Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Seit "Sex Pistols": Shit, sind wir brav

In letzter Zeit lese ich im Hinblick auf meine Maturarbeit viel über Punk. Über die "Sex Pistols", die Ende Siebziger in der Londonder Hausbesetzer-Szene verwahrlosten. Über Sid Vicious, den Bassisten der Band, der dort nächtelang auf Speed seine Lines übte.

Sid Vicious könnte, wenn er nicht an einer Überdosis gestorben wäre, mein Grossvater sein. Die Schäbigkeit dieser Zeit aber fasziniert jetzt, drei Generationen später, noch immer.

Der Unterschied: Heute sind wir alle so brav.

Statt wie die Punks im Ausgang zu randalieren, inszenieren wir uns im Internet als versiffte Jugendliche. Wenn eine Freundin nach der Party die überquellenden Aschenbecher für "ihr Projekt" mit dem Titel "Chaos" fotografiert, zeigt sich: Heute gilt Ästhetik statt Aufstand.


"Erst mit etwas Strassendreck
entsteht die perfekt grau-weisse Patina."


A
uch beim Style gilt es, die richtige Dosis Schäbigkeit zu treffen. Die ersten Monate mit neuen weissen Turnschuhen sind eine Qual; erst mit etwas Strassendreck entsteht die perfekt grau-weisse Patina. Und wehe, Mama wirft die Schuhe in die Waschmaschine.

Wie die Punks damals mit Style zu schockierten, ist für uns heute unmöglich. Latexhosen, auch für Männer, mit denen Jungs damals vor allem ihre Väter entsetzten, bekommst du heute im "Zara"-Webshop.

Wir tragen eh den halben Kleiderschrank der Eltern. Der ist voll von Teilen, die plötzlich wieder in sind. Der grösste Schock, den wir unseren Eltern zufügen können, besteht darin, dass wir ihnen vor Augen führen, was sie früher mal trugen.

Selbst an illegale Parties zu gehen löst keinen Nervenkitzel aus. Es sind ohnehin alle dort, das Abenteuer ist Mainstream. Dass die wenigsten Jugendlichen auf dem Lysbüchel-Areal à la Sid Vicious unterwegs sind, hat die Basler Polizei nicht begriffen.

Tränengaswolken sind übrigens ein gutes Fotomotiv.

Die Freundin, die Aschenbecher fotografiert, sammelt an solchen Partys ihre Bierdeckel und die Aufreisslaschen der Dosen und recycelt das Alu einmal monatlich. So brav sind wir.

Seid froh, Sid Vicious hätte das nie getan.

Unsere Rebellion beschränkt sich eben darauf, am Freitag nach dem Deutschunterricht aus einem Reclamheft den Filter für einen Joint zu drehen. Ganz nach dem Motto: "Schiller chasch rauche."

8. April 2019
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Buah, war der dreckig"

Spannende Betrachtung, Herr Kaufmann. Aber ich glaube, ihre Betrachtung in der Kolumne ist etwas zu einfach geraten und ich hoffe, dass Sie sich in der Maturaarbeit etwas vertiefter damit beschäftigen werden. In dem vorliegenden Text schauen Sie – grob zusammengefasst – zu dem versifften Sid auf, sagen: "Buah, war der dreckig" und stellen fest, dass die Jugend von heute maximal Schiller raucht und die Asche wahrscheinlich sofort biologisch entsorgt.

Wenns denn so wäre, dann wäre das schön (und vielleicht etwas langweilig). Aber auch in diesen aktuellen Jahren haben wir Menschen wie Amy Winehouse oder Pete Doherty, die beide auch "Linien zogen" und Musik gemacht haben.

Die Ursache, dass man an diese Leute nicht mehr so raufschaut und postmortem als "faszinierend" einstuft, liegt unter vielem anderen vermutlich auch in der Art und Weise wie die Fachmedien darüber berichten und diese Menschen nicht mehr ganz so exklusiv dastehen. Wir lesen doch fast wöchentlich von Stars, die in Entzugskliniken eintreten oder die man tot in ihren Hotelzimmern auffindet.


Daniel Thiriet, Riehen



"Der legendäre Postzugräuber"

Grüezi Herr Kaufmann, Sie schreiben die Maturarbeit über die "Sex Pistols" und erwähnen insbesondere Sid Vicious. Dabei hatte die Band doch einen echten Schwerverbrecher (der Scotland Yard jahrelang an der Nase herumführte) in ihren Reihen: Roland Biggs, einer der legendären Postzugräuber von England! Auf Wikipedia erfährt man alles über ihn. Wahrscheinlich wissen Sie das ja alles. Wenn nicht, dann jetzt.


Peter Graf, Basel



"Auch Attitüde und Inszenierung"

Schöner Kolumnentext von Max Kaufmann und viel Spass und Erfolg beim Erarbeiten der Punkzeit. Mit etwas Abstand zu dieser und jugendbewegter Zeiten lässt sich sagen, dass damals (wie wohl auch heute) neben viel Überzeugung auch einiges Attitüde und Inszenierung war. Wichtig, dass die Haare und die Kleider "richtig" rüberkommen. Die Rebellion am Freitag mit "Schiller chasch rauche" sah damals nicht so viel anders aus.


Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier, Basel


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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.