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Nach Weibel-Attacke: Landschreiber Peter Vetter geht

Liestal, 12. September 2017

Eklat in der Baselbieter Landeskanzlei: Deren Chef, der Erste Landschreiber Peter Vetter (Bild), tritt kommenden November unerwartet nicht mehr zur Wiederwahl an. Dies, nachdem er von SVP-Landrat Hanspeter Weibel, Präsident der Geschäftsprüfungs-Kommission (GPK) massiv angegriffen worden war.

Der 55-jährige Landschreiber hatte seine Führungsfunktion in der Landeskanzlei am 1. April 2014 angetreten. In seinem heute Dienstag an Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger und Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro übermittelten Schreiben hält Vetter fest, er habe in letzter Zeit einen "so grossen Kräfteverschleiss" verspürt, dass "ich nicht sicher bin, ob ich das Amt noch einmal über vier oder gar acht Jahre weiterführen könnte".

Weibels "persönliche Abrechnung"

Und weiter: "Um ernsthaften Schwierigkeiten vorzubeugen, habe ich mich daher entschieden, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten und im November nicht zur Wiederwahl anzutreten." Die Wiederwahl wäre auf 16. November angesetzt gewesen. Vetters Tätigkeit beim Kanton Baselland endet somit Ende März 2018. Am 1. April 2018 wird der Sozialdemokrat als Partner in die Basler Anwaltskanzlei "SwissLegal Dürr + Partner" eintreten und damit wieder als Advokat tätig sein.

Im Gespräch liess Peter Vetter keinen Zweifel daran, dass ihm die Angriffe von GPK-Präsident Hanspeter Weibel "stark getroffen" hatten. Vor wenigen Tagen hatte Weibel im Landrat sinngemäss gesagt, die Landeskanzlei funktioniere trotz des ersten Landschreibers gut. Darauf kam es zu einer starken Solidarisierung des Landrats gegenüber Vetter und einem Kritik-Gewitter über Weibel, dem vorgeworfen wurde, er betreibe eine "persönliche Abrechnung".

Vetter spricht von "öffentlicher Diffamierung"

Obschon auch die Baselbieter Regierung klar hinter Vetter steht, mochte der korrekte und zurückhaltende Politik-Organisator nicht mehr weitermachen. "Man weiss nie, wann der Wind wieder in Richtung Angriff kehrt", sagte Vetter gegenüber OnlineReports.ch: "Wenn einer (wie Weibel, Red.) solche Vorwürfe ungestraft äussern kann, dann ist das eine Ungehörigkeit, die ich mir nicht bieten lasse." Er sei durch Weibel "einer öffentlichen Diffamierung ausgesetzt gewesen, die in einer guten politischen Kultur keinen Platz hat". Erschwerend sei hinzugekommen, dass er sich aus Loyalität "nicht öffentlich äussern" durfte.

Die Führung der Landeskanzlei war im Sommer wegen interner Unzufriedenheit durch Mitarbeiter von der GPK in die Kritik geraten. Die Kanzlei der Regierung und gleichzeitig des Parlaments befand sich seit längerer Zeit in einem Change-Prozess.

Damit wiederholt sich ein Schicksalschlag, den die Landeskanzlei schon vor vier Jahren traf. Zermürbt verzichtete der damalige Erste Landschreiber Alex Achermann auf eine Wiederwahl. Kurz darauf, im September 2013, verliess auch die Zweite Landschreiberin Andrea Mäder das Regierungsgebäude in Liestal. Auf die Frage von OnlineReports.ch, ob er sich um die Chef-Stelle bewerbe, meinte der Zweite Landschreiber Nic Kaufmann: "Das lasse ich noch offen. Mir gefällt meine Arbeit sehr."

Lob von der Partei

In einer erste Stellungnahme äusserte Vetter Partei SP "grosses Bedauern". Vetter, der die Leitung der Landeskanzlei übernommen habe, als diese in einem "desolaten Zustand" war, habe eine "erhebliche Lücke" hinterlassen. Mit viel Aufwand und grossem Geschick habe er die Parlamentsdienste neu aufgegleist und es so möglich gemacht, dass die parlamentarische Arbeit wieder effizient und in geordnetem Rahmen erfolgen konnte. Die Verantwortung für die Folgen von Vetters Entscheid müssten nun jenen, "die durch unsachliche, politisch motivierte Angriffe die seriöse Arbeit des Landschreibers in Frage gestellt haben", wird Fraktionspräsidentin Mirjam Locher zitiert.

Pointiert äussert sich auf Twitter CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Trocken schreibt sie: "Der landrätlichen GPK fehlt jeglicher Anstand im Umgang mit Mitarbeitern." BDP-Präsident Marc Bürgi schreibt auf Facebook: "Es wird Zeit, dass Weibel abgesetzt wird. Unhaltbar, diese Person!"

Kommt auch in Liestal der Parlamentsdienst?

Möglicherweise führt der erneute Wechsel an der Spitze zu einer grundlegenden Reform der Landeskanzlei nach dem Basler Modell, das eine Staatskanzlei (für die Regierung zuständig) und einen Parlamentsdienst (Administration des Grossen Rates kennt).




Weiterführende Links:
- Rücktritte im Baselbiet: Mundschin und Brandenberger
- Landschreiber-Wahl: CVP/EVP-Fraktion für Achermann
- Alex Achermann zum Ersten Landschreiber gewählt
- Andrea Mäder wird Zweite Landschreiberin
- Landschreiber Alex Achermann verlässt Landeskanzlei
- Landeskanzlei in schwerer Krise: Achermann schon weg
- Nic Kaufmann wird neuer Zweiter Landschreiber


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.