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Überparteiliche Offensive für Komplementärmedizin

Eine breite politische und fachliche Allianz kämpft in der Region Basel für eine gedeihliche Zukunft der Komplementärmedizin: Die Ja-Offensive gilt der Volksabstimmung vom 17. Mai über einen Artikel in der Bundesverfassung.
Basel, 16. April 2009

Die Nationalrätinnen Kathrin Amacker (CVP, BL), Maya Graf (Grüne, BL) und Silvia Schenker (SP, BS) sowie Peter Malama (FDP, BS) bilden das Präsidium des Nordwestschweizer Komitees, das für ein deutliches Ja zur Komplementärmedzin in der Volksabstimmung in einem Monat kämpft. Heute Donnerstagmorgen präsentierte das Komitee im Beispiel des Komplementarmediziners Jürg Fritschi und des nichtärztlichen Therapeuten Stephan Moor seine Argumente zur Stärkung einer Gesundheitssparte, die mittlerweile 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung in Anspruch nimmt.

Rückkehr in die Grundversicherung

"Die Komplementärmedizin wird heute in verschiedenen Bereichen an den Rand gedrängt", sagte Moor und dachte dabei an die Unterbindung nationaler Diplome für nichtärztliche Therapeuten, Versicherungs-Nachteile und eine verschärfte Heilmittelverordnung der Swissmedic. Kern des heutigen Problems: Die Komplementärmedizin fiel im Jahr 2005 auf Geheiss des Departements von Bundesrat Pascal  Couchepin aus der Grundversicherung, was die Inanspruchnahme der zunehmend gefragten Therapien stark erschwerte.

Am 17. Mai steht nun gesamtschweizerisch ein Verfassungsartikel zum Entscheid an, der wie folgt lautet: "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementarmedizin." Es handelt sich dabei um einen Gegenvorschlag der Bundesversammlung auf eine Volksinitiative aus Kreisen der "sanften Medizin", die letzten Oktober zurückgezogen worden war.

Keine zusätzliche Prämien-Belastung

Aus dem Verfassungsartikel lässt sich die Pflicht ableiten, bestimmte Leistungen der Komplementärmedizin wieder durch die Grundversicherung abdecken zu lassen: Anthoposophische Medizin, klassische Homöopathie, Neuraltherapie, Pflanzentherapie und traditionelle chinesische Medizin. Es sei wichtig, diese Therapiefelder auch sozial Schwachen zugänglich zu machen, die über keine Zusatzversicherung verfügen.

Das Komitee betonte an der heutigen Medienkonferenz in Basel, dadurch würden die Krankenkassenprämien nicht zusätzlich verteuert. Grund: Es gebe keine Hinweise darauf, dass Patientinnen und Patienten sich gleichzeitig von Schulmedizinern und Ärzten der so genannten "integrativen Medizin" behandeln liessen. Patienten mit Zusatzversicherung für Komplementärmedizin hätten in der Grundversicherung "sogar geringere Kosten" (Fritschi) verursacht als jene ohne Zusatzversicherung. Die Grundversicherung bleibe auch bei einer Annahme des Verfassungsartikels "kostenneutral".

Kritik an Swissmedic

Die Ja-Befürworter betonten, dass Komplementärmedizin "keine Alternative" zur Schulmedizin seien, sondern "eine Ergänzung". Jede Schule habe ihre Stärken und werde immer mehr zum "Partner" der jeweils andern. Eine aktuelle Studie zeige, dass 75 Prozent aller Hausärzte Komplementärmedizin direkt oder durch Überweisung nutzten. Nationalrätin Schenker hielt dann doch fest, der Ausschluss der gegenüber der Schulmedzin "günstigeren" Komplementärmedizin aus der Grundversicherung sein ein "Gesetzesverstoss" gewesen.

Kritik an der Zulassungsbehörde Swissmedic übte Nationalrätin Amacker, um die Bewahrung des Heilmittelschatzes besorgt: Das Heilmittelgesetz schreibe eine "vereinfchte Zulassung" vor, während Swissmedic gleichzeitig "komplexe, bürokratische und relativ teure" Verordnungen erlassen habe. Dadurch sinke die Zahl der zugelassenen Heilmittel, der Schwarzmarkt nehme zu und die Arzneimittel-Sicherheit können nicht mehr gewährleistet werden. Die promovierte Pharmazeutin forderte auch eine stärkere Berücksichtigung der Komplementärmedizin in Lehre und Forschung und die Einrichtung von landesweit elf Professuren, damit das Knowhow der "sanften Medizin" auch in die Basisausbildung der Ärzte einfliesse.

Aktionstag auf dem Barfüsserplatz

In der Region Basel bleiben die Befürwortenden der Abstimmungsvorlage weitgehend unter sich, ein Gegenkomitee hat sich nicht formiert. Dennoch sei die Abstimmung noch nicht gewonnen, da die Annahme eine Ständemehr erfordert. Geplant sind eine Podiumsdiskussion am 20. April sowie ein Aktionstag auf dem Barfüsserplatz (2. Mai). Dabei bietet sich Gelegenheit, verschiedene sanfte Therapieformen, aber auch Qi-Gong, Tai Chi und Yoga kennenzulernen.

 

Bild von links: Stephan Moor, Silvia Schenker, Jürg Fritschi, Kathrin Amacker



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"Warnung vor übertriebenen Erwartungen"

Was die absehbare Annahme des Gegenvorschlags wirklich bedeutet, ist angesichts des wenig aussagekräftigen Verfassungsartikel noch weitgehend offen. Vor übertriebenen Erwartungen ist jedenfalls zu warnen. Für die Konkretisierung sind Gesetzes- und Verordnungsänderungen erforderlich. In diesem Stadium wird dann die Grundsatzdiskussion zu führen sein, die bisher im Vorfeld der Abstimmung weitgehend ausgeblieben ist. Der Ausgang dieser Debatte dürfte – unabhängig vom kommenden Abstimmungsergebnis – weitgehend offen sein.


Urs Engler, Bettingen



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.