Sex-Sucht als Nebenwirkung: Novartis zahlt Millionen-AbfindungBasel, 14. September 2009Eine siebenstellige Summe hat der Basler Pharmakonzern Novartis dem englischen Verleger Richard Davis bezahlt, weil er behauptete, ein Hormonpräparat habe ihn sexsüchtig gemacht. Der Fall ereignete sich vor über zehn Jahren. Weil Davis an einem Hirntumor litt, der das Hormon Prolaktin produzierte, das Impotenz hervor rufen kann, habe sein Geschlechtstrieb über Jahre "geschlummert", berichtet der "Spiegel". Die Behandlung mit dem damaligen Sandoz-Präparat Parlodel (und dem Nachfolgepräparat Norprolac), das die Produktion von Prolaktin hemmt, habe laut Davis gravierende Folgen gehabt: Nicht nur habe er sein Verlagsunternehmen durch Missmanagement zu Grunde gerichtet, sondern auch anderweitig jeden Realitätsbezug verloren. So habe er eine eigentliche Sex-Sucht entwickelt und sei nur noch durch Bars und Bordelle getrieben. Vor zwei Jahren klagte Davis Novartis auf runde 12 Millionen Franken Schadenersatz ein. Im Rahmen einer aussergerichtlichen Lösung habe er etwa eine Million Pfund erhalten, was gegen 2,5 Millionen Franken entspricht. Novartis-Sprecher Mark Hill wollte diese Betragshöhe gegenüber OnlineReports nicht bestätigen. Dagegen betonte er, dass diese "rein kommerzielle Abfindung" an Davis "ohne Zugeständnis irgendeiner Schuld weder seitens von Novartis noch seitens der anderen Beklagten" - die Gesundheitsbehörden von Camden und Islington sowie die Medical Defence Union - abgeschlossen worden sei. Ein ähnlicher Fall wie jener von Davis sei Novartis nicht bekannt. Der Grund, weshalb Novartis laut Hill den Prozess ausschlug und in den Vergleich einwilligte: "Unsere Versicherung hat uns geraten, diesen Vergleich abzuschliessen, da wir auch bei einem allfälligen gerichtlichen Obsiegen mit geringer Wahrscheinlichkeit einen signifikanten Teil unserer Kosten zurückerhalten hätten. Ein Weiterführen des Prozesses hätte diese nicht mehr erhältlichen Kosten nur noch erhöht." |
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