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Monica Gschwind: "Ich gehe meinen eigenen Weg"

Erstmals seit Übernahme der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion stellte sich die neue FDP-Regierungsrätin Monica Gschwind den Medien. Eindruck: Gar nicht so schwach wie häufig behauptet.
Liestal, 28. Oktober 2015

Was macht eine Regierungsrätin, der (etwas überspitzt formuliert), kaum im Amt, die halbe Direktion weggespart wird mit Vorgaben, die sie nicht mitbestimmt hat? Was macht eine Regierungsrätin, die mit Basel-Stadt über die Universitäts- und Kulturpauschale verhandelt, und die Leistungserbringer über die künftigen Subventionen während Wochen im Ungewissen lassen muss, weil sie die Verhandlungsinhalte nicht ausplaudern will und darf? Sie schweigt.

Ein schwieriger Einstieg

Es hat wohl selten ein Mitglied der Baselbieter Regierung schwierigere Einstiegs-Verhältnisse erlebt als die Freisinnige Monica Gschwind. Das muss ihr ohne Einschränkung attestiert werden, auch wenn der Liestaler Asphalt ganz nach jungfreisinnigem Vorbild ("Mehr Freiheit – weniger Staat") mit "#ohnimoni" vermutlich aus junglinker Urheberschaft versprüht ist.

Juso und junge Grüne waren es, die gegen die Sparmassnahmen im Bildungsbereich besonders aktiv und lautstark protestiert hatten. Ihnen kann Monica Gschwind schon ein erstes Zeichen der Flexibilität erwidern: Um die Lager und Projektwochen in der Sek I nicht dem Rotstift zum Opfer fallen zu lassen, werden die Sabbaticals an den Gymnasien sistiert. Mit dieser Kompensation kann das Sparziel von 650'000 Franken erfüllt werden.

Ein beherzter erster Auftritt

Heute Mittwochmorgen hatte Monica Gschwind ihren ersten Medienauftritt. Sie ging ihn beherzt an, musste für Detailauskünfte gelegentlich ihre Chefbeamten fragen und leistete sich auch mal einen Versprecher ("Filmfestival Rümlingen"). Auf verschiedene der zahlreichen Journalistenfragen – weshalb kneift sie am Dies academicus? wie steht's mit dem neuen Kulturleitbild? wie mit der Abschaffung der Schulräte? – gab sie keine präzise oder eine eher allgemein gehaltene Antwort.

Dennoch liess die neue Bildungs-Chefin Konturen eines eigenen Profils erkennen. Sie ist jetzt nicht mehr parlamentarische Interessens-Vertreterin, sondern sie will sich jetzt, wie sie betont, "für das Wohl der Gesamtbevölkerung einsetzen". Sie will "Ruhe und Kontinuität" in ihre "Wunschdirektion" bringen. Sie will die Jahre der "Verunsicherung" im Bildungsbereich – auch durch Volksinitiativen, die sie selbst unterstützt hat – beenden. Sie will "Planungssicherheit" erreichen durch Lösungen, die nicht eine weitere Flut an Volksbegehren zur Folge haben. Auf diese Weise soll es gelingen, "einen Ausstieg aus dem Harmos-Konkordat zu vermeiden".

Zum Fremdsprachen-Projekt "Passepartout" meint die Bildungspolitikerin, die bisher getätigten Investitionen sollen "so weit wie möglich gesichert werden" – wie es weiter geht, ist noch offen.

Keine Wasserträgerin Wiedemanns

Gewählt wurde Monica Gschwind auch mit der Unterstützung des Komitees "Starke Schule Baselland" des grün-unabhängigen Landrats Jürg Wiedemann, der mit seinen unterschiedlich erfolgreichen Initiativen seit Jahren als bildungspolitische Dampfmaschine agiert. Die neue Amtsträgerin sagt, sie sei ihrem Supporter nicht verpflichtet: "Ich gehe meinen eigenen Weg, auch in Zukunft."

Als Wegweiser dienen ihr die zahlreichen Gespräche, die sie mit Lehrpersonen, Schulratspräsidien, Bildungskonzeptern, Fachhochschulräten und vielen weiteren Fachpersonen geführt hat und noch führen wird. Der "Marschhalt" auf der Ebene Sekundarstufe I läuft weiterhin als "ergebnisoffener Prozess", in den alle Akteure eingebunden sind. Neues dazu gibt es noch nicht zu sagen.

Gut, Monica Gschwind ist nicht die Kultursüchtige, die in den grossen Häusern Basels Erfüllung findet. Sie könne nicht sagen, wann sie zum letzten Mal eine grosse Basler Kulturinstitution besucht habe, sagte sie auf eine OnlineReports-Frage. Sie fügte aber sogleich an, dass sie ihre eigenen kulturellen Präferenzen habe und den Wert des baselstädtischen Kulturangebots in keiner Weise in Frage stelle.

Kultur – "es braucht sie einfach"

So war man dann auch leicht überrascht, als sie – um eine Definition des Begriffs "Kultur" gebeten – recht facettenreich antwortete und Kultur als eine Art geistiges Grundnahrungsmittel anerkannte: "Kultur ist ein Teil der Identität, sie fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, macht neugierig, ist wichtig für die Bevölkerung, trägt zur Entspannung bei und regt zum Nachdenken an. Sie kann auch experimentell sein. Es braucht sie einfach."

Monica Gschwind wählte ihre Worte mit Bedacht, aber zeitweise auch entschlossen, als sie sich "hundertprozentig zur bikantonalen Trägerschaft der Universität Basel" bekannte. Entgegen anfänglichen Reserven will sie nun doch auch einen Kulturamts-Leiter einstellen, der sie berät und entlastet und jährlich viele hundert Gesuchsanträge prüft.

Obschon insgesamt deutlich weniger Mittel zur Verfügung stehen, sollen die Baselbieter Kulturinstitutionen weiterhin unterstützt werden. Die regionale Filmförderung soll sogar dank Kooperation mit Basel-Stadt mehr Mittel erhalten. Gegen Ende November soll darüber detailliert informiert werden.

Sicher ist eines: Die Arbeit wird Monica Gschwind so rasch nicht ausgehen. Ihre Agenda sei schon übervoll. Der nächste freie Termin sei erst nächsten April. "ohnemoni" geht's nicht.



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.