© Foto by OnlineReports.ch


19 Jahre Freiheitsstrafe für Mord in Riehen

Urteil zur Bluttat in Riehen: Das Basler Strafgericht verurteilte heute Montagmorgen einen 27-jährigen Schweizer mit Migrationshintergrund wegen Mord zu einer Gefängnisstrafe von 19 Jahren. Vom Vorwurf des Raubes wurde er freigesprochen.
Riehen, 15. September 2014

Der Angeklagte hatte im Februar 2012 einen Arbeitskollegen, einen damals 35 Jahre alten Deutschen, in dessen Wohnung in Riehen erschlagen und erstochen.

Das Gericht habe das Urteil aus fünf Blickwinkeln gefällt, erläuterte Gerichtspräsidentin Liselotte Henz das Strafmass. Der SMS-Verkehr zwischen Opfer und Täter, die Verabredung von Täter und Opfer zur Tatzeit, die Geräusche, welche die Nachbarn gehört haben sowie das Spurenbild in der Tatwohnung seien klar objektive Beweise, die den Täter mehr als nur in Tatnähe gebracht haben. Dazu komme noch sein ungeschickt verlaufener Versuch zur Entsorgung von Gegenständen bei der Autobahnraststätte Tenniken nach der Tat.
 
Lügen über Lügen
 
Die Aussagen des Angeklagten schienen den fünf Richterinnen und Richtern nicht plausibel. "Sie sind unglaubwürdig und darauf kann nicht abgestützt werden", erklärte Henz. Mehrere Behauptungen wurden als falsche Schutzbehauptungen entlarvt. "Lügen über Lügen", resümierte Henz.

Trotzdem befasste sich auch das Gericht intensiv mit der These eines "unbekannten Dritten". Die "bekannten Dritten", die aus Sicht des nun schuldig gesprochenen Mannes die Täter sein sollen, konnten alle entlastet werden. Die Ex-Frau des Opfers, deren Familie, die Ex-Freundin wie auch deren Familie können genauso ausgeschlossen werden wie die Mitglieder eines Autoclubs, bei dem das Opfer Mitglied war. "Alle Fäden führen zu Ihnen", hielt die Gerichtspräsidentin dem Angeklagten vor.
 
Weiter überlegte sich das Gericht, ob beim Täter eine dissoziative Amnesie vorliege, dass er sich nicht mehr an die Tat erinnern möge. Der Beschuldigte gab nach einer Zeit Untersuchungshaft plötzlich zu, am Tatort gewesen zu sein und beim Anblick des Toten in Panik geraten zu sein. Ein entlastender Bericht des bekannten Basler Psychiatrieprofessors Udo Rauchfleisch bezeichnete das Gericht als "wenig geeignet" und teilweise "falsch", weil es vermutlich nur auf den Aussagen des Täters beruht. Das Gericht geht demnach nicht von einem unsinnigen Verhalten aus, da alles, was einem Alibi dienlich war, minutiös zusammengestellt wurde.
 
Aufgekündigte Freundschaft könnte Motiv sein
 
So hatte der Täter behauptet, er habe Verwandten während der Tatzeit die Haare geschnitten. Dazu hat er die Haarbüschel als Beweis tagelang aufbewahrt und den Ermittlungsbehörden vorgeführt. Dem möglichen Motiv ist das Gericht etwas ausgewichen bzw. hat es "umschifft", wie Verteidiger Stefan Suter meinte. Offenbar habe das Opfer versucht, sich vom späteren Täter zu distanzieren und ihm die Freundschaft aufgekündigt. Dem Beschuldigten lief es zur Tatzeit in Sachen Beziehungen alles andere als rund, da er auch mit seiner Freundin Streit gehabt haben soll.
 
Da der Entschluss, den Deutschen zu töten, bereits vor der Verabredung mit ihm gefallen sein muss und die ganze Inszenierung rund um die Tat ebenfalls nicht spontan erfolgte, gelangte das Gericht auf die 19 Jahre Freiheitsentzug. Vom Raub wurde er freigesprochen, da die Verletzungsabsicht auf eine Tötung hinauslief und nicht um "nur" zu rauben. "Das Verschulden wiegt schwer", fasste Henz zusammen.
 
Berufung noch im Gerichtssaal angekündigt
 
Der Beschuldigte verwarf die Hände, benötigte mehrere Taschentücher, um die Augen zu trocknen und fuhr gegen Verhandlungs-Ende der Gerichtspräsidentin einmal ins Wort. Sein Anwalt unterschrieb noch im Gerichtssaal den Berufungsantrag an das Appellationsgericht. Die Gerichtspräsidentin ermahnte den Täter daran, dass er vermutlich nur mit einem Geständnis oder einem umfassenden psychiatrischen Gutachten auf eine andere Strafe hoffen könne.
 
Der mutmassliche Täter muss zudem die Verfahrenskosten in der Höhe von etwas über 128'000 Franken und die Urteilsgebühr von 20'000 Franken bezahlen sowie den Eltern des Opfers je 30'000 Franken Genugtuung entrichten.




Weiterführende Links:
- Rätselmord: Den Arbeitskollegen erschlagen und erstochen
- Beginn im Riehener Mordprozess: Der Rest ist Schweigen
- Riehener Rätsel-Mord: Staatsanwalt fordert 20 Jahre


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
https://archiv2.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.