Vermittlungs-Erfolg im Reinacher Allpack-Konflikt

Streik-Ende bei der Reinacher Verpackungsfirma Allpack: Dem Baselbieter SP-Regierungsrat und früheren Gewerkschaftsfunktionär Urs Wüthrich und dem FDP-Nationalrat und Gewerbedirektor Hans Rudolf Gysin als Vermittler gelang am Donnerstagmorgen um drei Uhr der Durchbruch zur Einigung zwischen Firmeninhaber Robert Scheitlin und der Gewerkschaft Comedia.
Liestal/Reinach, 4. Dezember 2003

Die beiden Vermittler Hans Rudolf Gysin (links) und Urs Wüthrich (rechts) waren am Mittwochnachmittag äusserst kurzfristig durch die Baselbieter Regierung mandatiert worden. Den Namen Gysins hatte bereits das Kantonale Einigungsamt, jenen Wüthrichs die wegen der Polizeieinsätze kritisierte Justiz- und Polizeidirektorin Sabine Pegoraro ins Spiel gebracht. Die Verhandlungen mit den Konfliktparteien begannen gestern Abend um 20 Uhr im Liestaler Regierungsgebäude weitgehend in getrennten Räumen - Wüthrich: "Pendeldiplomatie" - und endeten heute Donnerstagmorgen um drei Uhr erfolgreich. Um zehn Uhr gaben die beiden ebenso sichtlich erschöpften wie erleichterten Politiker in Liestal das Verhandlungsergebnis gemeinsam bekannt.

Kern der Lösung ist der Abbruch der Streik-Blockade und des Streiks durch die Allpack-Mitarbeitenden heute Donnerstagmorgen um sieben Uhr und die Bereitschaft von Firmeninhaber Robert Scheitlin, mit den Gewerkschaften Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Allpack und ihre Schwesterfirma Allmedica aufzunehmen. Der Vertrag soll bereits am 1. Februar kommenden Jahres in Kraft treten. Die Streit-Parteien vereinbarten zudem, dass die Gewerkschaft Comedia in den Verhandlungen "nicht Besitzstandsansprüche auf der Grundlage der bisherigen Arbeitsbedingungen" geltend macht. Anderseits sichert die Arbeitgeberin zu, im Vertrag den Anspruch auf den 13. Monatslohn und eine fünfte Ferienwoche ab dem 50. Altersjahr aufzunehmen.

Die Verhandlungen werden durch die Vermittler Wüthrich und Gysin "bei Bedarf" moderat begleitet. Die ausgesprochenen Kündigungen bleiben laut Vereinbarung in Kraft, die Entlassenen werden "für allfällige Forderungen auf den Rechtsweg verwiesen". Zudem zieht die Comedia ihren Rekurs gegen die Nachtarbeitsbewilligung "per sofort" zurück.

Nach Angaben von Regierungsrat Wüthrich verlieren 15 von insgesamt 50 Mitarbeitenden ihre Stelle. Es handle sich vor allem "um jene, die gekämpft haben". Die Gewerkschaftsbewegung sei "diesen Leuten gegenüber aber in der Pflicht", sagte Wüthrich weiter. Ihr Engagement soll den Gewerkschaften "auch etwas Geld wert sein".

Das Vermittlungs-Power-Duo Gysin und Wüthrich betonte an der Medienkonferenz, es sei von beiden Streit-Parteien "äusserst fair behandelt" worden. Bei einem gemeinsamen Augenschein heute Morgen um 6.50 Uhr hätte es einen "geordneten Rückzug" der Streikenden festgestellt. Arbeitgeber-Vertreter Gysin zeigte zwar Verständnis für die Position des Firmeninhabers, der sich "sehr zurück gehalten" habe. Gleichzeitig zeigte er sich ebenso "beeindruckt davon, wie hier Frauen und Männer in Kälte und Nässe ausgeharrt haben". Gysin, der seine Erfahrung in die nationalrätliche Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) einfliessen lassen will, zeigte sich "stolz" über das Erreichte: "Es herrscht ein neuer Geist in Reinach. Der Streit ist jetzt dem Dialog gewichen." Auch sein Vermittlungspartner Wüthrich ist aufgrund der Erfahrungen aus dem Streik in der Zentralwäscherei Basel (Zeba) überzeugt, "dass die Sozialpartnerschaft gestärkt aus diesem Konflikt hervorgehen wird".

• "Sehr froh" zeigte sich im Anschluss die Allpack-Geschäftsleitung darüber, "dass heute Nacht dieser Arbeitskampf beendet werden konnte". Die Firmenleitung dankte den beiden Vermittlern, aber auch dem Baselbieter Regierungsrat, "der durch seine klare Haltung sehr viel zur Versachlichung der Lage beigetragen hat".

• Die Gewerkschaft Comedia sprach nach Abschluss des 9-tägigen Streiks von einem "Erfolg" und kündigte in kämpferischen Tönen an, den Kampf gegen "die missbräuchliche Kündigung der Streikenden" mit "allen Mitteln" weiter zu führen und auf dem Rechtsweg maximale Entschädigungen bis zu 6 Monatslöhnen einzufordern. Der Streik habe sich gegen Nettolöhne von unter 3'000 Franken monatlich und längere Arbeitszeiten gerichtet.

• Laut der Baselbieter SP zeigt die Vermittlungslösung "deutlich, auf, dass vor dem Polizeieinsatz am Montag von der Baselbieter Regierung nicht alle Mittel ausgeschöpft worden sind, den Arbeitskonflikt auf dem Verhandlungsweg zu beenden".



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"Vielen bürgerlichen Politikern fehlt die Zivilcourage"

Viele bürgerliche Politiker von heute haben keine Zivilcourage mehr. Angepasst sein und ja nicht aus dem Rahmen fallen, heisst die Devise. Es ist einfacher, über andere herzuziehen, die in einer solchen Situation Mut zeigen - wie es Urs Wüthrich mit seiner Teilnahme an der Demonstration in Liestal tat. Pharisäer nannte man früher solche Zeitgenossen. Statt in der Öffentlichkeit zu wettern, würde es ihnen gut anstehen, etwas gegen die verfahrene Situation in dieser Firma zu unternehmen. Nun, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Frühere bürgerliche Politiker zeigten da mehr Mut, siehe "Firestone"-Schliessung in Pratteln, die Exponenten von damals dürften noch vielen präsent sein.


Bruno Heuberger, Oberwil



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.