Streit um Entlastungs-Unterkunft für Asylsuchende

Streit um die Unterbringung von Asylsuchenden im Baselbiet: Der Kanton will ausserhalb von Ramlinsburg eine Entlastungs-Unterkunft einrichten, der Gemeinderat äussert scharfe Kritik.
Ramlinsburg, 12. März 2009

Heute Donnerstagmorgen gab die Finanz- und Kirchendirektion bekannt, dass die temporäre Unterkunft für Asylsuchende in der Zivilschutzanlage Lachmatt in Pratteln auf Mitte April vereinbarungsgemäss wieder geschlossen werde. Als Ersatz dafür betreibe der Kanton ab Ende April eine "Entlastungsunterkunft" für 50 bis 80 Asylsuchende in der Liegenschaft der seit Ende Februar geschlossenen Gastwirtschaft "Station Lampenberg" auf dem Gemeindegebiet von Ramlinsburg. Dieser Standort habe "den Vorteil einer guten Lage und einer guten Gebäudestruktur". Alle Unterkünfte seien oberirdisch. Betreut werden die Asylsuchenden weiterhin – wie zuvor in Pratteln – durch die Betreuungsservice AG.

Kritik des Gemeinderates

Kaum war die Verlautbarung des Kantons veröffentlicht, reagierte der Ramlinsburger Gemeinderat mit einem geharnischten Communiqué. Die Gemeinde sei "zu keinem Zeitpunkt in das Geschäft involviert worden". Ihr sei "lediglich kürzlich anlässlich eines Besuches von Exponenten des kantonales Sozialamtes mitgeteilt" worden, der Kanton habe die Liegenschaft vom privaten Eigentümer gemietet mit der Absicht, darin eine Asyl-Unterkunft einzurichten. Da sie bereits teilweise zu Wohnzwecken benutzt wurde, handle es sich "um eine zonenkonforme Nutzung, welche keine Reglementsänderung oder Bewilligung benötigt und somit die Gemeinde hoheitsrechtlich nicht betrifft".

Der Gemeinderat zeigt sich "befremdet, dass ernsthaft erwogen wird, einer Gemeinde mit 710 Einwohnern eine solche Unterkunft für 50-80 Personen aufzudrücken". Seines Erachtens sei dies "nicht verhältnismässig", seien doch solche Betriebe bisher in einwohnerstärkeren Gemeinden wie Laufen oder Pratteln organisiert worden, in denen sich wegen der Aufnahmequote von 0,8 Prozent der Wohnbevölkerung ohnehin Asylbewerber in grösserer Anzahl aufhalten müssen. Ramlinsburg habe "in den letzten 18 Jahren praktisch lückenlos die Quote erfüllt und beherbergt auch zur Zeit 6 Personen".

Ramlinsburg will nicht "behelligt" werden

Der Gemeinde sei zudem "zu verstehen gegeben" worden, dass ihr keine juristischen Mittel zur Verfügung stünden, sich gegen diese Unterkunft zu wehren. Dies zeige, so der Gemeinderat weiter, "einmal mehr die Ohnmacht einer Gemeinde gegenüber anderen Ebenen wie Kanton und Bund". Der Gemeinderat habe sein Erstaunen dem Regierungsrat mitgeteilt und gebeten, eine Neubeurteilung vorzunehmen.

Schliesslich äussert der Ramlinsburger selbst ein merkwürdiges Informationsverständnis, indem er zuhanden der Journalisten schreibt: "Da es sich um ein kantonales Projekt handelt, möchten der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung mit Ausnahme dieser Medienmitteilung nicht weiter auf dieses Thema eingehen und deshalb auch in keiner Form behelligt werden."

Kanton kontert: "Gemeinderat wurde informiert"

Gegenüber OnlineReports erklärte Rudolf Schaffner, Vorsteher des Kantonalen Sozialamtes, der Gemeinderat sei über die Pläne des Kantons am 17. Februar durch ihn persönlich informiert worden. Heute sei zudem ein Flugblatt in der Gemeinde verteilt worden, das über die Unterkunft informiere und kommenden Donnerstag werde er zusammen mit seinem Stellvertreter, einem Polizeioffizier und dem Chef der Betreuungsservice AG der Bevölkerung Red und Antwort stehen.

Schaffner zu OnlineReports: "Ich habe Verständnis für den Gemeinderat. Dass keine Freude herrscht, kann ich nachvollziehen." Der Sozialamtsvorsteher verwies auch darauf, dass ein 24-Stunden-Service geplant sei und bei Fragen aus der Gemeinde ein spezieller Telefondienst zur Verfügung gestellt werde. Schaffner unterstrich auch, dass die Unterkunft deutlich ausserhalb des Dorfes liege und an den öffentlichen Verkehr angebunden sei.

Nötig wurde die Entlastungs-Unterkunft wegen des unerwarteten Anstiegs an Asylbewerbenden. Auf die Frage, wie lange der Standort Ramlinsburg in Betrieb sein soll, meinte Schaffner: "Niemand lässt sich auf Prognosen ein."





Weiterführende Links:
- Zivilschutzanlage wird für Asylsuchende geöffnet


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.