Wissenschaftler warnen Europa vor Biosprit-Gelüsten

Führende Wissenschaftler und Ökonomen warnen die EU-Kommission, weiterhin auf Biosprit zu setzen. Für die Agrarenergie würden auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion riesige Ackerflächen zweckentfremdet sowie die Zerstörung der Regenwälder und Freisetzung gewaltiger Mengen CO2 verstärkt.
Basel, 12. Oktober 2011

Die Erzeugung von Biosprit sei verantwortungslos und gefährlich. Diesen Standpunkt vertreten zusammengefasst 168 Frauen und Männer, die als führende Wissenschaftler und Ökonomen ein gemeinsames Schreiben an die EU-Kommission geschickt haben. Die Kommission soll umgestimmt werden, sie soll auf den "schädlichen Agrarsprit" verzichten und anerkennen, dass selbst ihre eigenen in Auftrag gegebenen, jedoch nicht veröffentlichten Studien zu einem zentralen Schluss kommen: Agro- oder Biosprit ist alles andere als "klimaneutral".

Die Unterzeichnenden des am 7. Oktober abgeschickten Dokuments berufen sich gemäss eigenen Angaben ausschliesslich auf wissenschaftliche Fakten. Auch seien sie als Personen über jeden Verdacht erhaben, von Interessen beeinflusst zu sein. Die besorgten Frauen und Männer stammen aus allen Bereichen von Wissenschaft und Wirtschaft. Zu ihnen gehören unter anderem der Nobelpreisträger Kenneth Arrow, Professor Emeritus an der Stanford Universität, sowie Daniel Kammen, der für erneuerbare Energien zuständige Cheftechniker der Weltbank.

 

Weniger Wälder, höhere Nahrungspreise


"Wenn für die Nahrungsmittelproduktion genutzte Landflächen umgewandelt werden, um darauf Agrosprit-Pflanzen anzubauen, dehnt sich die Landwirtschaft an anderen Orten weiter aus. Dies führt vielerorts zu neuer Entwaldung und Zerstörung natürlicher Ökosysteme, besonders in den tropischen Gebieten der Entwicklungsländer", begründen die Wissenschaftler auf ihrer Website (www.ucsusa.org). Dies mit der Warnung, dass die unheilvolle Entwicklung längst eingesetzt habe.


Werde die Änderung der Landnutzung von der EU nicht berücksichtig, könne in der Praxis das Ziel für erneuerbare Energie im Verkehrssektor "nicht zu echten CO2-Einsparungen" führen. Im Gegenteil, die fatale Abholzung der Wälder werde so nur weiter gefördert und die Nahrungsmittelpreise schössen weiterhin in die Höhe.

 

Das Hauptproblem sei der enorme Landverbrauch der Pflanzenenergien. Um den von der EU vorgegeben Anteil von 10 Prozent erneuerbare Energien im Verkehrsbereich zu erfüllen, müssten Millionen Hektar Ackerland mit Energiepflanzen besetzt werden. Da landwirtschaftliche Flächen jedoch weltweit knapp sind, werde der benötigte Platz vielfach auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion und der letzten Tropenwälder geschaffen. Denn Europa sei mit seinen Plänen auf weiter steigende Importe von Biodiesel aus Ölpalmen und Soja sowie Ethanol aus Mais und Zuckerrohr angewiesen, begründen die Verfasser des Schreibens.


Drohende Machtlosigkeit gegenüber Konzernen


Die deutsche Umweltorganisation Pro Regenwald unterstützt die Forderung der Wissenschaftler. Sie fordert die EU und die deutsche Regierung auf, umgehend zu handeln: "Anstatt unseren exzessiven Energieverbrauch von fossilen Quellen lediglich auf Agrarenergien umzustellen, muss dieser drastisch gedrosselt werden. Die rollenden Spritfresser müssen endlich von den Strassen verbannt und die öffentlichen Transportsysteme ausgebaut werden." 


Die Organisation nennt als Beispiel die Verdrängung von Menschen und Tieren in Kenia. Im Delta des ostkenianischen Tana-Flusses, "einem Hotspot der Artenvielfalt", kämpften vorab Bauern um den Schutz ihres Lebensraumes. Denn dieser soll von der Regierung in Nairobi an Konzerne im In- und Ausland vorab zur Produktion von Agrosprit für den internationalen Markt verpachtet werden.


Dazu erklärt Maulidi Diwayu von der Umweltschutzorganisation Tadeco: "Dort, wo riesige Zuckerrohr-Plantagen wachsen sollen, liegen heute 32 Dörfer mit insgesamt 25'000 Einwohnern. Sie sollen alle vertrieben werden." Diwayu und seine Mitstreitenden versuchen nun, die Betroffenen zu informieren und Workshops zu organisieren. Denn "gezielte Desinformationen und Lügen" gehörten zur Strategie der Behörden und Konzerne. Zudem wollen die Umweltschützer eine neue Klage einreichen. Maulidi Diwayu: "Die Regierung hat kein Recht, das Land zu verkaufen, das sie im Namen ihrer Bürger verwalten soll."




Weiterführende Links:
- Ein Schweizer Kraftakt für die letzten Urwälder solls richten
- Ein Waldvolk zeigt, was Klimaschutz wirklich heisst
- Holzwäsche-Importe beschmutzen die Schweiz


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.