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Ältester Mensch der Welt: Sex weiblich, 121 und topfit

Die älteste Mensch der Welt dürfte eine Amazonas-Indianerin sein. Die Kaxinawá-Angehörige soll 1890 das Licht der Welt erblickt haben. In ihren rund 44'200 Lebenstagen erlebte sie neben Freuden und Sorgen auch Sklaverei und Ausrottung.
London, 1. September 2011

Die alte Dame wird, wenn auch bis dahin alles gut geht, diesen Samstag ihren nächsten Geburtstag feiern können – den hunderteinundzwanzigsten (121)! Die offensichtlich immer noch rüstige Jubilarin lebt in Brasilien. Sie heisst Maria Lucimar Pereira. Ein portugiesischer Name, obwohl sie kein Portugiesisch spricht. Denn Frau Pereira ist eine Indianerin, eine Angehörige des Kaxinawá-Volkes, das in den Amazonaswäldern des heutigen Bundesstaates Acre lebt und dessen Lebensraum von Missionen, Soldaten, Siedlern und Konzernen besetzt worden war.

So ist die bald 121-Jährige aus dem Dorf Grota auch eine Kolonisierte, der erst 95 Jahre nach ihrer Geburt von der Republica Federativa do Brasil in der Stadt Feijó eine Geburtsurkunde ausgestellt wurde. In das Dokument hat der Staatsbeamte Edinaldo Miguel Prado de Carvalho am 21. Oktober 1985 das Geburtsdatum mit seiner Schreibmaschine getippt: "tres (03) de setembro de mil oitocentos e novente (1890)". Lesen konnte Maria Lucimar Pereira die Urkunde aber nicht.

Zum Essen nur natürliche Nahrung

Ihr richtiger, ihr indigener Name, teilt die Menschenrechtsorganisation Survival International (SI) in ihrer Medienmitteilung leider nicht mit. Sprecherin Alice Bayer versuchte diesen  auf Anfrage von OnlineReports herauszufinden. Mit Erfolg: Die Alte werde von der indianischen Bevölkerung im Dorf Grota Pará genannt – ihr Kaxinawá-Name. Nicht ganz ersichtlich ist, weshalb ihr exaktes Geburtsdatum bekannt ist. Denn Jäger- und Sammlervölker wie die Kaxinawá kennen ursprünglich keine Kalender, keine Bürokratie, keine Schriften und auch keine Archive. Sie leben und erleben, sie erinnern sich und erzählen ihre Geschichten weiter. Diese bleiben nach ihrem Ableben in den Erinnerungen ihrer Verwandten, Kinder und Bekannten, und irgendwann lösen sich auch diese Erinnerungen auf.

Ihren 121. Geburtstag, den 3. September 2011, will Pará mit ihrer Familie verbringen. Dies im Kreise verschiedener Enkelgenerationen. Menschen ihres Alters fühlen sich auch einsam. Niemand lebt mehr, mit dem alte Lebenserinnerungen ausgetauscht werden können. Ihr Methusalem-Alter führt die fitte und nach wie vor aktive Greisin laut SI auf die gesunde Lebensweise zurück. So ernähre sie sich ausschliesslich von natürlichen Lebensmitteln. Ihre Nahrung bestehe aus gegrillten Fischen und Affen sowie aus Maniok und Bananenbrei. In ihrem 80-Seelen-Dorf leben allerdings noch weitere vier Menschen, die älter sind als 90 Jahre.

Sklaverei und anhaltender Landraub

Im langen Leben der Pará "explodierte" auf der Erde nicht nur der technische Fortschritt. Die Kaxinawá-Indianerin, so ruft SI-Direktor Steven Corry in Erinnerung, erlebte unter anderem auch die Zeit des Kautschukbooms im Amazonas: "Dieser schwappte Ende des 19. Jahrhunderts durch die Amazonasregion und rottete 90 Prozent der indianischen Bevölkerung durch Sklaverei und brutale Gewalt aus."

Gebessert hat sich die Situation der Amazonas-Indianer in Brasilien nicht wirklich. Goldsucher, Siedler, Grossfarmer, Holzkonzerne und Produzenten von Palmöl und Biokraftstoffen lassen ihre Lebensräume weiterhin schrumpfen. Die grösste und sehr reale Bedrohung ist das weitere und teils bereits in Gang gesetzte Überfluten riesiger Amazonasgebiete durch den Bau von Staudämmen, die Brasilien zu einer erstrangigen Industrienation machen sollen – wiederum auf Kosten der kolonisierten Indianer im Land. Auch dies bleibt der betagten Pará nicht erspart.

Was Statistiken behaupten

Wollte sie sich über ihre Jugendzeit austauschen oder über Ranglisten streiten, müsste die Indianerin aus dem umzingelten Amazonas nach Georgia, USA, reisen und Besse Cooper treffen. Diese soll laut der freien Enzyklopädie Wikipedia, die  Pará alias Maria Pereira nicht einmal erwähnt, der älteste – registrierte – Mensch (geb.1896) auf dem Erdball sein. Ihr folgen die drei Monate jüngere Japanerin Chiyono Hasegawa und Dina Manfredini (1897) aus Iowa, USA. Würde Wikipedia Pará berücksichtigen, rutschten auf der Rangliste alle diese Damen einen Platz weiter nach unten. Wenn Alter tatsächlich weise macht, würden sie den Rangverlust allerdings mit Gelassenheit hinnehmen.

Die meisten der ältesten Menschen leben in Japan und den Vereinigten Staaten. Als ältester europäischer Mensch wird die Französin Marcelle Narbonne aufgeführt. Sie ist  erst 113 Jahre alt. Nicht unwahrscheinlich ist aber auch, dass der tatsächlich "älteste noch lebende Mensch" in gar keiner Statistik auftaucht, gibt es doch Länder mit Völkern, die bei weitem nicht voll "durchbürokratisiert" sind.




Weiterführende Links:
- "Eine Attacke auf das Herz Amazoniens"
- Wenig Hoffnung für das Stehenlassen der Indianerwälder
- Alternativer Nobelpreis für "Indianerbischof" Kräutler
- Riesenstaudamm Belo Monte bedroht 20'000 Indianer
- Oberstes Gericht Brasiliens fällt "historisches" Urteil
- Ölkonzerne blasen zum Angriff auf unkontaktierte Indianer


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RückSpiegel

 

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Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

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Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.