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Barfüsserplatz-Bar: Zweite Chance auf eine "Bloody Mary"

Lärm verunmögliche am Basler Barfüsserplatz ein Wohnen, meint ein Hausbesitzer und richtet eine Bar ein. Geht nicht, sagt das Bauinspektorat. Deshalb diskutierte das Verwaltungsgericht heute Dienstag über Lärm, Gastronomie und Erotik.
Basel, 26. Mai 2015

Der Eigentümer des Hauses am Barfüsserplatz 17 (Bild, Mitte) möchte nach seiner Pensionierung noch weiter auf seinem Weg im Gastgewerbe arbeiten. Also eröffnet er die kleine "My Way"-Bar im zweiten Stock seines Hauses. Der Marmorboden glänzt, die Säulentischchen sind poliert und die violetten Barhocker laden zum Verweilen ein.

Doch das Bauinspektorat hat keine Freude an Gin Tonic oder Cuba Libre in der dortigen Lokalität: Der Gastwirt baute eine Wohnung zu einer Bar um. Sein Architekt hatte sehr wohl ein Baugesuch eingegeben, aber – dummerweise – den Umnutzungsantrag vergessen. Dreissig Tage nach der Baupublikation dachte sich der rüstige Pensionär, dass er mit Bauen beginnen könne und liess die Schlagbohrer anwerfen.

Richter in der Bar

Doch die Behörde liess nicht locker und zog den Cocktail-Mixer vor die Baurekurs-Kommission, die dem Bauinspektorat Recht gab. Wohnen habe vor dem Gastronomischen den Vorrang, der Umnutzung könne nicht zugestimmt werden. In der Bar fliesst aber mittlerweile bereits der Sangria. Daher gab der Barkeeper nicht auf und gelangte vor das Verwaltungsgericht.

Fünf Richterinnen und Richter nahmen heute Dienstag vor Ort einen Augenschein. Sie wollten wissen, warum eine Wohnung nicht mehr möglich sei. "Zu viel Lärm", erklärte der Besitzer und verwies auf die vom Bauinspektorat bewilligte Nachtnutzung der "Don`t worry – be happy Bar" einen Stock tiefer. Zudem sei auch nachts auf dem Barfüsserplatz viel Lärm und morgens um 7 Uhr kämen bereits wieder die Lieferanten.

Puff oder doch nicht?

"Es ist unmöglich zu schlafen", meinte der Besitzer und sah darin seinen Weg, indem er selber "Sex on the Beach" ausschenkte. In der Wohnung einen Stock höher gäbe es ebenfalls Sex – nicht am Strand, aber auch ohne staatliche Bewilligung. Auf die Frage, ob die Mieterin im Besitz einer Gewerbebewilligung sei, zuckten alle mit den Schultern. "Man weiss es nicht", fasste Daniel Wagner, der Anwalt des Barbetreibers, zusammen. Also schon wieder eine Wohnung, die eigentlich keine mehr ist.

Gerichtspräsident Stephan Wullschleger (SP) sah sich zusammen mit seiner Kammer im gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen Wohnungsnot, Gastronomie, Gewerbefreiheit und Bewilligungen. Ein öffentliches Interesse an all diesen Ansprüchen wollte das Gericht in seinem Entscheid auch wahren. Erschwerend kam dazu, dass in diesem Bereich erst kürzlich das Gesetz änderte. Während sich das Bauinspektorat noch auf das alte berief, forderte Wagner bereits die neuen Regeln ein.

Bar ist mit Auflagen möglich

Wullschleger sah durchaus die Möglichkeit, eine Bar einzurichten, zumal dies nach neuem Gesetz eher möglich sei. Er forderte aber klar, dass das Dachgeschoss eine Wohnung bleiben müsse, da sonst die Mischnutzung der Liegenschaft endgültig keine mehr wäre. "Allenfalls müssen sie mit Auflagen rechnen", sagte er an den Besitzer gerichtet. Dazu dürften vor allem Lärmdämmungen und -isolationen sowie Schallschutzfenster gehören. An die Leiterin des Bauinspektorates, Luzia Wigger Stein, gerichtet, meinte Wullschleger: "Man hätte damals schon etwas machen müssen, als ein Nachtlokal mit Nachtnutzung bewilligt worden ist."

Das Urteil könne eine grosse präjudizielle Wirkung haben, dessen sei sich das Verwaltungsgericht durchaus bewusst. Daher erteile es keine Bewilligung, sondern sende das Geschäft zurück an das Bauinspektorat. Wigger Stein muss es nun neu prüfen und beurteilen.
 
Vor den Türen des Gerichtssaales sprachen die beiden Parteien bereits wieder lösungsorientiert miteinander. Die Chance, dass der Barkeeper seinen "My Way" nun gehen kann, ist gross.



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.