Kapitulation: US-Konzern Herakles Farms "schont" Urwald

Die biologische Schatzkammer im Südwesten Kameruns bleibt vorderhand wohl von Grossprojekten verschont: Der US-Palmölkonzern Herakles Farms soll auf Plantagen im Urwald verzichtet haben – in einem Gebiet, das zu den 25 Biodiversität-Hotspots der Erde gehört.
München, 13. Juni 2013

Dies berichtet die deutsche Nonprofitorganisation Pro Wildlife, die in Kamerun eine Auffangstation für illegal gefangene Wildtiere unterhält und ihr geplantes Auswilderungscamp für Primaten gefährdet sah. Die US-Firma und ihr Tochterunternehmen Sithe Global Sustainable Oils Cameroon hatten bereits mit illegalen Rodungen, einer breiten Strassenschneise und der Besetzung von Landflächen lokaler Gemeinden ihren Plan umzusetzen begonnen.

 

Die Gesetzesbrüche wurden im Februar von einer vom deutschen Entwicklungsministerium unterstützten Kommission festgestellt. Pro Wildlife: "Sogar in den verbotenen Schutzgürtel um den Korup-Nationalpark wollte Herakles Farms eindringen. Aufgrund dieses dramatischen Berichtes stoppte das kamerunische Forstministerium Minfof Ende April per Verfügung die Aktivitäten der US-Investmentfirma. Am 18. Mai 2013 verkündet die US-Investmentfirma auf ihrer Website, dass sie alle Aktivitäten in Kamerun einstellt." Auch wenn man sich nach einer anstrengenden Kampagne über dieses Ergebnis freue, so die Organisation, bleibe man misstrauisch. "Wir behalten genau im Auge, ob dieses Projekt tatsächlich ein für allemal gestoppt bleibt."

Zweifel bei der Basler Mission 21

Gegen das rücksichtslose Vorgehen des US-Konzerns stellte sich unter anderem auch die Basler Mission 21, welche wider ihre bisherige Zurückhaltung bei ökologischen Freveln im April 2012 klar Stellung gegen die Plantagen-Pläne von Herakles Farms bezog (siehe Link unten). Mit ein Grund waren die befürchteten sozialen Folgen, welche durch das Niedermachen des Regenwaldes und die wasser- und pestizidintensiven Monokulturen ihre Pflanzplätze verloren hätten. Betroffen worden wäre zudem das Spital Manyemen, welches vor Jahrzehnten von den Basler Missionaren aufgebaut worden war.

Auf Anfrage von OnlineReports wollte Verena Ramseier als Kamerun-Verantwortliche der Mission 21 die Aufgabe des Projektes von Heracles Farms heute allerdings nicht bestätigen. Die Meldungen seien zu widersprüchlich. Am 18. Mai habe es geheissen, das Projekt sei suspendiert. Einen Monat später sei die Suspendierung angeblich wieder aufgehoben worden. Und kurz darauf hiess es, das Projekt sei nur redimensioniert worden. Die im Widerstand sehr aktive Organisation Pro Wildlife hingegen bleibt bei ihrer Darstellung. Und auf der Homepage der sich betont ökologisch und sozial gebenden Herakles Farms steht immer noch, die Arbeiten seien bedauerlicherweise eingestellt worden. Nach einem totalen Rückzug sieht die Stellungsnahme jedoch nicht aus.

 

Wie heute bekannt wurde, haben zwei kamerunische Nichtregierungsorganisationen, das Zentrum für Umwelt und Entwicklung (CED) und das Netzwerk gegen den Hunger (Relufa), in den USA eine Korruptionsklage gegen Herakles Farms und seine Kamerun-Tochter eingereicht.

 

Dubioses Verhalten der Regierungen

Die Grenzen der geplanten Konzession sind mit dem Lineal gezogen - ohne Rücksicht zu nehmen auf die seltenen Tiere, die hier leben. Über ein Dutzend der betroffenen lokalen Gemeinden schickten Protestbriefe an die Regierung, weil sie um ihren freien Zugang zu Waldprodukten wie Früchten, Wasser oder Brennholz fürchten. Und Wissenschaftler schlugen Alarm, weil sie die Ausrottung von Drills, Preuss-Meerkatzen und Nigeria-Schimpansen befürchten. Pro Wildlife, Mission21, WWF und 78 weitere Verbände, darunter viele kleine Organisationen, die die schrecklichen Folgen industrieller Palmölplantagen aus eigenen Erfahrungen kennen, forderten in einem offenen Brief an die Regierung Kameruns, das Projekt zu stoppen. Doch lange Zeit war man in der Hauptstadt Yaounde scheinbar gewillt, um jeden Preis die Plantagen abzusegnen.

Das fatale Zusammenspannen von Regierungen und internationalen Konzernen zu Lasten von Schutzgebieten oder zumeist machtlosen Land- und Waldbevölkerungen nimmt gerade in Afrika weiterhin alarmierende Ausmasse an. In Mali und Tansania sollen Uran-Minen ohne Mitbestimmung der betroffenen Menschen realisiert werden, in Tansania sogar im Weltnaturerbe Selous.

 

An der ostafrikanischen Küste sind diverse Grosshäfen in Bau oder Planung, für welche die Direktbetroffenen teils vertrieben wurden. Und in Äthiopien, Sudan oder Kongo-Kinshasa werden Staudämme geplant oder bereits gebaut, die nicht abzuschätzende Risiken für die stimmlosen Betroffenen vor Ort zur Folge haben. Die Liste liesse sich noch lange weiterführen, vor allem im Bereich der Holz-, Rohstoff- und Tourismusindstrie.

 

Im Missionshaus Basel findet am 22. Juni 2013 ein Gedenkanlass statt: "Spital Manyemen – Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Sechs Jahrzehnte Zusammenarbeit – aktuelle Situation und Rückblick", 16.30–21.00 Uhr.




Weiterführende Links:
- Mission 21 gegen Palmölplantagen-Projekt in Kamerun
- Schweizer Schulterschluss mit China würde Urwäldern und Weltklima schaden
- Massaker und Menschenraub im Weltzentrum der Okapis von Epulu
- Rasende Verwüstung: Keine Gnade für die Traum-Insel Ko Chang
- Sterbende Meereswelten oder die fehlende Unschuld der Schweizer


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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.