeit erlaubt habe.

OnlineReports: Fühlten Sie sich in der schweren Zeit nach dem Rückzug durch Parteileitung und Mitglieder getragen?

Frost-Hirschi: Ja, sehr stark. Ich habe 500 Briefe erhalten und zahlreiche Telefonanrufe von Leuten aus der Politik, die ich teils nicht einmal so gut kannte. Es waren Kontakte von rechts und links, Alten und Jungen, Frauen und Männern. Ebenso war der Kontakt zur Partei ungebrochen. Schliesslich haben sich auch die Medien mir gegenüber sehr professionell verhalten und mir den nötigen persönlichen Freiraum gewährt. Das ist eben auch baslerische Qualität: Man hat einen Umgang mit einander.

 

"Die FDP sollte ab und zu ein menschlicheres
Gesicht zeigen und dies auch kommunizieren."


OnlineReports: Die Parteileitung sprach damals davon, dass die Partei "im Moment Zielscheibe von Schicksalsschlägen" sei und durch Ihren Rückzug "Schaden genommen" habe. Hat Sie diese Aussage verletzt?


Frost-Hirschi: Es war für die Partei tatsächlich eine schwierige Situation. Die Partei hat aber keinen Schaden genommen, wie das hervorragende Ergebnis im ersten Wahlgang zeigt. Die FDP sollte aber ab und zu ein menschlicheres Gesicht zeigen und dies auch kommunizieren.

OnlineReports: Welches war der Grund, weshalb Sie damals keine öffentliche Begründung Ihres Verzichts abgaben?

Frost-Hirschi: Auch als Person des öffentlichen Interesses gibt es einen bestimmten Anspruch auf Schutz der Persönlichkeit und der Privatsphäre. Durch die Umstände, die ich nicht näher nennen will, war ich in meinen persönlichen Bereichen sehr stark betroffen.

 

"Ich wusste, dass meine Probleme
vorübergehender Natur sind."


OnlineReports: Sie haben damals Ihre Grossratskandidatur nicht zurückgezogen - was war der Grund?


Frost-Hirschi: Ich wusste, dass meine Probleme vorübergehender Natur sind und ich gern Grossrätin bin. Ich wusste, dass ich die parlamentarische Arbeit weiterführen kann, wenn ich mich wieder erholt habe.

OnlineReports: Sie wurden am Wochenende glanzvoll wiedergewählt. Werden Sie Ihr Amt antreten und ausüben können?

Frost-Hirschi: Natürlich, in vollem Umfang, und ich freue mich auch sehr darauf.

 

"Eine erneute Regierungskandidatur würde ich
nicht ausschliessen."


OnlineReports: Können Sie sich vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt erneut als FDP-Regierungskandidatur zur Verfügung zu stehen?


Frost-Hirschi: Dieser Entscheid wird immer durch die Gesamtpartei gefällt. Wenn sich diese Frage wieder stellt, dann schauen wir dies wieder gemeinsam an. Ausschliessen würde ich es nicht. Aber ich bin nicht die Einzige, die über die entsprechenden Möglichkeiten verfügt. Es gibt einige fähige Frauen in unserer Partei.

26. Oktober 2000


Andrea Frost-Hirschi

Gesprächspartnerin Andrea Frost-Hirschi ist seit 1999 Basler Grossrätin. Die 40jährige Juristin und Personalchefin des Claraspitals wurde diesen Sommer zusammen mit Polizeidirektor Jörg Schild als Teil einer freisinnigen Zweier-Kandidatur für die Regierungsratswahlen nominiert. Mitte August sagte Andrea Frost-Hirschi ihre Kandidatur auf dem bürgerlichen Fünfer-Ticket aus ernsthaften gesundheitlichen Gründen überraschend ab. Am 22. Oktober wurde sie als Grossrätin wieder gewählt. Von 1997 bis 1999 war sie im Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements des Innern Fachreferentin für Gesundheit, Kultur und Gleichstellung. Andrea Frost-Hirschi ist verheiratet und lebt in Basel.


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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
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Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

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