© Foto by Survival International


Jetzt ist auch das Urvolk der Bo für immer verschwunden

Sie hiess Boa Sr. Sie war die letzte Überlebende des von England und Indien kolonisierten Volkes der Bo auf den Andamanen-Inseln. Nun ist auch sie tot, und niemand spricht mehr ihre Sprache: "Bo".
Basel, 5. Februar 2010

Letzte Woche starb Boa Sr (Bild) im Alter von 85 Jahren. Sie überlebte den Tsunami im Dezember 2004, doch hatte sie niemand mehr, mit dem sie sich in ihrer Muttersprache unterhalten konnte. Darunter habe sie gelitten, berichtet heute die Menschenrechtsorganisation Survival International.

Die Bo lebten geschätzte 65'000 Jahre auf den im Golf von Bengalen zwischen Indien und Burma liegenden Andamanen-Inseln. Sie, die Bo, und neun weitere indigene Völker wie die Jeru, Bea, Khora und Pucikwar zählten einst je zwischen 200 bis 700 Personen. Den zehn Völkern, von denen jedes eine eigene Sprache hatte, wurde von den britischen Eroberern der Sammelname "Grosse Andamanesen" verpasst. Einst insgesamt 5'000 Menschen, wurden sie durch Gewalt und Krankheiten arg dezimiert. Heute leben von den Grossen Andamanesen gerade noch 52 Angehörige. Boa Sr war ihr ältestes Mitglied. Mit ihr starb der letzte Mensch, der die Sprache "Bo" beherrschte.

Brutale Kolonisierung


Die Bo kamen als letztes Volk erst 1901 mit den Engländern in Berührung. Ein verhängnisvoller Kontakt: "Krankheiten, die von den Siedlern gebracht und von anderen Grossen Andamanesen Völkern weitergetragen worden waren, hatten die Zahl der Bo zu diesem Zeitpunk bereits auf 48 dezimiert", schreibt Survival International. Bei ihren Abwehrkämpfen gegen die einfallenden britischen Siedler wurden Hunderte Indigene getötet.

Hierauf änderten die Briten ihr Vorgehen: Sie bauten ein "Andamanen-Heim", in dem sie Andamanesen gefangen hielten. Viele starben in diesem Heim an Krankheiten und Missbrauch. "Von 150 Kindern, die dort geboren wurden, überlebte keines die ersten zwei Lebensjahre." Unter der indischen Herrschaft ging das Elend weiter: 1970 wurden die Grossen Andamanesen auf die winzigen Strait Inseln deportiert. Dort fristen nun die letzten Überlebenden ein von Abhängigkeit, Alkohol und Depressionen gezeichnetes Dasein.

"Quälend und schmerzhaft"

Boa Sr, schilderte Anvita Abbi, Professorin für Sprachwissenschaften, hatte noch ein weiteres Problem: "Da sie als letzte die Sprache Bo sprach, war sie sehr einsam und hatte niemanden, mit dem sie sich unterhalten konnte." Dabei habe Boa Sr einen sehr guten Sinn für Humor gehabt, und ihr Lächeln und herzliches Lachen seien "ansteckend" gewesen. Man könne sich nicht vorstellen, "wie quälend und schmerzhaft es ist, stummer Zeuge des Untergangs einer bemerkenswerten Kultur und einzigartigen Sprache zu sein", sagte Anvita Abbi.

Und Stephen Corry, Direktor der in London ansässigen Nichtregierungsorganisation Survival International, folgerte: "Die Grossen Andamanesen wurden zuerst Opfer von Massakern und dann beinahe durch patriarchalische Politik ausgelöscht. Übrig blieben ihnen Epidemien und der Verlust ihres Landes und ihrer Unabhängigkeit. Mit dem Tod von Boa Sr und der Auslöschung der Bo-Sprache, bleibt nun ein einmaliger Teil der Menschheit nur noch eine Erinnerung."

Der Verlust von Boa sei eine düstere Mahnung, nicht zu erlauben, dass die verbleibenden Urvölker auf den Andamanen-Inseln – und wohl auch anderswo – das gleiche Los ereile.




Weiterführende Links:
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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
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Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.