Europäisches Patentamt schiebt Biopiraterie den RiegelDas Europäische Patentamt widerruft ein Patent des deutschen Medikamentenherstellers Schwabe. Nichtregierungsorganisationen feiern den Entscheid als "ein grosser Erfolg gegen die Biopiraterie".Bern, 26. Januar 2010Empfindliche Schlappe für die Pharmafirma Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel: Das Europäische Patentamt in München hat das Patent für Pelargonium für nichtig erklärt. Das aus Südafrika stammende Pelargonium dient dem bekannten Erkältungsmedikament Umckaolabo als Basis und bescherte Schwabe "seit Jahren Gewinne, ohne diese - wie von der UN-Biodiversitätskonvention vorgeschrieben - mit der lokalen Gemeinschaft in Südafrika zu teilen", schreibt die Erklärung von Bern (EVB) in einer heute verschickten Medienmitteilung.
Die Nichtregierungsorganisation hatte den Fall zusammen mit der betroffenen Gemeinschaft und African Center for Biosafety vor das Europäische Patentamt gebracht und Einspruch erhoben. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Amtes war nun die "fehlende Erfindungshöhe". Schwabe hatte ein Patent auf die Wirkstoffextraktion aus der Pelargoniumwurzel für die Herstellung des Bronchitismittels Umckaloabo angemeldet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Erfindung des Pharmaunternehmens mit seinem Motto "Mit der Natur. Für die Menschen" : Heiler und Heilerinnen der südafrikanischen Alice Community verwenden Pelargoniumextrakte seit Jahrhunderten schon.
"Systemwechsel im Patentrecht notwendig"
Der Pharmakonzern Dr. Willmar Schwabe mit Sitz in Karlsruhe ist über 140 Jahre alt. Es hat sich laut eigenen Angaben "eine weltweit führende Position in der Entwicklung und Herstellung pflanzlicher Arzneimittel (Phytopharmaka)" erkämpft. Weltweit beschäftigt die Firma rund 3'500 Mitarbeitende. 2008 erreichte ihr Umsatz 525 Millionen Euro. Die schweizerische Niederlassung, die Schwabe Pharma AG, ist in Küssnacht am Rigi domiziliert. Weiterführende Links: |
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