Tropenwald-Schutz ist mehr Wunschdenken als Realität

Der tatsächliche Schutz der genutzten Tropenwälder beträgt weniger als zehn Prozent. Dies musste heute bei Bern die Internationale Tropenwaldorganisation (ITTO) eingestehen. Weil sie zudem die Rechte der Waldvölker ignoriere, wurde von ihr eine neue Strategie zur Rettung der Regenwälder verlangt.
Bern, 7. Juni 2011

Nichts scheint sich zu bessern, trotz Warnungen, Hilferufen, wachsenden Wetterextremen und Klimawandel: Die meisten Urwälder werden rücksichtslos weiter gefällt, ihre Menschen und Wildtiere entwurzelt, vertrieben oder gar getötet. Diesen Eindruck hinterlässt der zweite in zwei Jahren zusammengetragene Bericht der Internationalen Tropenwaldorganisation (ITTO), die gerade 25 Jahre alt geworden ist.

Heute wurden seine Ergebnisse vorgestellt – im internationalen UNO-Jahr des  Waldes und auf dem Berner Hausberg Gurten, wo sich Waldspezialisten aus aller Welt, Behördenvertreter und Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen zu einer Bestandesaufnahme zusammengefunden hatten. Der neuste Rapport zur Lage der Wälder vermag alles andere als zu beruhigen. Laut ihm würden "weniger als 10 Prozent" der global genutzten Tropenwaldfläche (53 Prozent) nachhaltig genutzt und effektiv geschützt. Im Rest herrscht mehr oder weniger Willkür.

"Erfolge dank internationaler Anstrengungen"

"Trotz Fortschritten in einigen Gebieten", blieben die Tropenwälder "durch Entwaldung und den Raub von Holz und anderen Waldprodukten stark gefährdet", stellt sogar das eher zurückhaltende Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in einer Medienmitteilung fest. Das SECO unterstützt seit Jahren die ITTO im Rahmen der Wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit finanziell oder mit Fachkräften wie beispielsweise dem renommierten Schweizer Waldexperten Jürgen Blaser.

Im Bericht, der von 60 internationalen Spezialisten und Spezialistinnen über 33 Tropenwaldländer zusammengetragen wurde, wird auch Positives vermeldet. Beispielsweise seien "die Sicherung von Nationalparks und Schutzwäldern verbessert  und die zertifizierten Waldflächen in den Tropen seit 2005 von 10 auf 17 Millionen Hektaren vergrössert worden". Erfreulich sei überdies, so die Mitteilung des SECO,  "dass sowohl eine verbesserte Transparenz in der Bewirtschaftung und Vergabe von Holzkonzessionen als auch in der guten Regierungsführung im Waldsektor" wahrgenommen werde. Dies sei vor allem den "internationalen Anstrengungen im Rahmen der Klimaverhandlungen" zu verdanken.

Massive Kritik an ITTO-Vorgehen

Der ITTO, zusammengesetzt aus den wichtigsten Produzenten- und Konsumentenländern von Tropenholz, brandete auf dem Gurten auch massive Kritik entgegen. Dass weniger als 10 Prozent der Tropenwälder nachhaltig genutzt werden, sei "schockierend" befand etwa Nationalrätin Maya Graf (Grüne BL).  Die Organisation, in der auch die Schweiz einsitzt, habe das Ziel aus den Augen verloren: "Sie vernachlässigt Kernursachen der Entwaldung wie die Korruption und die mangelnde Mitsprache der indigenen Völker an der Waldnutzung. Und Baru Bian, Landrechtsanwalt aus Sarawak, Malaysia, forderte von der vorab wirtschaftlich ausgerichteten Tropenholzorganisation, "endlich die indigenen Landrechte zu berücksichtigen".

In einer gemeinsamen Medienerklärung verlangten die Menschenrechtsorganisationen Bruno Manser Fonds (BMF) und die Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GfbV) "nach dem Versagen der ITTO" einen neuen Ansatz zur Rettung der noch verbliebenen Regenwälder. Die beiden Organisationen forderten heute die ITTO-Produzentenländer auf, die Rechte der indigenen Waldgemeinschaften vollumfänglich zu respektieren, die Bestrebungen zur Beendung der tropischen Waldzerstörung zu verstärken und eine verbesserte Regierungsführung und die Bekämpfung der Korruption anzugehen. Konsumentenländer sollten zudem sicherstellen, dass nur noch legales und nachhaltig produziertes Holz importiert wird.

Die ITTO dürfe nicht mehr tolerieren, dass ihre Mitgliedsländer die Mitspracherechte der indigenen Waldvölker an der Waldnutzung missachten, verlangte GfbV-Geschäftsleiter Christoph Wiedmer: "Die meisten Länder stimmten der UNO-Deklaration für die Rechte Indigener Völker im Jahre 2007 zu. Doch die Mitgliedsländer der ITTO ignorieren weiterhin ihre Verpflichtung, die Rechte der Waldvölker zu respektieren."




Weiterführende Links:
- "Eine Attacke auf das Herz Amazoniens"
- Schweiz soll Vermögen von Sarawaks Taib einfrieren
- Sarawak-Milliardär Taib als Geldwäscher verklagt
- Regenwald-Zerstörung: Holzkonzerne rücken ins Visier
- Regenwald-Abholzung fördert Verbreitung von Seuchen
- In Afrika operieren Holzkonzerne mit üblen Steuertricks
- Die letzten Waldelefanten Afrikas vor dem Aus
- Wenig Hoffnung für das Stehenlassen der Indianerwälder


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Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
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Cemi Thoma wird ab
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Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
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Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.